Sei der Sturm [One Piece ● Eustass Kid ● OC]

Mitgehangen, Mitgefangen!

Ein Krächzen verließ die Menschenhändlerin, als sie ihren Blick über das unendliche Meer wandern ließ, das in dunkles Blau jenseits des Firmaments verschwand. Nur einige Schritte von der Erlösung entfernt. Vadim neben ihr zitterte und schien innerlich zu kämpfen, sodass sie mittlerweile Mühe hatte ihn an sich zu binden.
Ihr Herz setzte aus und sie starrte mit weit aufgerissenen Augen über ihre Schulter.
„Vadim! Runt-..." Doch bevor sie ihre Warnung vollständig aussprechen konnte, ging der Pirat auf die Knie und der goldene Griff eines Dolchs ragte aus dem Hinterkopf des Dunkelhaarigen. Mit einem dumpfen Schlag kam er auf den Boden auf und Sarana starrte fassungslos in die weit aufgerissenen, leeren Augen. Saranas Mund stand leicht offen und sie hoffte auf ein kleines Zucken, eine kleine Regung in dem Leib. Doch das Messer drang so präzise durch die Schädeldecke, wie man es nur selten sah. Mit genug Kraft und Wurfstärke. Sar seufzte, da sie jetzt keine Chance mehr hatte, mit Kid nur ein vernünftiges Wort zu wechseln.
Die blonde Storm trat aus dem Schatten, ihre Gesichtszüge nicht amüsiert oder fratzenhaft verzogen wie sonst auch, sondern eiskalt und starr. Dieser Tod war unnötig und die Schwarzhaarige beschlich ein Hass, zäh und dickflüssig wie schwarzer Teer, der sich langsam um ihr Herz legte und jede Pore verschloss. Sie nahm die Arme runter und leckte sich über die mittlerweile spröden Lippen und machte einige Schritte zur Seite, um Oni genau zu mustern. Oni imitierte die Bewegung und schlich um ihre Schwester, wie eine Schlange um ihr Opfer.
Es erinnerte sie beide an alte Zeiten und die Schwarzhaarige musste kurz schmunzeln, obwohl es so derartig fehl am Platz war.
„Muss ich wissen, wieso du das getan hast?"
Sie schnaubte tonlos und stemmte eine Hand in ihre Hüfte.
„Ach, Schwesterchen. So naiv." Die Blondine schmunzelte und schwieg kurz, wartete darauf, dass die Erkenntnis in Sarana rieselte. Doch die Schwarzhaarige blieb stumm und sah runter auf den Boden. So etwas wie Schuld konnte Oni darin erkennen und seufzte resigniert.
„Also... Mir scheint als hätten wir mehrere Optionen." Sie hielt einen Finger nach oben und kassierte einen hasserfüllten Blick von der Menschenhändlerin.
„Erstens: Du kommst anstandslos mit, ohne dass ich dir nur ein Haar krümme und sage Kid, dass du den Hübschen getötet hast. Daraufhin bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als dich zu töten", erklärte sie lachend. Der zweite Finger erhob sich und Oni riss theatralisch die Augen auf. „Zweitens: Wir kämpfen. Mühen uns ab und so wie ich das sehe, wird dir das nicht gut bekommen. Ich sage Kid trotzdem, dass du ihn getötet hast. Gleicher Ausgang. Nur mit mehr Stress." Die Schwarzhaarige wollte am liebsten die Augen verdrehen, denn ihr war jetzt schon klar, auf was die Begegnung mit ihrer Schwester hinauslaufen wird. Der dritte Finger. „Drittens: Und diese Option gefällt mir am besten. Ich bringe dich zu Kid und wir töten jeden einzelnen der hübschen Burschen, außer Killer." Sie betonte die letzten Worte scharf und fuhr fort: „Von mir aus kannst du den Rothaarigen behalten... Wir warten auf David und bauen unseren kleinen Ring woanders wieder auf. Na, was hältst du davon?" Ihre Augen funkelten bei ihrem letzten Vorschlag und Sarana konnte nicht sagen, ob sie einfach nur wahnsinnig oder naiv war. „Soll das ein Witz sein?" Die Schwarzhaarige verzog die Lippen und hoffte wirklich, dass dem so war, denn das konnte sie nicht ernst meinen. Alle töten außer Kid und Killer? Die beiden würden sie bei nächster Gelegenheit umbringen, falls sie den Plan irgendwie in die Tat umsetzen könnten. „Und du glaubst du reitest mit dem blonden Vizen gen Sonnenuntergang und ihr lebt lang und in Frieden?" Ihre Schultern bebten und sie kicherte vor sich hin. Schmerz machte sich in ihrem Bauch breit, aber sie konnte nicht anders. Killer hatte es Oni wirklich angetan, wenn sie glaubte hier unbeschadet rauszukommen und auch noch den Piraten für sich zu gewinnen. „Gut, also Option Zwei", knurrte Oni. Sarana nickte zustimmend, beruhigte sich endlich wieder und sah zwischen dem toten Körper und Oni hin und her. Ihre Stirn war mit Schweißperlen bedeckt, die sie mit ihrem Handrücken wegwischte und sich in eine Kampfposition begab. „Na gut, Oni. Komm her!" Sie winkte Oni zu sich, wissend, dass nur eine von beiden lebend aus diesem Kampf hervorgehen wird.