79. Freundin

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↠𝐒 𝐂 𝐀 𝐑↞

Es mussten einige Augenblicke vergehen,bis ich mich traute mich von Ilias zu lösen und ihn genauer zu betrachten.

,,Wie geht es dir?",wiederholte ich meine Frage unsicher und konnte es mir nicht verkneifen meinen Zeigefinger und Daumen an sein Kinn zu legen.

Ich hob seinen Kopf und erblickte glatte narbenfreie Haut,wo ihm die Kehle aufgeschnitten wurde.

Ilias drückte den Kopf herunter und ich nahm schnell meine Hand weg,als er mir antwortete.

,,Den Umständen entsprechend.
Was machst du hier Scar?"

Ich konnte keinen Vorwurf und auch Überraschung an seiner Stimme festmachen.

Doch seine grünen Augen ließen mich sehr wohl erkennen,dass er er überrascht von meinem Erscheinen war.

,,Ich musste dich sehen.
Es tut mir so unglaublich leid",flüsterte ich und meine gebrochene mit Reue getränkte Stimme war ein harter Kontrast zu Ilias monotonen Worten.

,,Dir muss gar nichts leid tun,Scar",beschwichtigte er mich und legte den Kopf schief.
Seine blonden Haare fielen ihm über die dunklen Augenbrauen.

Er war gewaschen,in feinste Laken gekleidet und sein vor kurzer Zeit noch geschundenes Gesicht war heil.
Das ihm vor nicht allzu langer Zeit die Kehle aufgeschnitten wurde,würde in diesem Moment keiner auch nur ahnen.


,,Nur meinetwegen wurdest du getötet",fuhr ich verständnislos fort und ignorierte seine dämliche Aussage.


Ilias Mundwinkel hoben sich und als er mir ein kleines Lächeln schenkte,fiel mir etwas auf.

Seine Gesichtszüge waren kantiger und es war beinahe so,als wäre er auch von der Körpergröße gewachsen

,,Dafür das ich getötet wurde,fühle ich mich aber ziemlich lebendig"

Dieser trockene,für ihn so typische Humor ließ Hoffnung in mir aufkeimen und ich konnte sogar diese seltsame Stimmenlage ignorieren.

,,Ilias verdammt es ist meine Schuld,dass du zu dem wurdest"

,,Ich vermute mit dem meinst du zum Malice?",hakte er überflüssigerweise nach ich zuckte ungewolt zusammen.

Ich nickte vorsichtig.

,,Glaub mir Scar.
Es hätte mich schlimmer treffen können",erwiderte er Schulterzuckend und ging auf das überdimensionale Bett zu.
Mit einer eleganten Bewegung setzte er sich auf die Kante und lehnte sich an den Pfosten des Bettendes an.

Wir sahen einander Stumm an und meine Hoffnung zerplatzte wie eine Seifenblase.

,,Was meinst du damit?",flüsterte ich und war mir nicht eimmal sicher,ob er mich durch die Entfernung überhaupt verstanden hat.
Doch er hatte es.
,,Ich meine damit,dass es mir jetzt besser geht"

Er machte eine Handbewegung,die das ganze Zimmer mit umfasste und führte seinen Zeigefinger denn auf sein Gesicht.

,,Ach? Es lebt sich also besser als Fußabtreter von Azazel?",zischte ich und Ilias Mundwinkel hoben sich.
,,Ich weiß nicht.
Solange bin ich noch kein Fußabtreter.
Aber besser ein Fußabtreter von unserem König als von deiner Mutter",konterte er und ich erstarrte.

Seine Worte schnitten in mein Herz,jedes einzelne Wort riss ein Stück heraus und beinahe körperlicher Schmerz durch zuckte mich.

,,Nimm das zurück",wisperte ich,auch wenn ich wusste dass er recht hatte.
Meine Mutter hat im Laufe der Jahre nur noch Gegen die Malice gekämpft und  dabei das Wohlergehen ihrer Gefährten vergessen.

,,Wir wissen beide wie recht ich doch habe,Scar.
Aber du bist Anders"

Er hob sein Kinn ein Stück und sein Blick glitt über mein Kleid bis zum kleinen Diadem auf meinem Kopf.

,,Du wirst eine gute gerechte Königin sein"

Ich hob meine leicht zitternden Hände zum Kopf und umfasste das filigrane Diadem.
Schnaubend zog ich es vom Kopf und schleuderte es in die Ecke.

,,Willst du denn Menschen gar nicht mehr helfen?",hauchte ich  und konnte die Tränen der Enttäuschung nicht zurückhalten.

Brennend heiß liefen sie über mein blasses Gesicht.

Ilias verschränkte die Arme vor der Brust und sagte: ,,Ich habe mein ganzes Leben geholfen und dabei mich selbst vergessen.
Ich habe aufgehört mich selber wahrzunehmen und nur an das Wohl Anderer gedacht.
Und was hat es mir gebracht?
Befehle deiner tyrannischen Mutter"

Seine Stimme war nicht verurteilend und dann  erhob er sich geschmeidig und nickte mir zu.

,,Ich bereue es nicht für die Menschen gekämpft zu haben.
Und ich kann manche Ungerechtigkeit sehr wohl erkennen.
Aber manchmal muss man auch an sich denken
Greed hat mir bereits erklärt was die Menschen vor der egentschaft des Königs getan haben"


Er schritt auf mich zu und legte seine kühlen Hände auf meine nackten Schultern.

Sanft lächelte er und drückte leicht meine Schultern,als er die nächsten Worte sprach: ,, Wir haben die richtige Seite gewählt"

In diesem Moment war er mein Ilias.
Seine Augen blickten warm auf mich herab und sein Lächeln war ehrlich.
Doch seine Worte ließen mir die Galle hochsteigen.
Und der Zorn in mir erwachte zu neuem Leben.

,,Das wars für dich?
D

u aktzeptierst einfach,dass Azazel dir nach und nach die Menschlichkeit nimmt und deine Loyalität gehört jetzt ihm?",fauchte ich und Ilias riss überrascht die Augen auf.


Doch er fing sich schnell wieder,sein Blick verharkt mit dem meinen.

,,Ich bin kein Anderer geworden,nur weil ich nun die Wahrheit kenne und meine Sichtweise die Andere ist,Scar.
Meine Loyalität nicht ihm.
Meine Loyalität gehört dir.
Weil du meine Freundin bist,Scar Grigori.
Weil du meine Freundin bist und ich für dich sterben würde"

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Helloooo.

Hoffe ihr hattet ein tolles Wochenende!

Meinung zu Ilias:
[Ehrlich biddeeee]

Lg Malu🤫❣



Gefährtin des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt