32. Kapitel

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★Marco★

„Marco, Marco wach auf."

Ben rüttelte mich an der Schulter und ich schlug seinen Arm weg.
„Lass mich, Arschloch"

Kurz dannach erkannte ich aber, dass ich nicht nur von ihm träumte, sondern er echt hier war.

Ich riss die Augen auf, ignoriere meine Kopfschmerzen und starrte ihn an.

„Oh Dornröschen ist aufgewacht", grinste Ben und spielte an meinem Ohrring herum.
„Hättest du mich nicht wachküssen können?", stieg ich mit ein.
Ben schüttelte den Kopf. „Nicht mit dieser Alkoholfahne"
Ich verdrehte die Augen. Scheiß Spießer.

„Wir müssen zu Richard. Er weiß, dass du Drogen gestohlen hast und hat ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt. Wenn wir zu ihm gehen und versuchen, es ihm zu erklären, kannst du schon mal nicht abgeknallt werden"

Was zur...?
Ich starrte Ben an. „Du wechselst das Thema vom Küssen darauf, dass ich gejagt werde?!" Meine Stimme klang hysterisch, denn das war ich.
Ben zuckte mit den Schultern. „Es ist nun mal eine wichtige Nachricht. Mach dich fertig, es ist grade Mittag, also sind alle beim Essen und wir haben die besten Chancen unentdeckt durch die Stadt zu kommen"

Ich musste ihm leider recht geben, also stieg ich aus dem Bett und sah an mir herunter.
Ich schrie auf. „Wieso bin ich nackt?!"
Ben sah mir nur in die Augen. Klar, er war auch die Selbstbeherrschung in Person, solange es nicht zum Körperkontakt kam.

„Unsere Klamotten waren nass und ich wollte nicht, dass du krank wirst oder eine Blasenentzündung bekommst"
„Und da hast du mich einfach ausgezogen?" Ich konnte es nicht glauben.
Ben lachte. „Ach komm schon, als ob es dir was ausmacht"
„JA!"

Vor ein paar Monaten wäre mir das noch scheiß egal gewesen, aber es hatte sich was geändert.
Ich liebte Ben, das hatte ich begriffen und warum auch immer hatte ich plötzlich eine Hemmschwelle bei ihm.
Ben schien mir nicht zu glauben. „Ist ja jetzt eh schon zu spät. Geh duschen und dich anziehen, dann darfst du was essen", meinte er und stand auf.

„Warte."
Er sah wieder zu mir, ich hatte mich mittlerweile mit einer Decke zugedeckt. „Hast du... Also waren wir beide?"

Ben grinste und zog eine Augenbraue hoch. „Ob wir beide nackt in einem Bett geschlafen haben?"
Ich nickte vorsichtig.
Er strich mir über das Kinn. „Das wirst du niemals erfahren", grinste er, ehe er mich auf die Beine zog und Richtung Badezimmer schob.

Er drückte mich in die Dusche, drückte mir Duschgel in die Hand. „Schaffst dus ab hier alleine oder geht heut bei dir alle in Zeitlupe?"
„Geh endlich raus!", kreischte ich.
Er verließ lachend das Badezimmer.

„Tür zu!"
Er kam wieder zurück und schloss die Tür.

Kurz dannach ging sie wieder auf.
„Übrigens:"
Ich wartete darauf, dass er wieder raus ging.
„Knackiger Arsch" Dann zwinkerte er, schloss er die Türe wieder und ich atmete erstmal tief durch.

Was ist in den letzten Wochen mit ihm passiert?
Wieso ist seine Hemmschwelle plötzlich auf mich übergegangen?
Gott, es hat mich bisher noch nie interessiert, wenn er mich nackt gesehen hat.
Was ist denn nur los mit mir?!
Wenn man verknallt ist, geht die Hemmschwelle doch runter, oder? Fuck, ich bin einfach ein verdammer Sonderfall. „Ich höre kein Wasser!", rief Ben durch die Tür. Ich schrie: „WASSER!" und er lachte. Daraufhin musste ich auch lachen, ehe ich die Dusche anschaltete und das nasse Kalt genoss.

★★★

„Richard hat also geblickt, dass ich seinen Vorrat plündere"
Wir fuhren in Ben Auto, das er außerhalb des Verrückten Viertels abgestellt hatte, zum anderen Ende der Stadt.
„Jap", meinte Ben nur.

„Und du denkst, es ist besser, mich ihm zu stellen, statt erschossen zu werden?"
Wieder ein „Jap" von ihm.
Ich nickte nur und schluckte.

Ich hielt das für nicht sehr schlau, aber wenn Ben das so wollte, dann würde ich das tun.

„Er hat dich schon immer für deinen Mut bewundert und rechnet sicher nicht mal bei dir damit, dass du freiwillig zurückkommst. Deshalb wird dir nichts passieren", meinte Ben.
Es gab so viel, das zwischen uns besprochen werden sollte, doch irgendwie wirkte alles so normal gerade.

„Ich..." Ich räusperte mich. „Ich hab dich echt vermisst", murmelte ich und bis mir dannach nervös auf die Unterlippe.
Ben warf mir einen kurzen Seitenblick zu und grinste. „Was ist denn mit dir passiert? Hast du beim Duschen deine Eier verloren? Heute Morgen waren sie nämlich noch da, das habe ich genau gesehen"

Empört sah ich ihn an.
Der alte Ben hatte mit besser gefallen.
Er hatte so eine große Klappe bekommen und erinnerte mich an mich selbst. Das gefiel mir gar nicht. Wir mussten unbedingt wieder mehr Kontakt haben, damit er wieder zurückhaltender wurde und ich der Perversling sein konnte.

Ich wusste, dass ich noch etwas antworten musste, doch mit fiel kein Konter ein, deshalb sagte ich einfach: „...Sagte Benjamin Blümchen"

Bens Grinsen verging ihm, er kniff die Augen zusammen und dann fand ich meine Eier wieder. „Soll ich ich mal bestäuben?"

Das brachte ihn dann zum Lachen und plötzlich hatte mein Leben wieder einen Sinn.

Die Liebe und der beste FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt