Kapitel 30

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Ohne auch ein Blick auf ihn zu werfen, nahm ich mir was aus dem Kühlschrank, und belegte mein Brot.
Enes und Doğan redeten die ganze Zeit, doch ich konnte die Blicke von Enes auf mir spüren.

Ich war gerade fertig mit belegen, dies das, als ich diesmal hörte was Doğan sagte: „So, ich gehe jetzt erstmal zu Emo Abi. Meine Seiten sind auf 428, auf ayip yane. Dann können wir auch ins Studio fahren." fuhr er sich durch die Haare. „Hadi Enes komm, oder willst du hier bleiben?" fragte Doğan.
NICHT HIER BLEIBEN ENES!

„Ich bleibe hier" beantwortete er Doğans Frage, und sah mich immernoch an. Er nickte, und ging schon Richtung Flur. Ich nahm mein Teller, wo mein belegtes Brot drauf war, und ging mit schnellen Schritten ins Wohnzimmer. „Hadi ciao" rief Doğan noch, und schon hörte man eine Tür zuknallen.

Jetzt bin ich mit Enes alleine. Fuck.
Ich nahm mein Handy in die Hand, und beschäftigte mich damit. Auf Insta gehen, auf Snapchat. Wer kennt es nicht? Jedesmal zwischen drei bis vier Apps wechseln.

Plötzlich merkte ich wie sich jemand neben mich setzte. Als ich von meinem Handy aus hoch schaute, sah ich Enes. Wer hätte es gedacht?

Er lächelte mich schief an, doch ich sah nur leicht geschockt. Wie soll ich mich jetzt verhalten. Als wenn nichts wäre?
„Was geeeht?" fragte er mich und zog das ‚geht' in die Länge. Fassungslos sah ich ihn an. So tun als wenn nichts wäre? Kann ich schon lange.
Nein kannst du nicht.
Ach komm sei leise.

„N-Nichts" sagte ich und sah wieder weg. Er lehnte sich seufzend aber dennoch lächelnd zurück. Wieder sah ich leicht zu ihm. „Bei mir läuft auch nichts, danke der Nachfrage" zwinkerte er mir kurz zu. Was soll das jetzt?
Ich nickte schnell und sah auf meinem Handy.

„Was macht das Leben? Man hat nichts von dir gehört" sagte er und zückte ebenfalls sein Handy raus, und sah drauf. Will er mich jetzt verarschen?

„Ja, keine Ahnung" gab ich genervt von mir. Vallah das regt jetzt auf. Er tut ehrlich so als ob nichts wäre omg.

Es war wieder still, bis ich hörte wie er sein Handy wieder in seiner Hosentasche packte. „Dilara?" fragte er kurz und etwas leiser. Fragend drehte ich mich zu ihm. Ich sah ihn immernoch fragend an. Er kam mir dann näher, und legte seine Hände auf meine Wangen.

Ich betrachtete jede seiner Bewegung an die er machte, aber mir wurde es langsam unangenehm. Natürlich raste mein Herz wieder da ich schwach in seiner Nähe bin, doch irgendwie war es komisch. Sehr komisch.

Versetzt euch mal in meine Lage: Ein Typ mit dem ihr aufgewachsen seit, hat euch natürlich als Schwester gesehen. Du ihn ja auch als Bruder, doch langsam entwickelst du Gefühle für ihn. Bei ihm ist das immernoch so, dass er dich als Schwester sieht und deshalb zerbricht dir das dein Herz.
Und an einem Tag plötzlich küsst er dich, obwohl er dich am selben Tag noch als Schwester sah.
Komisch, oder?

Er kam mit seinem Gesicht näher, doch plötzlich legte ich meine Hände auf seine, und entfernte diese von mir.
„Enes, es ist irgendwie komisch, ich- du-" ich konnte nicht weiterreden, und lief auf meinem Zimmer.

Ich denke ich habe es vermasselt, oder?
Aber ich finde es halt komisch.
Ich habe eigentlich garnicht richtig über alles nachgedacht, wie es so mit uns wäre.

Ich denke, ich brauche Zeit.



Mensch Dilaraaaaaa😶
Sie ist verzweifeeeelt.

ALLES ODER NIX! - (MERO428 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt