VIII| ministry of magic

5.6K 265 155
                                    

V.R.M POV

Schwer atmend bog ich um die nächste Ecke und versuchte gegen die Kälte in Beinen anzukämpfen, indem ich meine Laufgeschwindigkeit erhöhte. Das Stirnband, das mich wenigstens ein bisschen vor der Kälte schützen sollte, war schon komplett mit kalten Schweiß vollgesogen. Als ich meinen Blick kurz über meine Armbanduhr schweifen ließ, grinste ich zufrieden, machte am Absatz kehrt und lief nachhause. Ganze eineinhalb Stunden bei -15°C durchzulaufen war dann doch genug Training.

Bei unsrem Wohnhaus angekommen, zog ich schnell die Schlüssel aus meiner Tasche und verschaffte mir Zugang ins warme Stiegenhaus. Den anstrengenden Aufstieg in den obersten Stock des Hauses versuchte ich möglichst schnell hinter mich zu bringen. Nachdem ich aber schon die Hälfte des Weges geschafft hatte, verfluchte ich mich dafür, nicht doch den Aufzug genommen zu habe. Schnaufend kämpfte ich mich weiter nach oben.

Seit dem Unfall hat meine Ausdauer extrem gelitten. Ich trainiere zwar täglich, noch mehr als sonst, damit ich so schnell wie möglich wieder in Form komme und bei den nächsten Spielen wieder brillieren kann, aber meine ganzen Bemühungen scheinen manchmal umsonst zu sein. Mein Arm schmerzt immer noch, sobald ich ihn intensiver belaste und meine Ausdauer kehrt auch nicht wieder an ihr ursprüngliches Aushaltevermögen zurück.

Oben angekommen steckte ich den Schlüssel mit zittrigen Händen ins Schlüsselloch und sperrte die Tür zu unsrer zwei stöckigen Wohnung im Zaubererviertel Londons auf.

Meine Schritten halten durch den Flur und ein weiteres Mal wurde mir klar, dass die Wohnung viel zu groß für Dad, Scorpius und mich ist.

Leise schlich ich mich in meine Zimmer, duschte und zog mich um. Als ich fertig war, schliefen Scorp und Dad immer noch, weshalb ich mich dazu entschloss Frühstück zu machen. Spätestens wenn sie Essen riechen, würden sie aus ihren Betten kriechen.

Tatsächlich kamen Dad und Scorpius keine 15 Minuten später in die Küche. Sie setzten sich auf die Hocker vor der Küchentheke und ließen den Kopf hängen. Wortlos stellte ich Dad einen Kaffee und Scorpius einen Kakao vor die Nase.

"Habt ihr heute irgendetwas vor?", fragte Dad, als ich den beiden das Frühstück gab und mich selbst setzte.

Scorpius schüttelte den Kopf und ich verneinte seine Frage ebenfalls.

"Warum fragst du?"

Ich legte mein Besteck nieder und beobachtete meinen Vater. Er sah erschöpft aus.

"Ich hab mir heute frei genommen. Ich habe gedacht, dass wir wieder einmal einen Tag zusammen verbringen. Wir können den Weihnachtsbaum kaufen, Plätzchen backen und Filme schauen. Natürlich nur wenn ihr auch wollt."

Grinsend sprang Scorp auf, wobei sein Messer auf den Boden fiel und seine Tasse fast umgekippt wäre, wenn ich sie nicht noch gehalten hätte.

"Machst du Witze? Natürlich wollen wir! Ich geh schnell duschen. In einer halben Stunde können wir los."

Scorpius und Dad standen genau eine halbe Stunde später im Flur und warteten ungeduldig auf mich, während ich mir meine Schuhe anzog und einen dicken Schal um meinen Hals wickelte.

Als erstes wollte Scorp den Weihnachtsbaum besorgen. Sobald wir beim Markt waren, rannte Scorpius schon vor und suchte nach dem perfekten Baum. Was bei Scorp allerdings länger dauern kann.

Ich nutzte die Gelegenheit und blieb bei Dad.

"Wie gehts dir, Dad?"

Er blickte mich bloß fragend an und wir folgten Scorpius durch das Labyrinth aus Bäumen.

"Ich mein das ernst, Dad. Du siehst erschöpft aus. Du arbeitest zu viel. Sind die Aufstände in México denn wirklich so schlimm?"

"Schlimmer als du dir vorstellen kannst. Ich und Potter sind fast jede Woche dort. Das dortige Ministerium kommt nicht mit den Aufständen der schwarzmagischen Gruppierungen klar und weil Großbritannien einen Vertrag mit ihnen hat, bleibt die Arbeit bei uns hängen.", erklärte er leise.

𝐛𝐫𝐮𝐢𝐬𝐞𝐝.|ᴊ.s ᴘᴏᴛᴛᴇʀWo Geschichten leben. Entdecke jetzt