Kapitel 36 | Der Kampf

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Zufrieden schmiegte ich mich an Javi und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, der dann ungewollt auf Carter fiel. Er unterhielt sich angeregt mit Daniel und dann stießen kurz Savannah und Ollie zu den beiden, die sowieso den Spaß ihres Lebens hatten.

Ich verspürte einen Stich in meinem Herzen, dass ich irgendwie wieder nicht dazugehörte und hier abseits mit Javi saß, andererseits gab es gerade nichts Schöneres, als seine Nähe zu spüren und einfach nur in seinen Armen zu liegen.

Ich versuchte also mit aller Kraft, diese Gedanken loszuwerden und schloss meine Augen. Vielleicht würde ich eindösen und Javi würde mich super romantisch auf seine Arme heben und mich in mein Bett bringen, wo er mir einen Gute-Nacht-Kuss auf die Lippen hauchen und sich an mich ankuscheln würde.

Ich lächelte und spürte tatsächlich, wie die Müdigkeit mich langsam überrannte, aber bevor ich endgültig in den Schlaf abdriften konnte, bewegte Javi sich so ungünstig, dass ich schlagartig wieder wach war.

Ich war leicht angenervt, als ich sah, dass er sich nur bewegt hat, um einen Schluck von der Sangria zu nehmen. Hat er nicht schon genug davon getrunken? Und hat er nicht bemerkt, dass ich gerade kurz vorm Einschlafen war?

Nun würde ich sicherlich kein Auge mehr zubekommen und ich starrte auf einen Punkt in die Ferne, nur war dieser Punkt rein zufällig wieder Carter. Unglaublich, dass er heute doch in irgendeiner Weise einen Magneten an sich tragen musste, anders konnte ich es mir nicht erklären, dass mein Blick immer wieder in seine Richtung schwenkte.

Dieses Mal unterhielt er sich jedoch mit Madeline und ich runzelte meine Stirn, als ich sah, wie dicht beieinander die beiden standen. Sie lachten ununterbrochen und Madeline spielte wie verrückt an ihren Haaren herum - Sie flirtete mit ihm! Seit wann war sie überhaupt an ihm interessiert und warum ging Carter darauf ein? Als er daraufhin auch noch kurz seinen Arm um sie legte, konnte ich die Eifersuchtswelle, die sich in mir aufbrauste, nicht mehr aufhalten und stand gewaltsam auf.

„Lumina?!", rief Javi mir irritiert hinterher, aber ich reagierte nicht darauf. Meine Füße kamen erst zum Halt, als ich direkt vor Carter und Madeline stand und mich fast genau zwischen die beiden stellte.

„Hey!", rief ich vielleicht ein wenig zu laut. „Worüber redet ihr denn?"

Die Eifersucht in mir schlug an und ich versuchte, meinen hämmernden Herzschlag zu beruhigen, indem ich ein fröhliches Lächeln aufsetzte.

„Was geht dich das an? Was machst du hier überhaupt?", keifte Madeline mich an und war sichtlich genervt von meiner Anwesenheit.

„Wie ich sehe, hast du mich sehr vermisst, dass du jetzt schon wieder zu mir kommst", meinte Carter und ich wirbelte zu ihm herum.

„Okay, erstens, bist du vorhin zu mir gekommen und zweitens, habe ich dich bestimmt nicht vermisst. Hast du etwa schon vergessen, dass ich dich nicht leiden kann?"

Er lachte schallend. „Wie süß, ich dachte, wir wären schon seit Monaten über diese Phase hinweg."

„Dann hau ab", zischte Madeline neben mir, aber ich beachtete sie gar nicht.

„Weißt du, was ich glaube, Lumina Ballerina? Dass du keine Kontrolle über deine wahren Gefühle hast und dir viel mehr an mir liegt, als du es jemals zugeben würdest." Carter grinste und schien siegessicher.

Ich schluckte und behauptete standfest: „Niemals. Ich habe einen Freund."

„Ach ja? Warum bist du dann hier und nicht bei ihm?"

Guter Punkt. Darauf wusste ich nichts zu antworten, aber Madeline mischte sich wieder ein.

„Hallo? Was passiert hier gerade? Bist du etwa in sie verknallt, oder so?", wandte sie sich bestürzt an Carter und stemmte ihre Hände in die Hüfte.

Lumina ✈ Destination: EuropaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt