XLI. Schneider

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↠𝐒 𝐂 𝐀 𝐑 ↞

Traurig trat ich aus dem dunklen Frachtraum und blinzelte in das helle Licht der Sonne.

,,Komm,Mein Engel.
Der Schneider wartet",hauchte Azazel an mein Ohr,schloss die Tür hinter mir und umfasste meine Taile.

Ich nickte und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter.

Und als das Schiff hinter dem Horizont verschwand,hatte ich das Gefühl ein Teil meines Herzens würde ebenfalls dem Horizont entgegen segeln.

[...]

Die meiste Zeit der Fahrt trauerte ich und grübelte darüber,was Lilien mit Ilias und Dante sagen wollte.

Ilias und Dante.
Der hübsche Vampirkrieger des Rebellenclans und der starke Werwolf.

,,Scar?",flüsterte Azazel und hob mit seinem Zeigefinger mein Kinn.
,,Sei nicht traurig.
Sie sind jetzt frei und du kannst dich auf wichtige Dinge konzentrieren"

Ich zog skeptisch meine Augenbrauen zusammen,erwiderte aber nichts.
,,Wir sind da mein Engel"
Zusammen traten wir aus der Kutsche und der kühle Wind des Spätsommers riss an meinem Umhang.

Wir befanden uns zu meiner Überraschung in einem kleinen Hof vor einem Gebäude was mit seiner weißen Fassade und den mindenstens zwei Meter hohen Säulen einem Tempel glich.

Der Kies knirrschte unter meinen ledernen Schuhen,als wir zur hellen Flügeltüre liefen und zwei mir Fremde Männer die Tür öffneten.
,,Vielen Dank",sagte ich leise und lächelten den Mann auf meiner Seite an.

Er schien überrascht,erwiderte mein zaghaftes Lächeln dann aber.
Azazels Arm glitt wieder einmal um meine Taile und ich hatte das Gefühl er zog mich praktisch in das Innere des Gebäudes.

Die Empfangshalle war mindestens genauso prächtig wie es von außen den Anschein gemacht hatte.
Heller Marmor glitzerte in dem Licht des Kronleuchters und ein roter Teppich verlief die Treppe hoch.

Wir folgten dem Teppich nach oben und ich erkannte durch eine geöffnete Tür einen riesigen Saal,der über und über mit Kleidern und Stoff gefüllt war.

Mit einem mulmigen Gefühl traten wir in den Raum und ein
angenehmer Geruch nach Tee und Keksen schlug uns entgegen.

,,Riley",erhob Azazel die Stimme und sah sich zwischen glitzernen Stoffen um.
,,Eure Hoheit! Ich komme",säuselte jemand und das Rascheln von Stoffen war zu vernehmen.

Hinter der Kleidung tauchte eine kleine pummelige Gestalt auf,die nun mit klackernden Absätzen auf uns zu kam.

Die weißen Locken auf dem Kopf des Mannes hüpften,als er sich überschwänglich Verbeugte und sich wieder zu seiner Stolzen Größe von vielleicht 1,40m aufbaute.

,,Scar?
Das ist Riley de Luca.
Der beste Schneider des Landes"

Riley kicherte leise und legte die perfekt lackierten Fingernägel an seine Lippen.
,,Ihr Lob bedeutet mir alles,Eure Hoheit"

Azazel ging nicht darauf ein,sondern nahm seinen Arm von meiner Taile.
Riley klatschte in die Hände und seine Augen glitzerten freudig als er mich erblickte.

,,Ihr seid wahrlich eine Schönheit.
Und Eure Augen erst",flötete er und ich wurde etwas verlegen.
,,Danke sehr"

Der Schneider lachte und deutete hinter mich auf eine kleine Couchdecke.
,,Der König und seine zwei Begleiter können sich setzen.
Und Ihr meine Königin kommt bitte mit und lasst meinem Assistenten eure Maße nehmen"

Ich nickte unbeholfen und wenig begeistert.
Mit einem letzten Blick auf Azazel,nahm ich Rileys kleine Hand und ließ mich an den Stoffen vorbei in einen abgesonderten Raum führen.

,,In Zehn Minuten bist du hoffentlich fertig,Schatz",rief Riley in den hellen Raum,der mit hunderten Maßbändern ausstaffiert war.

Ich vernahm ein leises Brummen und als Riley meine Hand losließ und ich in den Raum trat brauchte ich eine Sekunde,um mich in diesem Raum zu orientieren.

Puppen,Maßbänder und Designes pflasterten die gelbgestrichen Wände.
,,Meine Königin.
Stellen sie sich bitte auf das kleine Podest und ziehen sie Umhang und Schuhe aus",erklärte Riley am Türrahmen und ich tat wie mir geheißen.

Nun stand ich Barfuß,in Stoffhose und Sweatshirt auf einem kleinen Podest und mein Unwohlsein verdoppelte sich.

Riley hingegen nickte zufrieden,zwinkerte mir ein letztes mal zu und schloss die Tür.

Ich schluckte hart und zuckte zusammen,als es hinter mir knisterte.
,,Eure Hoheit?",hörte ich jemanden sagen und es fühlte sich an, als hätte mir man mir einen Kübel kaltes Wasser über den Kopf gekippt.

Ich kannte diese Stimme....

,,Ich werde Ihnen jetzt eure Maße nehmen,Meine Königin",erklärte die Stimme und kam näher heran.

Langsam fuhr ich herum und riss die Augen auf.
Und mein Gegenüber erstarrte ebenfalls in seiner Position.

,,Scar?!",hauchte er geschockt und ließ vor Schreck das Maßband fallen.
Fassungslos sah ich ihn an.

,,Ilias?"

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BABAAAAAAAMMMM.

Überrascht? Haha.
Kennt ihr Ilias überhaupt noch?🤨😂

Nun gut.
Hoffe euch hat das Kapi gefallen.
Ganz Vllt kommt heute noch eins....😴

Gefährtin des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt