33. Kapitel

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★Ben★

Wir standen vor Richard, die Arme auf dem unteren Rücken verschränkt, die Brust geschwellt.
Wir wollten beide keine Schwäche zeigen, obwohl unsere jeweils direkt neben uns stand.

Marco hatte es gemacht, wie wir es besprochen hatten und behauptet, die Dorgen, für die er kein Geld gebracht hatte, seien ihm gstohlen worden. Doch Richard schrie ihn an, wie unfähig er doch sei und dass er ihm den Täter bringen sollte oder sonst selbst das erleben musste, was er mit ihm vorhatte.
Aber ich konnte das nicht zulassen.

„Ich war's"
Richard verstummte sofort.
Er und Marco starrten mich an, sowie alle Anwesenden im Raum.

„Was?", fragte Richard. Das war das erste mal, dass ich ihn perplex erlebte.
„Ich bins gewesen. Ich hab Marco die Drogen geklaut und sie dann selbst weiterverkauft."
„Und wo ist das Geld?", wollte Richard wissen.
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hab mir ein neues Handy und ein paar Sportschuhe gekauft"
Richard klappte der Mund auf.

„Ich wolle zwar immer, dass du mutiger wirst, aber nicht respektlos", knurrte er mich an.
„Dann hast du halt Pech gehabt"

Ich wusste, was ich da tat. Ich provozierte ihn, aber somit hielt ich ihn auch von Marco fern, also war jede Strafe in Ordnung, die ich nur bekommen würde.

Und ich bekam sie, die Strafe.


★★★

„Wie konntest du das nur tun?" Marco wirkte fast schon panisch, während er mir das Blut aus dem Gesicht wischte.
Ich spürte die Schmerzen kaum, dafür war ich viel zu benommen.

Ich bekam mit, wie der Regen an meine Scheiben klopfte, wie es draußen donnerte und blitzte, wie verzweifelt Marco war, doch was mit meinem eigenen Körper passierte, hatte ich schon seit dem ersten Schlag nicht mehr verstanden.

„Ich hab dich beschützt, sowie du mich", murmelte ich und drehte den Kopf so, dass mein Gesicht an seiner Brust lag.
Er hielt meinen Kopf auf dem Unterarm und lag neben mir, während er mir mit einem kalten Lappen das immer wieder nachkommende Blut wegwischte.

„Das ist doch was komplett anderes", meinte Marco vorwurfsvoll.
Er konnte nicht nachvollziehen, warum ich die Schläge eingesteckt hatte.

Er hatte Richard angeschrien, dass er die Drogen geklaut und selbst konsumiert hatte, doch dieser hatte geglaubt, Marco würde das nur sagen, um mich zu beschützen.
Das war okay so, Marco hatte schon genügend durchmachen müssen.
Unabhängig davon, ob ich vor knapp zwei Monaten erst das letzte Mal verprügelt worden war und das von ihm.
Ich fand, damals war es schlimmer gewesen. Der psychische Schmerz war um so vieles härter gewesen, als es alle Schläge je sein konnten.

„Du bist so dumm", hauchte Marco leidend, während er das Tuch wieder auf meinen Kopf drückte.

Ich lächelte nur, ehe ich einschlief.

Die Liebe und der beste FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt