70. Eine Stunde

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↠𝐒 𝐂 𝐀 𝐑 ↞

Ich schwieg.
Lange.

Und auch als die Schatten mich aus ihrem Klammergriff befreiten blieb ich regungslos sitzen.

Ich wollte meine Kräfte mobilisieren und Azazel für seine Taten seine goldenen Augen auskratzen.

Aber der Verlust von Ilias und die Tatsache dass Azazel auch Ciel in seiner Gewalt hatte,hinderten mich daran.

,,Komm mein Engel"
In einer Fließenden Bewegung zog er mich auf die Füße und der Reifenrock raschelte laut.

,,Ich habe gesagt,dass der Zeitpunkt zum reden noch nicht gekommen ist.
Doch ich denke jetzt ist der perfekte Zeitpunkt,dir alles zu erklären"

Unter anderen Umständen wäre ich vor Neugier in die Luft gegangen,doch in diesem Augenblick wollte ich Azazel nicht mal in die Augen sehen.

Diese Innere Erschöpfung wich einer neuen Welle Wut und schnaubend setzte ich mich in Bewegung.

,,Wo ist Ciel?",knurrte ich und ging um die Blutlache herum die Treppe herunter.

,,In unserem Zimmer,dort wo er mich nicht anfallen kann",entgegnete Az dicht hinter mir und leise verfluchte ich mein blödes Kleid.

Wieso zum Teufel hatte ich eingewilligt dieses Ungeheuer an Stoff anzuziehen.
Ich musste an geistiger Umnachtung gelitten haben.
Eindeutig.

Mühselig nahm ich den Stoff in die Finger,hob ihn hoch und ging weiter.
Der Platz war in wenigen Sekunden wie leergefegt gewesen und die Tore standen immer noch weit offen und ich erkannte die Kutsche schon vom weiten.

,,Scar warte bitte"

Ich ignorierte ihn und biss die Zähne zusammen.

,,Ich weiß dass war sehr viel auf einmal doch-"
Mit einem wütenden Aufschrei blieb ich stehen und ich hatte das Gefühl das Hilflosigkeit sich durch meinen Körper fraß.

Der Geschmack von Frust schmeckte bitter auf meiner Zunge.

,,Viel aufeinmal,Azazel?
Ich habe mit angesehen,wie du unschuldige zu Monstern gemacht hast,während deine schon verwandelten Monster dich anbeteten wie Gott persönlich",schrie ich all meinen Frust heraus und erkannte tatsächlich,wie Az verdutzt die Augen Aufriss.

Schwer atmend blickte ich ihn an und konnte eine Serie an Gesichtsausdrücken in Azazels Gesicht erkennen.
Überraschung,Verwirrung,
Erkenntnis und zuletzt kühles Verständnis.

,,Scar es tut mir leid,aber ich musste es dir so zeigen.
Und wenn du mir eine Stunde gibst,wirst du es verstehen.
Meine Beweggründe und ich hoffe dann auch mein Volk"

Er machte eine kurze Pause und nahm meine Hände in seine.

,,Ich konnte mir dein Vertrauen nicht sicher sein,kann es wahrscheinlich immer noch nicht.
Das hat mich verletzt,mein Engel.
Doch ich werde das Risiko eingehen"

Skepsis vermischte sich mit meinem Zorn.

Erst tat Azazel so,als wäre seine Existenz und sein Volk ein Geheimnis,dass nie gelüftet werden würde und jetzt war er bereit mir alle Informationen vor die Füße zu legen?

Gefährtin des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt