Teil II - 1

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Hey ihr Lieben, als erstes gleich mal meine Entschuldigung, dass ich so lange nichts veröffentlicht habe. Es war in letzter Zeit sehr stressig bei mir. Klausuren, Schule und so weiter :(

Aber jetzt habe ich endlich Zeit gefunden weiterzuschreiben und eine ganze Hand voll neuer Ideen :)

Zum besseren Verständnis, vor allem weil mit diesem Kapitel der zweite Teil des Buches beginnt, würde ich euch empfehlen, das letzte Kapitel noch einmal zu lesen. Es ist tatsächlich auch sehr wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte.

Danke meine fleißigen und treuen Leser <3
Und damit viel Spaß mit dem neuen Teil und dem neuen Kapitel xD

Ein Handschlag und ein Schulterklopfen. Dann schaute ich ihm wieder in die Augen. Sie waren grau. Und zwar so grau, dass sie mich fast schon an Asche erinnerten.
Irgendetwas hatte er mir erzählen wollen, aber vielleicht sah man mir an, dass ich einfach zu fertig war, um irgendetwas Neues aufzunehmen.

Nichtsdestotrotz teilte er mir seinen Namen mit, schließlich sollte ich ihn am nächsten Tag auch noch zuordnen können. Shimon. Der Name passte wie die Faust aufs Auge zur Asche. Er schien ihr förmlich zu entspringen. Aber trotzdem rief er in mir sofort eine Abwehrhaltung hervor. Er klang nicht so, als gehörte er hierher in den Tälerbund. Vielmehr, als käme der Name irgendwo von außerhalb.

Diese Augen aus Asche schauten mich noch immer unverwandt an und selbst an seiner Haltung hatte sich nichts geändert. Vielleicht hatte sich ein wenig Sorge in seinen Blick geschlichen, warum ich mich nicht mehr regte.
Aber dem konnte Abhilfe geschaffen werden, ich legte meinen Kopf in den Nacken und betrachtete die Decke. Wenigstens, um überhaupt etwas zu tun. Ihn konnte ich schließlich nicht die ganze Zeit betrachten, selbst wenn er mit seinem einfachen rötlichen Wams und der hellen Hose sicher der einzige Farbfleck in dieser Höhle war. Denn ausnahmslos Stein wölbte sich über mir. Genauso wie überall um mich herum, der Grauton war etwas dunkler, als der von Shimons Augen und es war ungewohnt unter etwas so massivem zu stehen. Ich begann ein leichtes Unwohlsein in meinem Bauch zu verspüren und meine Hände begannen zu zittern. Dieses Gewölbe raubte mir noch den letzten Nerv. Auch wenn ich in den letzten Tagen ebenfalls viel Zeit in Tunneln zugebracht hatte und es dort noch viel beengter gewesen war, kam mir dieser hohle Raum aus Stein auf einmal noch viel bedrohlicher vor. Die Wände waren kaum mehr als fünf Meter auseinander und wenn auch nur ein Scherge durch den niedrigen Höhleneingang hereingekommen wäre, hätten wir keine Möglichkeit gehabt zu fliehen. Eine Gänsehaut überzog meine Arme und ich fühlte, wie jedes einzelne Härchen sich bei dem Gedanken an bewaffnete Schergen aufstellte. Wie sie hier stehen würden, wie sie uns anstarren würden und wie sie uns den Ausgang versperren würden. Schweiß trat mir auf die Stirn, den ich sofort abzuwischen versuchte, damit Shimon ihn nicht bemerkte. Ich ließ meinen Blick weiter schweifen, um das Bild aufrechtzuerhalten, dass ich jeden einzelnen Stein sorgsam betrachtete, weil ich sie so ungeheuer interessant fand. Da fing ein kleiner Felsbrocken hoch über unseren Köpfen meinen Blick auf. Er war eher eckig geformt und seine Spitze zeigte direkt, wie ein böser Zeigefinger auf uns. Doch das, was ich als nächstes unter diesem Stein erblickte, ließ mir fast das Herz stehen. Wenn mich nicht alles täuschte, zog sich ein langer Riss durch die Unterkante des Felsens hindurch.

Ohne lange nachzudenken und in einem einzigen Reflex hatte ich verstanden, dass dieser Brocken gleich auf uns herunterstürzen würde. Ich packte Shimon mit einem wortlosen Schrei am Arm und zog ihn zur Seite. Stumm zeigte ich auf den Brocken, der wirklich weit in die Höhle hineinragte und atmete heftig meine angehaltene Luft aus.

"Shimon, Shimon, der Stein wird herunterfallen." Meine Stimme klang höher als sonst und gar nicht so wie ich sie kannte.

"Er wird uns nicht auf den Kopf fallen", versuchte mich Shimon zu beruhigen. War da wirklich nur Gelassenheit in seiner Stimme? Vielleicht sogar etwas Belustigung? Sein aschgrauer Blick lag jedenfalls stechend auf mir und stachelte meine urplötzliche Angst höchstens noch mehr an. Ein Knirschen ließ mich herumfahren, aber es war nur mein Stiefel, mit dem ich auf einen kleinen Stein getreten war.
"Wir müssen uns vor ihm in Sicherheit bringen. Er könnte zerbersten und noch größeren Schaden anrichten."
Meine Augen fühlten sich wie geschlossen oder geradezu verklebt an, sie zuckten hin und her und ich sah, wie das Bild von fliegenden Steinsplittern vor meinen Augen verblasste und stattdessen alle meine Sinne wie ausgeschaltet waren. Ich konnte nichts tun. Ich begann panisch meine Hände noch fester um Shimons Arm zu schlingen , ohne zu bemerken, ob ich nun wirklich nichts sah, fühlte oder schmeckte. Aber Hören. Das funktionierte noch.

Rat der SinneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt