Kapitel 77

1.6K 45 6
                                    

Dieser „Vorfall" ist gerade eine halbe Stunde her, und seitdem haben Enes und ich kein Wort gewechselt. Ich bin an meinem Handy während er mit Doğan redet. Ich merke schon wie seine Blicke ab und zu zu mir schweifen, aber ich ignoriere es gekonnt.

Nach einer Zeit wurden mir seine Blicke langsam unangenehm, weswegen ich aufstand. Ich gehe erstmal zur Toilette.

„Wohin?" fragte Enes und zog dabei eine Augenbraue in die Höhe. Nun lagen auch die Blicke von Doğan auf mir. Kurz verdrehte ich meine Augen.

„Weg" gab ich desinteressiert von mir, und setzte dann mein Gehen fort. Ich ging echt langsam und lustlos.

Schon war ich am Flur angelangt, an dem die Toiletten sind. Ich ging weiter und war schon an der Damentoilette.

Plötzlich wurde ich am Arm gepackt und gegen die Wand geschubst. Es tat nicht weh, doch aus Reflex zischte ich auf.

Ich wollte mich gerade wehren, als ich in Enes's Augen blickte. Er war schon sehr, sehr nah an mich, was mir schon gefiel, doch jemand könnte uns sehen.

Sofort schubste ich ihn weg sodass er ein Schritt nach hinten taumelte. Ich verkreuzte meine Arme vor meiner Brust und sah ihn an, wie er mich ansah. „Ist das dein Ernst, Enes? Was ist?" stellte ich ihn meine Frage und sah mich dabei um, um zu gucken ob jemand uns beobachtet.

„Warum ignorierst du mich?" war seine erste Frage und dabei klang er ziemlich ernst.

„Ich- ehm... guck mal es war nicht korrekt dass du vorhin so geschrien hast du weißt schon" erinnerte ich ihn an den „Vorfall".

Sofort verdrehte er seine Augen und kam mir wieder ein Schritt näher, sodass wir wieder ganz nah aneinander standen. Nur diesmal tat ich nichts. Ich sah ihn nur in die Augen wie er es bei mir tat.

„Hör mir zu, du gehörst mir, hast du mich verstanden? KEINE andere Person darf dich ansehen wie ich es tue. Selbst NIEMAND darf dich ansprechen, wo hat er das Recht dazu?" flüsterte er leise gegen mein Ohr, und auf Knopfdruck bekam ich eine Gänsehaut wegen seine Worte. Ich könnte vor Glück schreien, aber wusste dennoch nicht was ich machen soll. Was hat er gesagt?!

Er entfernte sich von mir, und richtete sein teures T-Shirt, und ging mit seiner Hand über seine glänzenden Haaren. „Ich hoffe, du hast mich verstanden" sagte er in einem rauen Ton, und grinste frech, bevor er mir zuzwinkerte, und durch den Flur ging. Perplex von seinen Worten stand ich da und sah ihm hinterher, bis er um die Ecke ging, und verschwand.

Ich schüttelte kurz mein Kopf, um wieder klare Gedanken zu bekommen. Ich wusste dann auch nichtmehr was ich machen soll. Zur Toilette musste ich eigentlich von Anfang an garnichts.

Ich räusperte mich kurz, und warf meine Haare nach hinten. Sofort ging ich dann wieder zurück auf mein Platz. Die ganze Zeit über spielte ich mit meinen Fingern.

Doğan blickte von seinem Handy aus zu mir. „Cüüüüüs wie lange hast du bitte gebraucht?" fragte er mich. Ohne zu antworten setzte ich mich wieder hin. Ich sah kurz zu Enes rüber, der mich immernoch angrinste bevor er sich seinem Handy wieder widmete.




UHHHHHH😏

ALLES ODER NIX! - (MERO428 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt