Kapitel 45 | Gemeinsame Zukunft

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Selbst wenn ich hätte aufhören wollen – was auf keinen Fall so war – ging es einfach nicht. Nein, dieses Mal war eindeutig, dass Carter und ich uns wie Magnete gegenseitig anzogen und diese Anziehungskraft stärker war, als alles andere. Jeder Kuss war so intensiv, dass mein ganzer Körper wie verrückt kribbelte und ich nur noch mehr davon wollte, als wäre es eine Droge. Zwischendurch mussten wir uns für einige Sekunden voneinander lösen, um nach Luft zu ringen, aber auch die paar Sekunden trieben mich in den Wahnsinn und waren schon zu lang für mich. 

„Himmel, Lumina, was ist so urplötzlich in dich gefahren? Du kannst dich ja gar nicht mehr von meinen Lippen lösen", raunte Carter, sobald er die Gelegenheit dazu bekam. 

„Das ist genau das, was ich vorhin meinte. Das ist die spezielle Wirkung, die du auf mich hast", erklärte ich lächelnd, während ich rittlings auf seinem Schoß saß und meine Arme um seinen Hals legte. „Du machst mich ganz wuschig." 

„Wuschig also, ja? Ich glaube, ich habe dir einfach nur total den Kopf verdreht", lachte er. 

„Das hast du sowieso. Heute erst recht." Ich beugte mich leicht nach vorne, um mit dem Küssen fortzufahren, aber Carter wich zur Seite. 

„Vielleicht sollten wir eine kleine Pause einlegen." 

„Eine Pause? Machst du Witze? Vielleicht solltest du weniger reden und stattdessen mehr küssen." 

„Oho, da ist jemand aber aufgekratzt. Aber na gut, ich möchte meine Lumina Ballerina nicht weiter quälen. Komm her." 

Ich wusste mittlerweile, dass er es liebte, mich zu ärgern, aber manchmal brachte mich dies um. Schnell waren diese Gedanken vergessen, meine Sinne wieder benebelt und meine Lippen wanderten hinab zu Carters Hals, den ich vergnügt mit Küssen übersäte. Lange ließ er sich dies jedoch nicht gefallen, denn es schien ihn zu kitzeln, also drückte er mich leicht von sich hinunter und beugte sich dann mit einem bösen Grinsen über mich. 

„So läuft das hier aber nicht, mein Engel." 

„Ich weiß nicht, wovon du sprichst", antwortete ich atemlos und sah ihn unschuldig an. 

„Mich einfach so ohne Vorwarnung an meiner empfindlichsten Stelle zu küssen und mich damit heißzumachen." 

„Tja dann zieh dich doch aus." 

Im ersten Moment konnte ich nicht glauben, dass ich diese Worte tatsächlich so mir nichts, dir nichts aus mir herausgebracht habe und auch Carter sah mich überrascht an, lächelte dann aber schelmisch und streifte sich innerhalb einer Sekunde sein Shirt über den Rücken. 

Sofort fiel mein Blick auf die Stelle knapp unter seinem von mir aus gesehenem linken Schlüsselbein. Ungläubig kniff ich meine Augen zusammen und starrte auf das, was sehr eindeutig nach einem Tattoo aussah. Und es war nicht irgendein Tattoo, wie ich rasch feststellte; es war unverkennbar das Sternbild Schütze, gestochen mit dünnen Linien, die anstelle von Punkten mit kleinen Sternchen verbunden waren. 

„Was... wann... wann hast du dir das stechen lassen?", stotterte ich mir zusammen und wusste gar nicht, was ich dazu sagen sollte, so wunderschön fand ich es. 

„Ich war vor einigen Tagen schon einmal in dem Tattoostudio, wo wir heute waren. Da hat mich dann auch dieselbe Tätowiererin auf die Aktion mit den Partnertattoos aufmerksam gemacht und ich habe direkt mit ihr geklärt, dass du heute den Stern und ich den Mond bekomme. So viel zum Thema ‚abgesprochen' also, jetzt weißt du auch Bescheid. Ich habe bewusst heute Morgen nichts verraten, weil ich wollte, dass du dieses Tattoo mit eigenen Augen siehst." 

Fasziniert fuhr ich die Linien des Sternbilds auf seiner Haut nach und war total überwältigt davon, wie schön es war. „Wow", brachte ich hervor. „Das ist... besser als jede Erklärung, die ich mir hätte vorstellen können. Ich kann nicht glauben, dass du noch ein Tattoo hast, was in irgendeiner Weise etwas mit mir zu tun hat." 

Lumina ✈ Destination: EuropaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt