Die Liebe und der beste Freund

20. Kapitel

★Marco★

„Reece wird da keinen Fuß reinsetzten.", bestimmte Ben.
Genervt stöhnend, drehte ich mich zu ihm um. „Mann, Ben, jetzt schalt mal einen Gang runter. Wenn's dir nicht passt, kannst du ja gehen"
Ben kniff die Augen zusammen. „Er ist 16. Da geht man doch nicht zu Stripperinnen. Außerdem darf man da erst am 18 rein"

Ich zog einen falschen Ausweis hervor, den ich für Reece hatte machen lassen. Der Kleine sah schon aus wie 18, das ging locker durch.
„Das ist mein Geburtstagsgeschenk", ich überreichte Reece den falschen Ausweis, er freute sich riesig und umarmte mich fest.

Ich grinste Ben dabei triumphierend an.
Er kniff total niedlich die Augen zusammen und zeigte mir seinen Mittelfinger.
Ja, den bring ich auch noch dazu, dass er meinen Arsch von innen sieht, keine Sorge, Honey.

Ich zwinkerte ihm zu und er nahm augenverdrehend den Finger wieder runter.

„Also gehen wir jetzt rein?", fragte Reece dann aufgeregt.
Lachend stiegen er und ich aus.
Ben blieb beleidigt im Auto sitzen.

Ich zog ihn einfach raus und schob ihn dann zur Tür. „Komm schon, dein Cousin hatte schon mehr Sex als du, obwohl du fünf Jahre älter bist, willst du das nicht langsam ändern?", versuchte ich Ben zu überzeugen.
Er sah mich genervt an. „Wenn ich Sex haben wollte, könnte ich ihn haben. Du bist ja ziemlich billig"

Ich lachte und zog ihn an der Schulter näher zu mir. „Da hast du allerdings Recht. Aber nett, dass du beim Sex gleich als erstes an mich denkst"
Er sah mich böse an und schlug meinen Arm ab.
Ich grinste nur, weshalb die Typen bei der Ausweiskontrolle mich auch ganz seltsam ansahen.

Als wir in das Innere des Lokales gingen, sah Reece sich schon mit großen Augen um, weil alle zwei Meter eine Tussi an einer Stange tanzte.
Wir setzten uns in eine Nische an der Bühne und zogen uns die Show rein.

Ich hatte meinen Spaß, solange bis eine von den Kellnerinnen sich auf Bens Schoß setzte. „Darf ich dir was bringen, mein Süßer?"
Er zog die Augenbrauen hoch und sah zu mir.

Ich wollte lachen und ihr sagen, dass sie bei ihm gar keinen Versuch zu starten brauchte, aber er startete ein Manöver.
Zuerst legte er seine Hand auf ihr Knie und strich darüber, dann packte er sein charmantestes Lächeln aus. „Einen Tequila und die Uhrzeit, wann du hier Feierabend hast"
Die Tussi grinste ihn an, flüstere ihm etwas ins Ohr und verschwand dann wieder.
Danach grinste Ben zufrieden.

Ich konnte ihn einfach nur anstarren.
War das jetzt sein ernst?!
Ich musste wochenlang auf einen Kuss warten und mit so einer ekelhaften Geschlechtskrankheitenverschleuderungsmaschine wollte er einfach mal so ficken?!

Reece schob Ben ein Kondom zu, weil er sich wohl was Ähnliches gedacht hatte und Ben steckte es in die Hosentasche.
Dann kam die Kellnerin zurück, stellte Ben seinen Tequila hin und streifte beim Gehen wohl zufällig seine Brust.

Die ganzen Tussis in dieser Bar, die zugebenermaßen echt heiß waren und sich klasse bewegten, interessierten mich plötzlich kein Stück mehr.
Ich hatte nur Augen für Ben und überlegte, wie ich ihn davon abhalten konnte, zu gehen.

Irgendwann verschwand Reece mit so einer Tussi, die ich ihm bestellt hatte und Ben und ich saßen zusammen in unserer Nische.

Ich wollte etwas sagen, ihm klarmachen, dass er nichts tun musste, um mir etwas zu beweisen, aber es verließen keine Worte meinen Mund.

Dann kam die Kellnerin zurück und zog Ben auf die Beine.
Er warf mir einen letzten Blick zu, ehe er ihr folgte.

Ich sah ihnen hinterher, bis die so ungefähr die Hälfte der Bar durchquert hatten, ehe sich meine Füße selbstständig machten und ich Ben an Hand zurückzog.

Die Tussi und er sahen mich fragend an.

„Geh nicht mit ihr"
Ben schüttelte den Kopf. „Du sagst doch immer, ich soll lockerer werden, vor allem um den Hüftbereich"
„Aber nicht so" Ich klang echt total erbärmlich.

Flehte ich ihn gerade an, seine Jungfräulichkeit zu behalten?
Ich hatte ja nicht mal den Hintergedanken, ihn selbst entjungfern zu wollen.
Ich wollte einfach nur nicht, dass er einer anderen Person nahe kam.