34. Kapitel

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★Marco★

Ich ließ ihn auch nicht los, als er schlief, sondern passte auf ihn auf.

Immer, wenn er wieder blutete, beseitigte ich das Blut, bis keines mehr nachkam.

Er war total blass, aber ich schätze, das musste wohl so sein.

Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen, vor allem, weil er irgendwie mit der Situation zufrieden zu sein schien. Es musste wohl etwas in seinem Hirn kaputt gegangen sein.

Ich strich mit dem Daumen über seinen Mundwinkel.
Er sah echt schlimm zugerichtet aus, aber seine Lippen hatten nichts abbekommen. Ob was wohl ein Zeichen war?

Als ich mit dem Daumen über seine Unterlippe strich, klappte sein Mund leicht auf.
Er atmete schon die ganze Zeit nur stoßweise durch den Mund, weil seine Nase so vom Blut verklebt war.

Ich weiß, es war unmöglich, aber ich bildete mir ein, all diese Schmerzen mit ihm zu haben.
Ich würde mich dafür rächen, so viel stand schon mal fest.
Wobei ich mich dann an mir selbst rächen müsste, weil ich allein an allem Schuld war.

★★★

Ein paar Tage konnte Ben nicht mal aus dem Bett aufstehen und ich kümmerte mich um ihn.

Nach ungefähr einer Woche meinte er, es sei ihm total langweilig und nervte mich.
Er wollte doch echt Basketball spielen gehen, obwohl er schon kaum alleine zur Toilette laufen konnte und ihm dabei immer sofort schwindelig wurde.

Deshalb beschloss ich, dafür zu sorgen, dass ihm in seinem Zimmer nicht mehr langweilig war, damit er nicht mehr den Drang hatte, rauszugehen.

Ich drehte meine Musik in seinem Soundsystem auf und tanzte mit Absicht übertreiben, sodass er lachen musste.
„Du bist doch verrückt!", schrie er über die Musik hinweg.

Ich wackelte mit dem Hintern, was sein Lachen verstärkte.

„Komm her!" Er winkte mich zu sich.
Ich tanzte zu ihm und hielt ihm meinen Hintern hin.
Er klatsche drauf.

Dann tanzte ich zu seinem Bettpfosten und bearbeitete den erstmal.
Ich leckte sogar darüber, meinem Baby immer in die Augen sehend.

Ben betrachtete mich kritisch, aber zeitgleich lachend.
Ich tat, was ich im Strippclub vom Zuschauen gelernt hatte.

Als das Lied aus war, warf ich mich zu ihm aufs Bett und atmete schnell.
Er lachte immernoch „Also ich würde dich definitiv buchen", meinte er.
Ich grinste. „Und was würdest du dann mit mir machen?"
Er sah nachdenklich in die Luft und tippte sich ans Kinn. „Mhh"

Ich wartete neugierig auf seine Antwort, doch es kam etwas sehr unerwartetes.
„Schach spielen" Er sah mich auch noch so an, als würde er das ernst meinen.
Ich blickte empört zurück. „Echt? Bei so einer Performance denkst du ans Schach spielen?"
Er kicherte. „Nein, natürlich nicht. Aber auch nicht daran, woran du denkst"

Ich grinste mit nur einem Mundwinkel. „Und was denkt du, das ich denke?" Ich rutschte näher zu ihm und stütze das Kinn auf den Fäusten ab, sodass ich möglichst süß aussah.
Ben hob die Hand und strich mir durch die Haare. „Ich denke, du würdest mich jetzt gerne küssen", meinte er.

Ich kniff die Augen zusamen. „No Shit, Sherlock"
Er lachte. „Du kannst aber auch echt alles ins Lächerliche ziehen"
Ich zuckte mit den Schultern, während ich möglichst unauffällig weiter zu ihm aufrutschte. „Irgendwas muss ich ja auch können"
„Ich weiß was, das du kannst", meinte Ben und fuhr mit dem Daumen meine Lippen entlang.

Mein Herz schaltete von Ben-Frequenz auf Ich-liebe-Ben-Frequenz und ich wollte nichts lieber als seine Lippen jetzt auf meinen zu spüren.
„Was denn?", flüsterte ich. Shit. Er hatte es aus meiner Stimme raus gehört. Bestimmt hatte er das.

Er kam mit dem Kopf näher und ich kam ihm entgegen.
Wie immer nur bei ihm, wollte ich ihn den letzten Schritt machen lassen, damit nichts passierte, das gar nicht wollte, doch er stoppte knapp vor meinen Lippen und meinte: „Nerven"

Dann lehnte er sich wieder zurück und grinste mich stolz an.

Und damit hatte er mich voll erwischt.

„Ich hasse dich", stieß ich frustriert aus.
Ben grinste. „Tust du nicht. Du liebst mich"
Ich kniff die Augen zusammen und streckte ihm die Zunge raus.

Toll, dass er sich da so sicher war, denn ich wusste nämlich nicht, ob das auch erwidert wurde.

„Aber ich hasse es dich zu lieben" Und das war die Wahrheit.
Wenn ich es könnte, würde ich es sofort ändern. Es machte doch nur Probleme. Aber die Gefühle waren einfach zu stark, um sie zu ignorieren.

„Dann willst du mich wohl nicht küssen", meinte Ben abschätzend.
Ich sah ihn mit einem nicht-dein-ernst-Blick an. „Natürlich will ich dich küssen, du Arsch"
Er zog die Augenbrauen hoch. „Und wieso tust dus dann nicht?"

Jetzt verwirrte er mich komplett.
Und das sah er mir an.

„Ich sehe niemanden, der dich davon abhält", meinte er weiter.
Ich rutschte vorsichtig weiter an ihn heran und bewegte langsam den Kopf zu seinem, in der ständigen Erwartung, dass er „Verarscht!" rief. Doch es passierte nicht.

Stattdessen drückte er mich von sich weg und dann in die Matratze, ehe er sich auf mich legte.
Lächelnd schlang ich die Arme um ihn.

„Du bist viel zu langsam", flüsterte er, ehe er den Kopf zu meinem bewegte und seine Lippen auf meine legte.
Meine Hand für zu seinem Hinterkopf, die andere strich über seinen Rücken, während er mich küsste, als hätte er sein Leben lang darauf gewartet.

Auf meinen zufriedenen Ton hin grinste er, zog mit dem Daumen mein Kind runter, damit ich den Mund weiter öffnete, und schob seine Zunge zwischen meine Lippen.
Ich kam ihm mit meiner entgegen.

Es fühlte sich gar nicht seltsam an, meinen besten Freund zu küssen, es war einfach wunderschön.

Die Liebe und der beste FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt