XVIII| reflection

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V.R.M POV

Schweigend flog ich meine Runden um die Torbögen. Immer und immer wieder. Nur im Kreis fliegen.

Seit gefühlten Stunden war ich nun schon hier auf dem Quidditchfeld und flog meine Runden. In meinen Händen hatte ich schon lange kein Gefühl mehr und meine Sicht wurde durch den unaufhörlichen Schneefall auch schon eingeschränkt. Aber ich dufte jetzt nicht aufhören. Ich konnte jetzt nicht aufhören. 

Ich muss besser werden. Ich muss einfach besser werden. Ich muss bei meinem Probetraining für die Holyhead Harpies überzeugen. Sonst werde ich es nie in die nationale Liga schaffen.

Seufzend wischte ich mir mit dem Arm über die Stirn und flog noch weitere Runden, bevor ich endgültig landete und vom Besen abstieg.

Es war schon spät, ich hab morgen unterricht und ich möchte meine UTZ Prüfungen nicht vergeigen. Ohne großen Umwege lief in meinen Schlafsaal, zog mich um und machte mich direkt wieder auf den Weg.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich an James dachte, der wahrscheinlich schon längst auf mich wartete.

Seine Gesellschaft kann ich heute echt gebrauchen.

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J.S.P POV

Ich bemerkte schon, dass etwas nicht stimmte, als sie den Raum betrat. Sie hatte tiefe Schatten unter den Augen, ihre Stirn lag in Falten und ihre Schultern sackten mit jedem Schritt, den sie in meine Richtung trat, weiter zusammen.

Sie lächelte mich leicht an, als sie sich neben mich setzte. Sofort richtete ich mich auf und schob mein Schulzeug zur Seite.

"Was ist los?"

Ihr Blick wurde sofort verwirrt und die kleine Falte zwischen ihren Augenbrauen tauchte wieder auf.

"Nichts ist los. Was sollte denn sein?", ihre Stimme war leise und ein wenig heißer. Sie hörte sich an als hätte sie drei Tage nicht geschlafen.

Ich lächelte leicht.

"Ich frage dich nochmal. Was ist los?"

Victoria schüttelte ungläubig den Kopf und atmete schnaubend aus. 

"Es ist nichts, James."

Ich zog meine Augenbrauen nach oben und wiederholte meine Frage nur.

"Was ist los? Victoria, wir haben Zeit. Das kann die ganze Nacht so weiter gehen."

Seufzend ließ sie sich zurückfallen und blies sich eine Haarsträhne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hat, aus dem Gesicht. 

"Ich-", ihr Stimme brach ab und sie sah zur Decke. Sie biss sich auf die Lippe und Tränen stiegen in ihre Augen. Ihre Atmung wurde schwer und ich fühlte plötzlich fehl am Platz.

"Ich-", begann sie erneut, aber ihre Stimme brach wieder ab. Seufzend fuhr sie sich durchs Gesicht.

"Bei Merlin, Fuck, ich bin doch lächerlich."

Sofort rutschte ich näher zu ihr. Ohne zu zögern legte ich meine Hände auf ihr ihre Wangen und fixierte sie mit meinem Blick.

"Hey, es ist okay. Du bist nicht lächerlich. Ich bin für dich da.", die Worten kamen ohne Kontrolle aus meinem Mund. Mittlerweile bahnten sich die ersten Tränen den Weg über ihre Wangen. 

Schniefend nickte Victoria und ich zog sie in eine Umarmung. Sofort breitete sich ein wohliges Gefühl in meiner Brust aus, als sich Victoria an mich klammerte. Beruhigend strich ich ihr über den Rücken und sie begann heftig zu schluchzen. Ihr ganzer Körper zitterte und ich zog nur noch näher zu mir.

𝐛𝐫𝐮𝐢𝐬𝐞𝐝.|ᴊ.s ᴘᴏᴛᴛᴇʀWo Geschichten leben. Entdecke jetzt