14. Kapitel

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★Marco★

„Was kann Richard wohl wollen?", fragte ich Ben.
Sein Onkel hatte uns angerufen und befohlen, unverzüglich zu ihm zu kommen. Das konnte einfach nichts Gutes heißen.

Ben zuckte mit den Schultern. „Wird schon nicht so schlimm sein"
Ich brummte nur ein nicht sehr überzeugtes mhm und fuhr etwas schneller.

Dieser dumme Arsch hatte meine Umarmung mit Ben unterbrochen.
Es war mir scheißegal, dass diese da schon eine viertel Stunde gedauert hatte. Wenn es also nicht ultra mega wichtig war, was er uns zu sagen hatte, dann konnte er was erleben, egal wer er war oder welche Mittel er hatte.
Nichts kommt zwischen meinen Benny und mich.

Okay, ich gebe zu, dass ich etwas übertrieb, aber es war nun mal einfach so schön gewesen, endlich ein bisschen Zuneigung von ihm zu bekommen, und Richard hatte das durch seinen hässlichen Anruf in der Luft zerrissen.

„Nun sei mal nicht so angespannt" Ben lachte und legte beiläufig die Hand auf meinen Oberschenkel, während ich fuhr.
Ich schluckte.

Wieso tat er das?
Er brachte mich komplett durcheinander, merkte er das denn nicht?
Mit Absicht tat er das nicht, immerhin war es nicht seine Art, mich leiden zu lassen, aber ich konnte mir einfach keinen Grund vorstellen, warum seine Hand jetzt auf meinem Oberschenkel liegen sollte.

War das normal unter Freunden?
Ich hatte keine Ahnung, Reece und Ben waren immerhin meine einzigen Freunde, weil ich anderen einfach nicht genug vertraute, um mich ihnen zu öffnen.
Mit Reece diesen Kontakt zu haben, den ich mit Ben hatte, wäre auch irgendwie seltsam, weil er 5 Jahre jünger war als ich.
Und Ben? Tja, Ben war eben Ben.

Ich fand es schade, dass er mich wieder losließ, als wir aussteigen mussten, aber ich verstand es. Immerhin wäre es etwas seltsam, wenn er beim laufen meine Oberschenkel anfassen würde.
Aber Händchenhalten wäre doch ganz schön.

Ich sorgte dafür, dass unsere Hände sich beim Gehen berührten und leicht aufeinander schlugen, doch das brachte nicht die gewünschte Reaktion.
Ben sah mich an, als er die Hand in die Hosentasche steckte. „Ups sorry"

Ich wollte mir mit der flachen Hand auf die Stirn schlagen.
Oder ihn erwürgen.

Ich war echt kurz davor, doch ich verwarf den Vorsatz wieder, als wir ins Haus kamen und Ben fragte, wo Richard sich aufhielt, denn sogar die Angestellten waren etwas unruhig.
Und das bestärkte mein schlechtes Gefühl nur.

Wir gingen in eines von Richard Empfangszimmern, Ben klopfte und trat erst ein, als ein herein ertönte.

Ich wollte hinter ihm eintreten, aber ich kam nicht weit, denn gleich, nachdem er die Türe geöffnet hatte, erstarrte er mitten in der Bewegung und ich lief voll in ihn rein.
Doch er schien er nicht mal zu merken, sondern starrte auf Richard Gäste.

Sie erhoben sich aus ihren Sesseln und ich weiß nicht woher, aber ich hatte irgendwie sofort die Gewissheit, wer diese Menschen waren.

Bens Eltern.

Diese braunen, lockigen Haare seiner Mutter und die stechenden blauen Augen seines Vaters, zu dem die ähnlich kantigen Gesichtszüge. Das konnten nur seine Eltern sein.Ich

„Benjamin?" Die Frau war die erste, die den Mund aufmachte.
Ben ging einen Schritt zurück, trat mir dadurch auf die Füße und stolperte dann leicht, aber ich gab ihm Halt und stellte ihn wieder aufrecht hin.

Ben konnte den Blick nicht von seinen Eltern lösen.

Doch obwohl ich mir vorstellen konnte, wie es gerade in ihm aussah, war ich plötzlich unbeschreiblich glücklich, als ich seine Finger zwischen meinen spürte.

Die Liebe und der beste FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt