Prolog

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★Marco★


Vermummte Männer stürmten unser Haus und rissen uns auf die Beine.

Meine Mutter schrie, mein Vater versuchte sich loszureißen, aber die Fremden waren stärker.
Sie zerrten uns aus unserer Wohnung runter ins Lokal und zwangen uns, uns in einer Reihe hinzuknien.

Danach stellten sie sich hinter uns und warteten.
Ich wusste nicht, worauf.

Solange, bis ein großer, stark tätowierter Mann in unser Restaurant trat.
Allein seine Ausstrahlung war schon angsteinflößend.Ich
Ich hatte keine Ahnung, wer dieser Typ war, doch ich wollte es auch nicht wissen.

„Mister Masters, bitte, wir brauchen nur etwas mehr Zeit", flehte mein Vater.
Dieser fremde Typ, der wohl Mister Masters hieß, nahm seine Sonnenbrille ab und mustere meine Familie aus seinen stechenden blauen Augen.

Er sah böse aus, aber ich denke für einen 10 Jahrringen sahen alle erwachsenen Männer mit diesem herablassenden Blick böse aus, vor allem, wenn sie eine Waffe in der Hand hielten.

„Ich habe euch genug Zeit gegeben. Es reicht mit mir euch. Alle anderen sollen sehen, was passiert, wenn sie so versuchen mich zu verarschen, wie ihr" Der Typ hatte eine sehr dunkele Stimme, wohingegen die meiner Mutter nur noch höher klang. „Ich bitte sie, unser Sohn hat uns das Geld für sie gestohlen und sich damit eine Xbox gekauft. Wir können das nicht ändern"

Ja, das hatte ich wirklich.
Aber ich hatte keine Ahnung gehabt, dass meine Eltern das Geld dringender gebrauchen konnten.
Zum Beispiel, um das Schutzgeld zu bezahlen.

Der Typ sah mir direkt in die Augen.
Ich schluckte.

„Du bist also der Übeltäter", meinte er musternd.
Er zog an meinen Haaren, wodurch ich einen schmerzerfüllten Laut unterdürcken musste. Aber ich wollte ihm nicht zeigen, wie sehr er mir wehtat. Diese Genugtuung hatte er nicht verdient.

Ich war noch nie jemand gewesen, der anderen seine Gefühle zeigte. Vor allem nicht, wenn es Schmerz war.

Doch als er stärker zog und unbedingt eine Reaktion haben wollte, riss ich meinen Kopf zur Seite und biss ihm in die Hand.

Er schlug mich und riss die Hand weg.

Meine Eltern sahen mich geschockt an, der Typ fing an zu lachen.
Ich war total perplex, da seine Hand blutete, ich das verursacht hatte und er lachte.

Mit dem stimmte doch was nicht.
Und sein nächster Satz bewies das. „Knallt die Eltern ab und verbrennt dann das Haus. Wenn der Kleine es von selbst rausschafft, dann nehmt ihn mit. Wenn nicht, soll er verbrennen" Damit wandte er sich an die vermummten Männer, ehe er ohne noch etwas zu tun oder zu sagen unser Resteraunt wieder verließ.

Kurz darauf begannen einige der Männer unsere Inneneinrichtung mit einer stinkenden Flüssigkeit aus Kanistern einzuhüllen, während sich ein anderer vor meine Eltern stellte.

„Irgendwelchen letzten Worte?", fragte er.
Meine Eltern sahen mich an. „Wir lieben, dich Schatz, das darfst du niemals vergessen", sagte mein Vater. Er hatte Tränen in den Augen.
Ich schluchzte. „Dad"

Meine Mutter zog meine Aufmerksamkeit auf sich. „Du musst jetzt ganz stark sein, mein Engel, sei ein großer Junge und gibt niemals auf. Kämpfe um das, was du willst..." Ihre Worte wurden von einem lauten Knall unterbrochen, mir spritzte Blut ins Gesicht und meine Mutter fiel zur Seite.

Meine Ohren taten verdammt weh, weil er Knall so laut gewesen war, aber ich konnte nur auf meine Mutter achten, die auf dem Boden lag.
Blut aus ihrem Kopf verteile sich in Sekunden schnelle um sie herum.

Als ein zweiter Knall ertönte, lag mein Vater neben ihr.

Ich kniete einfach nur da und starrte meine Eltern an.

Ich stand unter Schock, das wusste ich.
Aber obwohl ich spürte, wie heiß es um mich herum wurde und kaum mehr atmen konnte, war ich nicht im Stande, mich zu bewegen.

Erst als ein Holzbalken von der Decke krachte und auf meine Eltern niederschlug, kam ich in der Realität an.
Ich hörte das laute Feuerknistern und ein Rauschen in den Ohren.
Ich sah überall die Flammen und spürte sie schon nach mir greifen.
Und ich wusste, ich musste meine Eltern stolz machen, indem ich überlebte.

Also stand ich auf und suchte nach einem Ausgang, aber die Wände krachten zusammen und die Decke fiel auf mich herunter.
Ich rannte durch die Flammen auf den Ausgang zu.

Kurz bevor ich ihn erreichte, krachte die Wand neben mir ein und ein brennender Holzbalken erwischte mich an der Hüfte.
Schmerzerfüllt schrie ich auf.

Ich spürte, wie sich das Feuer durch meine Haut fraß, doch hatte nur noch das Ziel vor Augen, hier raus zu kommen.

Ich ignorierte meine Schmerzen und kämpfte mich weiter zum Ausgang durch.
Ich konnte aber die Türklinge nicht anfassen, weil sie so heiß war, also trat ich die Tür auf und taumelte hustend nach draußen.

Im selben Moment, als ich frische Luft zum Atmen bekam, erkannte ich, wie sehr auch meine Lunge schmerzte und brach auf dem Boden zusammen.

Die Liebe und der beste FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt