Sarana schob Kid in ein großes Zimmer, in dem nicht viel stand, außer einem großen Bett, an dessen Pfosten schwarze samtige Tücher herunter hingen, einem Tisch und einem Schrank. Zusätzlich befanden sich noch zwei weitere Türen in dem Raum. "Willkommen in unserem Spielzimmer!", säuselte sie und beförderte Kid bäuchlings auf das Bett. "Unser Spielzimmer?", fauchte der Pirat, als er in der weichen Matratze landete und spürte, dass der zarte Körper der Frau auf seinen Rücken kletterte. Sie hauchte gegen sein Ohr und kicherte. "Ja.. Allerdings kann ich mir erst heute Abend für dich Zeit nehmen.. Aber es wird dir gefallen, versprochen!", flüsterte sie und ihre Worte bereiteten Kid Unwohlsein. Er musste sich also bis heute Abend etwas einfallen lassen, den auf ihre Spielchen hatte er wirklich keine Lust. "Also sei ein braver Junge und bleib hier, bis ich wieder komme, verstanden?" Ihr Befehl ließ keine Widerrede zu und Kid fühlte sich eigenartig, plötzlich verlor er den Drang aus dem Zimmer zu stürmen, zog nicht mehr an den Fesseln und zermarterte sich das Hirn, was plötzlich schon wieder mit seinem Verstand los war. Ihr melodisches Lachen verursachte eine großflächige Gänsehaut auf seinem Rücken und er wusste, dass er schon wieder verloren hatte. Egal wie sehr er sich auch anstrengen würde, er konnte dieses verdammte Zimmer nicht verlassen, denn schon wieder hatte sie ihn im Griff. Kid wollte am liebsten toben, alle auf dem Anwesen abschlachten und dieser Insel den Rücken kehren, um endlich wieder bei seiner Mannschaft zu sein. Doch er wusste, dass diese Frau gedanklich sein Hirn explodieren lassen konnte, ehe er nur bis Drei zählen konnte. Er rieb sein Gesicht genervt in den zarten Stoff der Bettdecke, knurrte und setzte sich auf, als die Schönheit das Zimmer verließ. Er konnte nichts anderes tun, als auf seinem Hintern sitzen zu bleiben und zu warten.
Das Oberhaupt der Familie Storm ließ sich in den edlen Ledersessel sinken und seufzte genervt, weil sie sich der Arbeit hingeben musste, anstatt dem heißblütigen Piraten.
"Doflamingo wurde verhaftet, Sar!", erklärte die Blondine genervt und Sarana sah sie entsetzt an.
"Was? Unmöglich!"
Oni hielt ihr die Zeitung vor die Nase, damit die starren blauen Augen über den Artikel huschen konnten.
"Scheiße, dieser Idiot!"
Sie pfefferte die Zeitung mit voller Wucht auf den braunen Mahagonitisch und stemmte sich wütend dagegen. Dieser Irre hatte sich wieder wichtiger genommen, als er war und jetzt war einer ihrer wichtigsten Geschäftspartner weg vom Fenster.
"Was machen wir jetzt, Sar?"
Die Blondine schob sich ihre rote Brille weiter auf die Nase und wartete auf Anweisungen ihrer Schwester.
"Was meinst du? Selbst ich kann nicht alle Beziehungen bei der Marine spielen lassen, um ihn da wieder rauszuholen!", schnauzte die Schwarzhaarige und massierte sich die Schläfen.
"Er hat angerufen und hofft auf deine Hilfe!", erklärte Oz aus der hintersten Ecke des Zimmers. Erst jetzt bemerkte Sarana überhaupt, dass er ebenfalls da war. "Das glaube ich ihm gern.. Aber wie soll ich das anstellen? Dieser verfluchte Trafalgar Law hat Vergo ebenfalls aus dem Verkehr gezogen, meine Männer in der Marine müssen sich bedeckt halten." Oni und Oz sahen sich stutzig an, als Sarana sich ihrem Gefühlsausbruch hingab, war sie sonst nicht so, egal um welches Problem es sich handelte. Sarana atmete tief durch und versuchte wieder ihre gewohnte Kälte an den Tag zu legen."Ich überlege mir noch etwas.. Seht zu, dass die Fabrik die letzten Smiles fertigstellt und dann so schnell wie möglich in den Verkauf gehen, jetzt da Doflamingo nicht mehr der Hauptverkäufer ist, können wir das Doppelte verlangen, vor allem bei Kaido." Sie nickten beide und verließen das Büro der jungen Frau, doch bevor Oni aus der Tür ging, drehte sie sich noch ein letztes Mal zu ihrer Schwester um.
"Glaubst du, dass die Strohhüte uns ebenfalls im Visier haben?", fragte die Blondine besorgt.
Sarana blickte sie kühl an und schüttelte den Kopf. "Das war etwas persönliches.. Nie im Leben haben die Idioten einen übergroßen Plan. Bleib unbesorgt.. Zwischen Doflamingo und mir gibt es kaum eine Verbindung!"
Als die Tür sich schloss, ließ die Menschenhändlerin den Stift und die Papiere fallen, ärgerte sie sich noch immer über diesen, in Ungnade gefallenen Himmelsdrachenmenschen, und schnaubte verächtlich. Kaum zu glauben, dass sie einmal mit ihm geschlafen hatte. Die Erinnerung daran ließ sie angeekelt erzittern und sie würde den Teufel tun, ihn aus seinem Schlamassel rauszuholen, nur weil sie sich einmal ihren animalischen Trieben hingaben. "Verdammte Piraten!", murmelte sie vor sich hin und ging den Stapel Papiere durch, den Oni ihr fein säuberlich auf den Schreibtisch gelegt hatte.Kid kämpfte immer noch, es kam ihm vor, als würde er tausend Tode sterben, obwohl er sich nicht einmal bewegte. Seine Gedanken schienen gefangen zu sein. Der kalte Schweiß stand ihm auf der Stirn und erschrak, als ein Mädchen in das Zimmer kam und ihm einen Servierwagen vor die Nase schob. Mit einem sanften Lächeln schnitt sie das blutige Steak und hielt ihm ein Stück an die Lippen. Er rollte mit den Augen, als er das heiße Stück Fleisch an seinem Mund fühlte, doch das Wasser lief ihm im Mund zusammen, als er das köstliche Essen roch. Grummelnd öffnete er den Mund, ließ es zwischen den Zähnen hin und her gleiten, bis er es lautstark runterschluckte. Das Mädchen nickte zufrieden und wiederholte den Vorgang.
"Ich kann auch selbst essen!", erklärte er und dem Mädchen entglitten alle Gesichtszüge, sah sich panisch um, als wäre es ihr verboten worden sich von ihm ansprechen zu lassen.
"Mach dir nicht gleich in die Hose. Ich kann dir nichts tun!" Kid hob demonstrativ die Hände, streckte seinen Nacken genervt, bis er hörbar knackste.
"Du nicht.. Aber die Herrin.. Sie mag es nicht, wenn ihre Männer mit uns reden!", erklärte sie und zupfte nervös an ihrer Schürze herum. "Tja.. mir scheißegal, was der Tussi gefällt oder nicht. Ich rede mit wem ich will!", zeterte der Rothaarige und versuchte das Essen trotz der Fesseln selbstständig zu schneiden.Die Tür ging mit einem Ruck auf und Sarana betrat schon sehnsüchtig das Zimmer, wurde doch schlagartig wütend, als sie das junge, hübsche Mädchen neben Kid sah, die verlegen an ihrer Kleidung zupfte. Sie knurrte und ihre Dienerin drehte sich erschrocken zu ihr um, als ihr das bekannte, bösartige Knurren zu Ohren kam.
"Ms. Storm! Ich war gerade auf dem Weg-" Sarana hob die Hand und verbot ihr somit weiter zu reden. Ihre blauen Augen hafteten auf dem jungen Mädchen und sie schnalzte mit der Zunge. Ihre Hände strichen sanft über die Arme ihrer Untergebenen und Sarana sah sie gefährlich an. "Ich mag es nicht, wenn du lügst, Hina! Ich dachte, dass weißt du.." Sie drehte Hina zu Kid und das Mädchen zitterte unter den Berührungen der Herrin. Ihre Lippen lagen knapp neben dem Ohr des langhaarigen Mädchens, welches augenblicklich schluchzte.
"Gefällt er dir?", fragte sie. Hina schüttelte hektisch den Kopf und hoffte, dass sie endlich entlassen wurde. Kid folgte den Geschehnissen mit einer gesunden Abscheu, konnte nicht glauben, wie angsterfüllt die Leute hier waren, sobald die schwarzhaarige Schönheit irgendwo auftauchte. "Du lügst schon wieder, meine Hübsche!" "N-n-nein.. Ich.."
"Na na.. ganz ruhig. Heute bin ich nicht in Stimmung dir deine Grenzen aufzuzeigen. Ich glaube Kid ist satt. Also könntest du bitte abräumen und uns alleine lassen?" Ihr Ton war bedrohlich und zuckersüß zugleich. Hina wollte sich sofort losreißen, doch Sarana drückte nochmal ihre Finger fest in das junge Fleisch, ließ sie erst schmerzerfüllt auf keuchen, bevor sie von Hina abließ. Sarana schnappte sich noch ein Glas und eine Flasche Rotwein von dem Servierwagen, bevor Hina endgültig aus dem Raum flüchten konnte. Sie goss sich die berauschende tiefrote Flüssigkeit ein und nippte an dem Glas.Ihre Augen lagen auf dem Piraten und sie neigte den Kopf zur Seite, als er sie so abwertend ansah. Sarana kicherte leicht.
'Welch ehrenhafter Mann!', ging es ihr sarkastisch durch den Kopf.
"Was soll diese Abscheu? Brüstest du dich nicht ebenfalls mit deiner bekannten Brutalität Feinden gegenüber?" Kid schnaubte verächtlich und sah sie bedrohlich an. "Feinden gegenüber ja, nicht bei Kameraden!" Sie nickte verstehend und trat an ihn heran, streichelte sanft über seine Wange.
"Ich habe keine Kameraden.. nur Untergebene."
Kid versuchte vor der Berührung zurückzuweichen, was die Frau vor ihm verärgerte.
Sie hatte keine Lust zu diskutieren.
Sarana stellte das Glas an dem Nachtschrank, neben dem Bett, ab und grinste.
Sie zog sich langsam den Blazer von den Schultern, ließ ihn achtlos auf den Boden fallen und schnappte nach der Kette zwischen Kids Fesseln. "Lass uns spielen, Kid!", befahl sie und zwang ihn mit sich. Hinter der nächsten Tür wartete etwas, dass sich selbst der Pirat nicht in den kühnsten Träumen vorstellen konnte.
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Sei der Sturm [One Piece ● Eustass Kid ● OC]
Fiksi PenggemarSarana Storm ist kaltherzig, brutal und wunderschön. Eine der gefährlichsten Sklavenhändler der Grand Line entdeckt ein besonderes Schmuckstück auf einer der berüchtigten Human Auctions. Der rothaarige Pirat hat es ihr sofort angetan, als er wie ein...