Lumina ✈ Destination: Europa

Kapitel 47 | Glücklich

Bevor wir es uns abends vor dem geplanten Lagerfeuer gemütlich machten, nutzte ich die letzten heißen Nachmittagsstunden dazu, um im Hotelpool zu schwimmen. Es war das erste und vielleicht auch einzige Mal, dass wir in einem Hotel mit eigenem Pool übernachteten und das habe ich während der Zeit in Lissabon kaum ausgenutzt. Er war zwar relativ klein, aber dadurch, dass die Hochsaison noch nicht angefangen hat, waren nicht allzu viele Gäste im Hotel und somit auch nicht im Pool. 

Die Sonne ging langsam unter und ich war die letzte Person im Pool, eine halbe Stunde bevor er schließen würde. Ich war ausnahmsweise alleine hier, um ein wenig Ruhe und Entspannung zu genießen und schwamm meine Runden im Wasser. Irgendwann hörte ich Geplätscher hinter mir und drehte mich um, mit der Erwartung, dass die Zeit um war und ich mich nun aus dem Pool begeben musste, aber Fehlanzeige. 

Es war Carter, der nur in Badehose bekleidet am Beckenrand saß und seine Beine in das lauwarme Wasser hielt. Mit einem breiten Lächeln, welches er genauso erwiderte, winkte ich und schwamm so schnell wie ich konnte auf ihn zu. 

„Hallo, mein Engel", begrüßte er mich, sobald ich neben ihm auftauchte und zu ihm hoch sah. 

„Hallo, mein Allerliebster", erwiderte ich und erntete dafür einen freudigen Blick. 

„Das gefällt mir. So kannst du mich gerne immer nennen." 

„Nur, wenn du zu mir ins Wasser kommst." Herausfordernd sah ich meinen Freund an und wusste jetzt schon, dass er wenig Lust darauf hatte, weswegen ich nach seinem Arm griff und versuchte, ihn hineinzuzerren. „Komm schon!" 

„Nein, lass mich", lachte er und hatte wieder den Spaß seines Lebens dabei, mich zu ärgern. Na gut, er wollte es also auf die harte Tour. 

„Okay, ich lasse dich in Ruhe, wenn du mir zumindest einen Kuss gibst." Ich spitzte meine Lippen zu einem Kussmund und schloss meine Augen, in der Hoffnung, dass er nachgeben würde, was er dann auch tat. 

Ich spürte seine Hände auf meinen Wangen und seinen Atem, der bereits meine Lippen streifte, aber bevor er die letzten Millimeter zwischen uns schließen konnte, entfernte ich mich ein Stückchen und konnte ihn ohne Probleme mit ins Wasser reißen. Ich lachte vergnügt, als neben mir das Wasser hochspritzte und wenige Sekunden später Carter auftauchte, der mich schockiert ansah. 

„Was sollte das denn? Du hast mich reingelegt!" 

„Das hast du nun davon. Wärst du sofort ins Wasser gekommen, hätte ich dich nicht verführen müssen." 

Ein böses Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und er drohte: „Na warte, das kriegst du zurück. Komm her!" 

„Aah!" Ich quiekte laut auf und begann wild, mit meinen Armen zu rudern, sobald er seine Hand nach mir ausstreckte und eine Verfolgungsjagd begann. 

Aber ich kam nicht allzu weit, denn nach ein paar Sekunden musste ich schon aufgeben aufgrund eines Lachanfalls, der es für mich unmöglich machte, weiter zu schwimmen. Carter holte mich ein, umfasste meine Taille mit seinen Händen und zog mich zu sich, sodass unsere Körper sich berührten. 

„Okay, du hast mich. Was willst du jetzt tun?", kicherte ich, während ich meine Arme um seinen Hals legte und meine Stirn gegen seine presste. 

In diesem Moment gingen die Lichter im Pool an, die die romantische Atmosphäre zusätzlich verstärkten und ich konnte mir vorstellen, dass es kein Zufall war, dass sie ausgerechnet jetzt angingen. 

„Das, was du mich eben nicht hast machen lassen", hauchte er und küsste mich innig. 

Das Einzige, was ich noch hörte, war das sanfte Plätschern des Wassers, verbunden mit meinem hämmernden Herzschlag. Mit jeder Sekunde, die ich mit Carter verbrachte, verliebte ich mich mehr in den Jungen, den ich vor nicht allzu vielen Monaten nicht ausstehen konnte. Ich konnte es immer noch nicht glauben, wie sich unsere Beziehung seitdem entwickelt hat und dass ausgerechnet er nun die Person war, die mir am meisten bedeutete. Wir lösten uns voneinander und ich fuhr verliebt lächelnd mit meinen Fingern durch seine nassen Haare.