Wieder am Lagerfeuer angekommen war Daniel der Einzige, der noch dort stand und uns anlächelte, sobald er uns erblickte.
„Hey, Daniel. Warum stehst du hier so alleine herum? Wo sind die anderen?"
„Blake ist ins Jungszelt verschwunden und der Rest sitzt im Mädchenzelt. Ich glaube, sie wollten ein Kartenspiel spielen oder so. Kaum hatten sie bemerkt, dass es anfängt zu regnen, haben sie sich verzogen", schüttelte er schmunzelnd den Kopf. „Und ich wurde damit beauftragt, das Feuer zu löschen."
Mittlerweile regnete es schon etwas stärker, weswegen ich die Jungs dazu drängte, ins Zelt zu schlüpfen. „Es regnet, Daniel, das Feuer wird davon schon von selbst ausgehen. Lasst uns lieber ins Zelt, sonst sind wir gleich klatschnass."
Es musste natürlich auch ausgerechnet heute Abend anfangen, zu regnen. An dem einen Tag, wo wir campen waren. Ich krabbelte zu den anderen ins Zelt und musste feststellen, dass es sehr kuschelig wurde. Wir waren sieben Leute und auch, wenn das Zelt relativ groß war, merkte ich schon den Platzmangel. So war es uns auch unmöglich, zum Kartenspielen einen anständigen Sitzkreis zu bilden, deswegen wurde aus dem Kreis ein verkrüppeltes Oval, was uns auf keinen Fall davon abhalten sollte, Spaß zu haben. Der Regen prallte laut auf das Zelt und machte es langsam unmöglich, sich in einer angenehmen Lautstärke zu unterhalten.
„Geht da draußen etwa die Welt unter, oder was?", fragte Savannah kichernd und ich wünschte, sie hätte dies nicht gesagt, denn in diesem Moment ertönte ein so dermaßen lautes Donnergrollen, dass ich verschreckt zusammenzuckte und mich unwillkürlich an Carter festkrallte, der zufälligerweise neben mir saß.
Es dauerte schon ein paar Sekunden, bis ich begriff, was ich hier eigentlich tat und ich ließ meine Hände schnellstmöglich von ihm ab. Ich konnte bereits Gabbies zornigen Blick auf mir spüren, ohne dass ich sie ansehen musste. Oh Gott, nicht dass sie nun nach dem Gespräch dachte, ich würde ihr Carter wegnehmen wollen! Wie blöd von mir, Daniel nicht gefragt zu haben, wie es gelaufen ist.
„Alles okay bei dir?", wandte sich Carter fürsorglich zu mir und ich brachte nur ein Nicken zustande. Unauffällig rutschte ich ein Stückchen weg von ihm, damit auch bloß niemand erneut auf falsche Gedanken kommen konnte.
Trotz Regen wurde mir auf einmal höllisch warm und ich versuchte mich weiterhin auf unser Spiel zu fokussieren, in dem ich gerade ohnehin total am Verlieren war, aber das war mir egal, denn es war sehr gesellig und lustig. Zwischendurch donnerte es noch ein wenig, aber es wurde von Mal zu Mal leiser und auch der Regen ebbte zum Glück ab.
„Wollen wir noch mal raus gehen?", fragte Madeline und warf ihre Haare nach hinten.
„Bist du bekloppt?" Savannah tippte sich mit ihrem Zeigefinger an die Stirn. „Es ist klitschnass da draußen und wie du siehst, sind die anderen schon halb am Einschlafen."
Tatsächlich ließen Daniel und Gabbie schon mit halbgeöffneten Augen den Kopf ein wenig hängen und ich war ehrlich gesagt auch schon kurz davor.
„Und wir sollen jetzt wirklich zu siebt in dem Zelt schlafen?", hakte das braunhaarige Mädchen weiter nach und Ollie antwortete lässig: „Ja, warum nicht? Machen wir es uns doch gemütlich. Das bekommt doch eh niemand mit."
Er grinste und legte seinen Arm um Savannahs Schulter, als in diesem Moment der Reißverschluss aufgemacht wurde und unsere Gruppenleiterinnen den Kopf hineinsteckten. Wir hatten alle den Schock unseres Lebens und fingen erst einmal an zu lachen, als wir ihre verdutzten Gesichtsausdrücke sahen.
„Wir wollten nur mal schauen, ob bei euch alles in Ordnung ist nach diesem kleinen Gewitter", meinte Mrs. Bowman und beäugte uns alle skeptisch. „Aber scheinbar geht es euch sogar besser als nur in Ordnung."
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Lumina ✈ Destination: Europa
Dla nastolatkówDas Leben war für Lumina nicht immer einfach. Aufgewachsen im Waisenhaus, kämpfte sie ums Überleben, bis sich ihr größter Wunsch erfüllt und sie adoptiert wird. Zehn Jahre später ist Lumina zu einem Teenager herangewachsen und steht vor ihrem ersten...