Gefährtin des Königs

91. Nacht

A Z A Z E L

Diese Nachg war perfekt

Scar und Ich hatten uns tatsächlich geliebt, mehrmals.
Und bei jedem mal wurde Ihr kaum mehr vorhandener Widerstand ein Stück weiter zerstört.

Sie akzeptierte mich.

Langsam öffnete ich meine schweren Augenlider und blickte in ihr vom Schlaf enspanntes Gesicht.

Sanft küsste ich Scar auf die Stirn und stutzte kurz, als ein warmes Gefühl sich in meinem Inneren ausbreitete und ich das Gefühl hatte mein Herz würde einige male Stolpern.

Was zum...?

Langsam zog ich meinen Armen von Scars Hüfte und erhob mich langsam, damit sie nicht aufwachte.

Gedankenlos legte ich meine Hand auf das Herz und ungewollt zuckte ich zusammen.
Verwirrt blickte ich auf meine nackte Brust herab.
Lange leicht Rosane Striche zogen sich über meine Brust und ich konnte mir ein dümmliches Grinsen nicht verkneifen.

Ohja,diese Nacht war wirklich unglaublich gewesen.

In einer geschmeidigen Bewegung trat ich in das Badezimmer und wusch den Schweiß der Nacht ab.

Lächelnd schnappte ich mir einen Waschlappen und feuchtete ihn an um damit zu Scar zu gehen, gewillt die Spuren von heute Nacht beseitigen.

Ihre zierliche Gestalt war in die Laken eingewickelt und sanft schob ich die Decke am Oberschenkel hoch.

Ich musste beinahe Lachen als Scar im Schlaf zu Seufzen begann und die Beine ausstreckte.
Mein Blick glitt ihren Oberschenkel hoch und ungewollt stutzte ich.

Doch da war kein Blut.

Langsam ließ ich den Waschlappen sinken und mein Blick glitt über die Perlenweißen Laken.

Und dann fiel es mir wie Schuppen...

Sie war keine Jungfrau mehr gewesen.
Mir war jemand zuvor gekommem.

Zorn durchflutete meinen bis eben noch zufriedenen Geist und ich hatte Mühe wütende Flüche zu unterdrücken.

Das mir jemand zuvor gekommen sein könnte, hatte ich nicht mal in betracht gezogen.
Es war undenkbar.

Scar gehörte zu mir, nicht zu irgendwelchen erbärmlichen Rebellen.

Es machte mich zornig, rasant wenn ich daran dachte wer Scar so berührt hat und mein Geist und die Schatten begannen nach dem Tod dieses Mannes zu lechzen.

Zischend schmiss ich den Waschlappen weg, der mit einem lauten Klatsch gegen die Wand schlug und das Wasser die helle Wand anfeuchteten.

Mit einem letzten Blick auf die immer noch schlafende Scar erhob ich mich, meine Bewegungen abgehackt vom unterdrückten Zorn.

[...]

Auf leisen Sohlen verließ ich das Zimmer und trat in den schmalen Korridor.

Ungeduldig riss ich die Tür zum Konferenzraum auf und blickte in verwunderte Gesichter von meinen Offizieren...und Ciel.

Scars Seelenbegleiter schenkte mir einen Feindseligen Blick den geflissentlich ignorierte und mich an Greed wendete.

Auch wenn ich bezweifelte, dass Luzifer und seine lächerliche Armee uns gefährlich werden könnten, mussten wir wachsam sein.

Und ich hatte noch sehr viel mit meinen Männern zu besprechen.

,,Eine Truppe folgt einer Spur im Außenbezirk Roms.
Aber die Rebellen und Luzifer sind anscheinend geübt untergetaucht zu bleiben", erklärte Greed knapp und ich nickte langsam.

,,Ich will, dass alle höheren Positionen morgen wieder aus Rom abreisen und zu ihren Stützpunkten gehen.
Das Heer will ich aufgeteilt hier in Rom und auf Azàna wissen"

Greed nickte knapp und Aván lenkte die Aufmerksamkeit mit einem leisen Räuspern auf sich.

,,Und was machen wir vor Ort?"

,,Wir tun das, was wir am besten können"

Meine Mundwinkel zuckten trotz der lauernden Wut in meinem Inneren.
,,Wir warten, sammeln Informationen und werden dann Angreifen"

[...]

Den ganzen Tag hatte ich Scar nicht zu Gesicht bekommen.
Ich hatte nur Aván befohlen sich um Sie und Ciel zu kümmern, da ich nicht wusste wie Scar nach dem gestrigen Tag auf alles reagieren würde.

Und aus der Tatsache,dass das Schloss nicht brannte und Aván auch nicht Kopflos die Teppiche vollblutete war der Beweis darauf, dass Scar besser reagierte als angenommen.

,,Mein König?"
Ich blickte gerade aus dem riesigen Panoramafenster auf die Stadt hinaus, als Greed sich neben mich stellte.
,,Die Neuen sind unglaublich stark und mächtig geworden.
Auch Ilias, der Rebell hat jede Aufgabe mit Bravour bestanden"

Meinen Blick immer noch auf das glitzernde Wasser des Tibers gerichtet, dass sich durch die Häuserfassaden schlängelte nickte ich.

,,Ilias ist kein Rebell mehr.
Ich will, dass er Scars Leibwächter wird"

Darauf folgte ein überraschter Laut von meinem ersten Offizier.
,,Ilias? Ich weiß nicht, ob er einer Aufgabe mit einer so hohen Wichtigkeit gewachsen ist, Azazel"

Beim Klang meines Namens hob ich meinen rechten Mundwinkel und sah Greed nun richtig an.

,,Er ist perfekt geeignet.
Scar und Ilias kennen sich und trotz der Wandlung vertraut Scar ihm.
Und ich bin mir seiner Loyalität sicher"

Mein Seelenbegleiter runzelte die Stirn.
,,Und woher?
Nur weil du jemanden verwandelst hast du doch nicht seine ungeteilte Loyalität, oder?"

Ich schüttelte den Kopf und blickte wieder aus dem Fenster.
Mittlerweile versenkte die Abendsonne die hellen Häuser Roms in goldenem Licht und ich atmete tief ein.

,,Er misstraut mir vielleicht noch in Kleinigkeiten.
Er würde mir in einen Krieg folgen.
Aber mit der Person, die sein vollstes Vertrauen genießt teile ich nicht nur mein Bett.
Die Person der Ilias vollkommen untergeben ist, ist Scar selbst"

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Frage: Wer ist euer Lieblingscharakter aus dem Buch?