22. Kapitel

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★Marco★

Ich pustete und eine von Bens Locken flog in die Luft, ehe sie wieder runter kam.

Ich kicherte und wiederholte es, solange bis er sich verschlafen durch die Haare fuhr. „Was machst du da?"
Ich drückte meine Lippen an seinen Nacken.

In der Nacht hatten wir die Position irgendwie geädert, sodass wir nun auf der Seite lagen und ich hinter ihm.

„Ich mag deine Locken, vor allem morgens", meinte ich.
Ben stöhnte genervt. „Such dir was anderes, das du mögen kannst, ich will schlafen"

Ich kicherte und kuschelte mich enger an ihn, ließ das Geblase aber sein, damit er weiterschlafen konnte.

Ich strich verträumt seine Brust auf und ab, bis er meine Hand festhielt. „Was soll das denn jetzt?"
„Ich mag deine Brust, vor allem, wenn sie nackt ist", flüsterte ich in sein Ohr.

Er drückte meinen Arm weg, der um ihn geschlungen lag. „Such dir was zum Mögen, das nichts mit mir zu tun hat", meinte er und drehte sich auf den Bauch, um das Gesicht in mein Kissen zu vergraben.

„Ich mag aber nichts so sehr wie dich", meinte ich traurig.
Er gab einen frustrierten Laut von sich. „Marco, bist du 5 oder was? Hör auf mich morgens zu nerven!"

„Du bist so gemein!" Ich legte mich auf den Rücken, verschränkte die Arme und schmollte vor mich hin.
Ich wusste einfach nicht, woran ich bei ihm war, das machte mich total verrückt.
Warum war er überhaupt hierhergekommen und hatte sich in mein Bett geschlichen, wenn er offensichtlich seine Ruhe wollte? Dummer Spast.

Meine gedanklichen Hasstiraden führten so weit, das ich kurz davor war, ihm volle Kanne auf den nackten Rücken zu klatschen, doch ich verwarf den Vorsatz wieder, als er im Bett herumrutsche und den Kopf zwischen meine Arme und meine Brust schob, sodass er auf mir lag.

„Und jetzt hör auf zu schmollen und gib endlich Ruhe", knurrte er.
Lächelnd strich ich seinen Rücken auf und ab, bis ich mich daran erinnerte, dass er ja wolle, dass ich ruhig war.
Nicht, dass er wieder wegging, also ließ ich es sein und genoss es einfach, seine Wange über dem Ort zu spüren, der mittlerweile ihm gehörte.

„Mann, sogar dein Herzschlag nervt mich", knurrte er, rutschte hoch, solange bis sein Kopf neben meinem im Kissen lag.
„Ich kann nichts dafür, das ist die Ben-Frequenz", rechtfertigte ich mich.
Ben stirch mir mit einer Hand durch die Haare und rieb auf der anderen Seite meines Kopfes seine kratzige Wange an mir.

„Was heißt das?", wollte er wissen.
Da er nun doch wach war, entschied ich mich dazu, nicht länger gegen meine Muskeln anzukämpfen und seinen Rücken auf und ab zu streichen.
„Dass mein Herz immer so schnell schlägt, wenn ich auch nur deinen Namen höre"

Das brachte ihn tatsächlich leicht zum Lachen. „Ein Wunder, dass du noch lebst"
Ich drehte den Kopf zu Seite, sodass seine Hand meinen Hinterkopf kraulte. „Das hält mich am Leben", versicherte ich ihm, während ich in seine Augen sah.

Anfangs hatte ich immer ein Problem damit gehabt, ob ich in sein blaues oder das braune Auge sehen sollte, aber nun machte ich es einfach nach Stimmung.

Ben legte seine Nasenspitze an meine und sah mir in die Augen. So blieben wir dann eine Zeit lang liegen, bis sich seine Augen schlossen und er weiterschlief.

Toll und ich hatte auf einen Kuss gehofft. Oh Mann.
Was machte er nur aus mir?
Ich war nie jemand gewesen, der auf Küsse hoffte, sondern sie sich einfach geholt hatte, aber Ben machte mich zu einem anderen Menschen. Zu einem besseren.
Das tat er eigentlich schon immer, doch nun fand es auf einer anderen Ebene statt.

Ich stellte meine Bedürfnisse hinten an, um ihn nicht zu verscheuchen, obwohl ich schon lange einen stehen hatte.
Aber ich wusste, von ihm konnte ihn nicht verlangen, dass er sich darum kümmerte und das war auch okay.

Ich fände es zwar schön, mit ihm intim werden zu können, aber erstmal sollte er sich wohl eingestehen, dass er mich auf derselben Ebene mochte wie ich ihn und dann konnte ich mich um seine Entjungferung kümmern.

Bis dahin wollte ich ihn einfach nur festhalten und nie wieder loslassen.

Die Liebe und der beste FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt