XIX. Greed

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↠𝐒 𝐂 𝐀 𝐑 ↞

Der Krieger sah mich an und setzte sich auf die kleine Couch in der Ecke. ,,Ich bin Greed", sagte er und lehnte sich in die Samtkissen des Sofas. ,,Ich weiß", erwiderte ich schlicht und runzelte die Stirn. Ich musterte ihn misstrauisch und umklammerte den Löffel so fest, dass meine Fingerknöchel weiß hervortraten. Und obwohl mein Körper sich nach der Suppe sehnte, blieb ich standhaft. Keine Angst. Sie ist nicht vergiftet und ich werde dich auch nicht angreifen, versicherte er mir und legte sein Schwer beschwichtigend auf den Tisch vor sich. Hin und hergerissen blickte ich in die Schüssel und biss mir auf die Oberlippe. Und ich entschied, dass ich Kraft benötigte und mein Körper ohne Nahrung vollkommen zusammen klappen würde. Wie ein Tier stürzte ich mich auf mein Essen und schlürfte genüßlich die köstliche Suppe, auch wenn ich das Monster gant genau im Blick behielt.

Über und die Tatsache , dass ich hier gefangen bin und der König mich wahrscheinlich für Infos foltern wird, sehe ich jetzt mal hinweg und genieße nur das Essen.

Der Krieger wirkte seltsam nervös. Nette Geplänkel waren nicht seine Stärke. Und ich war dankbar dafür. Denn mit einem Monster über irgendwelche Belanglosen Dinge zu reden stand nicht auf meiner Agenda. ,,Brauchst du noch was?", fragte er, als sich eine bedrückende Stimme über uns legte. Ich schluckte das letzte Stück Gemüse in der Suppe und schüttelte den Kopf. Er nickte langsam und rieb sich die Hände. ,,Warum bin ich hier?", fragte ich und stellte das Tablett auf dem Boden ab. Mein Körper protestierte, als ich die Decke mit meinem heilen Fuß zur Seite strampelte und mich aufsetzte. Etwas wackelig kam ich auf die Beine und verfluchte mich Innerlich, als mir schwarz vor Augen wurde. In einer unmenschlichen Geschwindigkeit sprang Greed von der Couch auf und fing mich auf, bevor ich auf dem teuren Teppich aufschlug. ,,Verdammt!", keuchte er, als ich in seinen Armen erschlaffte. ,,Was hat Dr.Jensen eigentlich für Quatsch erzählt? Dein Kreislauf ist alles andere als In Ordnung!" , meckerte er und die monotone Stimme wurde vorwurfsvoll und verächtlich. Er legte mich wieder auf dem Bett ab und ich versuchte verzweifelt bei Bewusstsein zu bleiben, als er mir sagte, er würde Dr.Jensen holen. Ich sagte nichts dazu.

Mir war es recht alleine zu sein und mich im Stillen über meinen geschwächten Körper aufzuregen. Die Zimmertür schlug zu und nach einiger Zeit versuchte ich meine schweren Augenlider zu öffnen. Der Schwindel verebbte langsam und je länger ich blinzelte, umso klarer konnte ich sehen. Ich schaffte es sogar mich an den beiden Pfosten am Kopfende des Bettes hoch zu hieven und mich gegen das verschönrkelte Brett des Bettes zu lehnen. Ruhe erfüllte den Raum. Bis die Tür aufgerissen wurde. ,,Was ist passiert?!", knurrte jemand und eine Gänsehaut breitete sich auf meinen blanken Oberarmen aus. ,,Sie ist einfach umgekippt, als sie aufstehen wollte", erklärte Greed hektisch und der König presste einen seltsam animalisches Geräusch aus den tiefen seiner Kehle.

,,Wieso hast du zugelassen, dass sie aufsteht?", knurrte er und ich blinzelte noch heftiger. Mein Blick verschärfte sich immer weiter und ich konnte den König und Greed im hellen Licht der Sonne erkennen. Ihre Rüstungen glitzerten in der Sonne und die Haare des Königs schimmerten wie Obsidian. Greed erwiderte nichts und der Herrscher der Malice fuhr zu mir herum.

,,Du bist wach", sagte er und der wilde Ausdruck wich langsam aus seinen schönen Gesichtszügen. Ich spannte mich an und meine Verletzungen protestierten. ,,Hast du starke Schmerzen?", fragte er besorgt und trat neben mein Bett.

Langsam und bedacht kniete er sich neben mich und so waren wir auf Augenhöhe. Ich schüttelte den Kopf.

Aber wir beide wussten, dass ich log. ,,Greed hol von Dr.Jensen etwas gegen Schmerzen", befahl er und Greed ging stumm aus dem Raum. Der König strich mir eine Strähne aus der Stirn, die sich aus meinem hohen Zopf gelöst hatte.

Ein Lächeln wie ich es noch nie bei ihm gesehen hatte, zierte sein Gesicht und sein sonst so harte Ausdruck um dem Mund wurde weich. ,,Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht...", sagte er sanft und sah mir in die Augen.Ich zog die Augenbrauen zusammen und schnaubte ungläubig. Er seufzte und nahm meine rechte Hand in seine große. Das bekannte Kribbeln durchfuhr mich und ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Seine Augen schienen immer weiter aufzutauen, als er mir über die dreckigen Finger strich.

,,Wenn es dir besser geht musst du unbedingt duschen, mein Engel", sagte er sanft und ich verzog den Mund.

Musste man für seine Folterungen gut riechen?! und was soll dieser Name?

Ich zuckte heftig zusammen, als die Tür wieder einmal aufgrissen wurde und Dr. Jensen mit Greed eintraten. ,,Klopft das nächste mal gefälligst", knurrte der König, der meine Hand nun etwas fester umschloss. Dr.Jensen blieb abrupt stehen und seine Gesichtszüge entglitten ihm. Seine Haut wurde blass und die grauen Augen riss er vor Überraschung auf. Er schien mit der Anwesenheit des Königs nicht gerechnet zu haben. ,,Ich ä-h",stammelte er und blinzelte ein paar mal. Ich nahm meine zierliche Hand aus seiner und winkte dem Arzt freundlich zu. ,,Hallo Dr.Jensen",begrüßte ich ihn, versucht sanft zu klingen.

Denn ich erkannte die Angst vor dem König und wir saßen im Endeffekt doch sowieso im gleichen Boot. Der Arzt schien sich gefangen zu haben und schenkte mir ein leichtes Lächeln.

,,Hallo.Scar was ist passiert?", fragte er, bemüht sachlich zu bleiben, und trat an die Seite des Bettes, die der König nicht mit seiner hochgewachsenen Gestalt in Beschlag nahm. ,,Ich wollte Aufstehen...", erklärte ich etwas peinlich berührt und seufzte schwer.

,,Und dann hat mein Kreislauf versagt" Die Tatsache, dass der König wieder meine Hand greifen wollte, ließ ich unkommentiert und rümpfte stattdessen die Nase. Der Arzt nickte.

,,Deine Werte waren Okay. Es scheint mir so als wäre dein Körper einfach noch nicht für so plötzliche Bewegungen bereit", erklärte er knapp und zog aus seiner Tasche Tabletten und eine Durchsichtige Folie. ,,Die Tabletten helfen dir deinen Energie Gehalt wieder in Schwung zu bekommen.

Und die Folie müssen die Zofen dir über die Verbände wickeln wenn du gleich badest.

Jennifer und Crystel machen dein Bad mit wohlfühl Kräutern gerade fertig" Er legte die beiden Sachen neben mich und ich nickte dankbar.

,,Glaubst du ich kann Gefahrlos aufstehen?", hakte ich nach und schenkte ihm ein zartes Lächeln. Er hob einen Mundwinkel.

,,Probiers aus. Aber langsam und vorsichtig. Gewöhne deinen Körper daran" Ich nickte und schenkte dem König nun wieder meine Aufmerksamkeit. Er blieb reglos sitzen und erwiderte meinen störrischen Blick.

,,Darf ich aufstehen?", fragte ich barsch und vergaß für einige Sekunden, dass dieser Mann nach meinen Kenntnissen mein Todesurteil war.

Gefährtin des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt