"Oria!"
Das Gewölbe ließ seine Stimme verzerrt und dumpf klingen."Oria!!", kam es nun etwas energischer.
Wie ich diesen Spitznamen hasste.
Trotzdem war da etwas in seiner Stimme, das mich schon wieder weich werden ließ. Es war schrecklich. Wie schaffte er das bloß?"Oria, verdammt noch mal, du weißt, dass wir uns beeilen müssen. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, bevor es eskaliert. Und ohne Plan..."
"...sind wir verloren", beendete ich seinen Satz, den ich mir bestimmt schon hundert Mal anhören musste.
Aber auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, ich musste ihm Recht geben.
Langsam lief ich auf ihn zu, um ihm zur Hand zu gehen.Er dagegen schaute mich unverwandt aus seinen stechenden grauen Augen an und ich fühlte wie ich zusammenschrumpfte und meine Willenskraft bei diesem Blick nachließ.
Es fiel mir wahnsinnig schwer mich auf etwas anderes zu konzentrieren, wie zum Beispiel auf die Karte, auf die er gerade seinen Finger legte."Oria, du musst dir das hier einprägen."
Er fuhr mit seiner Hand einen unsichtbaren Kreis auf der Karte nach.
"Ich weiß", war alles was ich dazu zu sagen hatte. Ich war mir meiner Rolle bewusst. Ich wusste, was auf dem Spiel stand und ich stand dahinter. Ich hatte es so gewollt.Vielleicht deshalb stimmte ich auch dem Schwur zu, auf den er bestand.
Er streckte seine Hand aus und ich legte meine vorsichtig auf seine. Dann hob ich den Blick, nur um wieder von seinen stechenden Augen getroffen zu werden.
Doch mir konnte er nichts vormachen. Mir entging nicht die Angst, die aus seinem Blick sprach."Lass uns schwören. Wir haben ein Ziel und wir stehen das gemeinsam durch. Gemeinsam. Einer für alle, alle für einen."
Es klang mehr als wolle er sich selber Mut machen, als sei er wirklich überzeugt von dem was er sagte.Trotzdem wiederholte ich mit fester Stimme seine Worte.
"Einer für alle, alle für einen."
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Rat der Sinne
Fantasy~ Eine Weile saßen wir so da. Ohne Worte. Und diesmal liebte ich die Stille, die sich zwischen uns breitgemacht hatte. Sie bildete keine Mauer mehr, die uns trennte, sondern vielmehr eine Glocke, die uns umgab und im stillen Einvernehmen miteinander...