Sei der Sturm [One Piece ● Eustass Kid ● OC]

Spiel mit dem Teufel

Wütend drückte Sarana die Kehle des Piraten weiter zu, wollte ihn um Gnade winseln hören, doch diesen Gefallen würde Kid ihr nicht tun, das war ihr sofort klar, als sie sein Grinsen sah. Der Pirat glaubte, dass er sich mit ihr anlegen konnte, ihr so etwas wie zärtliche Gefühle entlocken konnte, um sie dazu zu bringen ihn frei zu lassen. Auf dieses Spiel ließ sie sich nicht ein und knurrte bösartig auf, ließ von ihm ab und stieg aus der Wanne. "Du spielst mit dem Feuer, mein Hübscher!", sagte sie noch bedrohlich und verließ die Kajüte.
Kid grinste in sich hinein und genoss weiterhin seelenruhig sein Bad.
Oz erkannte das Sarana wütend war und sich jetzt auf ein Donnerwetter gefasst machen konnte. Der Mann starrte geradeaus auf das blaue Wasser und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Oz.. Was sollte das eben?", zischte sie. "Habe ich doch gesagt.. Ich habe dich schreien gehört und wollte nachsehen, ob alles in Ordnung ist!" Sie packte ihn an der Kehle, sah ihm in die schwarzen Augen und er erkannte die blanke Rage in den hellen, eisblauen Augen. Sie drückte zu und zwang ihn vor sich auf die Knie. Oz stöhnte auf, denn so wütend war sie schon lange nicht mehr auf ihn gewesen. "Ich habe dich nicht darum gebeten, oder?" Langsam ließ sie den Hals des jungen Mannes los und bückte sich, war ihm auf einmal ganz nah und verengte wieder die Augen, um sein Blut zum Kochen zu bringen. Schmerzerfüllt keuchte er auf, wimmerte und krallte sich unweigerlich in das dunkle, vermoderte Holz des Decks.
Mit einem leisen Schnaufen ließ sie ihn wieder los, nahm sein Gesicht in ihre Hände und strich mit dem Daumen sanft über seine Wange. Oz' Atem hatte sich noch immer nicht ganz beruhigt, erkannte aber die entschuldigende Geste der Sklavenhändlerin. Sie lehnte ihre Stirn gegen seine und seufzte auf, als hätte ihr die Bestrafung genauso starke Schmerzen zugefügt wie ihm. "Mach das nicht noch einmal, verstanden?" Er nickte und wandte beschämt den Blick von ihr ab. Auch wenn sie ihre Launen öfters an ihm ausließ, schmerzte es jedes Mal aufs Neue, da er dachte, dass sie tief in ihrem Inneren etwas für ihn empfand. Die Grausamkeit, zu der sie ihm gegenüber allerdings fähig war, holte ihn immer wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.

Sie war eben eine verwöhnte Sklavenhändlerin, die früh lernen musste, dass für Gefühle kein Platz war. Sarana war eben die Tochter ihres Vaters, die genauso unter dessen Grausamkeiten litt, wie die meisten der Sklaven des Anwesens. Auch vor dem eigenen Blut wurde nicht gänzlich Halt gemacht. Wie sollte sie also anders sein, anders als ihr brutaler Vater?
Sarana hatte sich wieder Griff, die Wut überrollte sie und ließ Oz darunter leiden, auch wenn er es nicht verdiente. Er war schließlich immer für sie da, war der Einzige der ihr etwas Zuneigung und Loyalität schenkte. Als Entschuldigung küsste sie seine Wange und zog sich zurück, hoffte das Kid ihre Kajüte bereits verlassen hatte. Doch Kid zog sich erst die frische Kleidung an und sah erstaunt zu seiner neuen Besitzerin, als sie genervt das Gesicht verzog. "Bist du noch nicht fertig?", schnauzte sie, war aber zu müde für eine weitere Auseinandersetzung. Er grinste und schlenderte an ihr vorbei, um etwas zu essen.
Der Pirat ging ihr eindeutig unter die Haut, dass konnte er deutlich erkennen, auch wenn es fast unmöglich schien einer so kalten Seele näher zu kommen.

Kid stand in der Küche und ließ sich einen Teller von einem Koch in die Hand drücken, setzte sich auf einen der Tische im angrenzenden Zimmer. Die meisten der Männer mieden ihn, da sie Angst hatten, als nächstes dem unberechenbaren Piraten zum Opfer zu fallen. Ihm gefielen diese Blicke und er grinste teuflisch, bevor er aus einem Glas trank. Der blauhaarige Mann, der vorher in das Bad geplatzt war, stand in der Tür und sah ihn kalt an. Oz setzte sich zu Kid und ließ sich ein Glas Rotwein bringen. Die beiden Männer sagten nichts, sahen sich nur gegenseitig in die Augen und nippten an ihren jeweiligen Gläsern. Kid musste grinsen, weil er spürte, dass ihm seine Anwesenheit deutlich gegen den Strich ging. Während Oz versuchte herauszufinden, was sie an diesem Muskelprotz fand und sich genervt auf die Unterlippe biss. Er war ganz anders als er und doch hatten sie etwas gemeinsam, ihre Fähigkeit sich nicht so schnell brechen zu lassen.

"Oz-sama.. Wir kommen wohl bald an der Insel an. Ich wollte Ms. Storm nicht stören, da sie sich wohl schlafen gelegt hat." "Danke", sagte Oz, ohne den Blick von dem Piraten zu nehmen.
Kid schaufelte immer noch das Essen in sich hinein und zog die Augenbrauen zusammen, als er hörte, dass sie bald an Land gingen. "Was glotzt du denn so? Hast du das von dem verrückten Miststück?" Erschrocken sah Oz Kid an, denn er konnte nicht glauben wie der Pirat über Sarana redete und ballte seine Hand zu einer Faust, die zuerst lässig über die Sessellehne hing. Eine Ader auf seiner Stirn pulsierte vor Wut, doch er durfte ihm nichts tun. Nachdem die Menschenhändlerin heute nur bei einem kleinen Vergehen dermaßen reagierte, würde sie ihm den Kopf abreißen, wenn sie hörte, dass Oz ihn verprügelt hätte. Stattdessen beruhigte er sich wieder und sagte gespielt überheblich: "Du solltest sie nicht so nennen, Kid!" Für den rothaarigen Piraten hörte es sich wie eine Drohung an. Dieser Mann versuchte dieselbe Kälte an den Tag zu legen wie seine Chefin. Nur war sie in seinem Fall eindeutig gespielt. Kid grinste wieder und stellte das Glas behutsam ab. "Trotzdem will sie sich von mir ficken lassen, also kann es nicht so schlimm sein!"
Oz reichte es und fuhr hoch, sah mit seinen schwarzen Augen bedrohlich in die des Piraten, die an flüssigen Honig erinnerten. "Pass gefälligst auf, was du sagst! Vor allem in meiner Gegenwart..", zischte er Kid giftig entgegen. Doch der Hüne war noch immer unbeeindruckt und leckte sich über den Daumen, anstatt eine Serviette zu verwenden. "Sonst was?"
Oz musste sich geschlagen geben, er konnte ihm nichts tun und das wusste Kid nur zu gut und provozierte ihn absichtlich. Er würde damit nur erreichen, dass die Position an Saranas Seite zu wanken begann. "Oh, sie wird dich bei lebendigem Leib fressen und wieder ausspucken!", lächelte der Blauhaarige und ließ Kid im Speisesaal zurück.