Kapitel 11 - Warum ich Heldin werden will?

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Rin
Am nächsten Tag entschied ich mich zur Schule zu gehen. Ich zog mich an, packte alles wichtige zusammen und brach auf. Jedoch nagten immer noch die Verletzungen an mir und der Schulweg war ganz schön Kraftauftreibend gewesen. Als ich auf die Uhr blickte, hatte ich noch 10 Minuten Zeit und erst den halben Weg hinter mir. Ich zog mein Tempo an und begann zu laufen, was eigentlich schlecht für mich war und der Arzt mir verboten hatte, aber ich musste pünktlich sein. In meiner Sicht fingen an Punkte zu tanzen, doch es war nicht mehr weit, weswegen ich los sprintete. Ich hatte noch eine Minute Zeit und kam endlich an unserer Klassentür an. Ich atmete einmal tief durch und machte die Tür auf. Tenya stand vorne und forderte alle auf sich ruhig hinzusetzen, was alle außer ihn taten. „Iida-kun... danke, aber du kannst dich jetzt setzen, ... ich übernehme, ok?!", rief ich ihn atemlos zu. Alle Blicke waren auf mich gerichtet und es war still gewesen. „RIN-SAN??!!", schrieen die meisten dann ungläubig. Doch mir wurde sehr schwindelig und schlecht, weswegen ich mich an der Tür herunter sacken ließ und mich auf den Boden setzte. Für einen kurze Moment wurde mir schwarz vor Augen und ich musste mehrmals tief einatmen. Ich merkte nur wie viele aufgesprungen waren um mir zu helfen. Als es dann wieder ging, sah ich Tenya, Momo, Izuku, Ochako, Katsuki, Kirishima, Todoroki und noch ein paar andere um mich herum. „Rin geht es dir einigermaßen besser?", fragte Izuku besorgt. „Es geht schon. Und setzt euch bitte wieder auf eure Plätze. ... Sir, ich wusste gar nicht, dass sie schon heute kommen! Ich dachte sie müssten noch ein bisschen länger im Krankenhaus verweilen.", bat ich meine Mitschüler und richtete mich mit Todoroki's und Momo's Hilfe wieder auf. „Das gleiche könnte ich dich auch fragen,  Akane! Schließlich hast du es, wie ich hörte, am schlimmsten erwischt.", erwiderte Aizawa-sensei und trat in unsere Klasse. „Sie haben recht Sir, der Arzt erzählte mir über meine Verletzungen und das ich eigentlich hätte tot oder in Koma sein sollen." „Am liebsten würde ich jetzt schimpfen, doch ich habe keine Nerven dazu und außerdem wurde mir deine Leistung gegenüber das Biest mitgeteilt. Nicht schlecht Akane...", lobte er mich leise, sodass nur ich es hören konnte, ich nickte.
Er stellte sich vorne ans Pult, während ich nur mit Hilfe zu meinem Platz gelang. Er war eingewickelt in Verbänden und Gipsen. „Der Kampf ist noch nicht vorbei...", fing Aizawa an. „Doch nicht etwa..." „Schurken?!" „Oh nein" „Ah stimmt da war ja noch etwas.", fiel mir die Sache wieder ein und ich klatschte mir gegen die Stirn, was eine nicht so gute Entscheidung war. In meinem Kopf dröhnte es und es schmerzte ein wenig. „Das Sportfest der Yūei steht vor der Tür!", kündigte Aizawa an. „WIE AN EINER STINKNORMALEN SCHULE!?", brüllte die Klasse, was wiederum Kopfschmerzen in mir auslösten. „Könnt ihr alle mal bitte aufhören rumzuschreien...",bat ich meine Klasse und packte mir immer noch an den Kopf um die Schmerzen zu lindern. Schuldbewusst wurden alle eine Nuance leise. „Sir, ist es okay ein Sportfest abzuhalten, nachdem uns Schurken angegriffen haben? Ich habe nämlich da so meine Zweifel... Was wäre wenn sie wieder angreifen würden, während des Festes, Sir?", fragte ich unseren Lehrer. „Im Gegenteil, durch das Sportfest stellen wir unsere unerschütterliche Krisenmanagement der Yūei unter Beweis! Die Sicherheit wird um Vielfaches gestärkt. Das Sportfest ist unsere größte Chance. Das blasen wir nicht wegen ein paar Schurken ab.", erklärte Aizawa und erzählte, dass dieses Fest landesweit live-gesendet wird. „Dabei schauen Top-Helden zu, um Talente zu scouten!", rief Momo entschlossen. „Nach Abschluss ist es ganz normal bei einer Agentur als Sidekick zu arbeiten!", sprach Kaminari, was Kyoka darauf erwiderte, „Viele bleiben ewig ein Sidekick. Das könnte dir auch passieren." Aizawa-sensei erzählte noch mehr darüber und der Unterricht war damit beendet. Der Tag verlief normal ab und schließlich kam die lang ersehnte Mittagspause. Viele quatschten begeistert über das kommende Sportfest und waren sehr aufgedreht. Ich beobachtete alles nur mit einem innerlichen Lächeln. „Iida-kun, Deku-kun, Rin-san! Hängen wir uns beim Sportfest rein!", rief Ochako uns zu, aber mit einer eher anderen Art und Weise. Für die anderen war es beängstigend, doch für mich eher belustigend. „LEUTE, ICH HÄNGE MICH REIN!", schrie sie und die anderen machten es ihr nach. Dann drehte sie sich zu der anderen Jungen Gruppe und tat es erneut, diese aber waren eher verwirrt, was mich dann letztendlich nicht kalt ließ. Ich lachte mich schlapp und konnte es einfach nicht mehr zurück halten. Ich bemerkte gar nicht, das alle mich entsetzt anschauten. Als ich fertig war schmunzelte ich noch und sah von jedem ins Gesicht. „Rin-san, du hast ja zum ersten Mal gelacht...", sagte als erstes Ochako etwas. „Natürlich, schließlich bin ich auch nur ein Mensch und kein Roboter. ...Auch ich besitze Gefühle...", sprach ich nur und sah bei allen Jungs außer Tenya einen leichten Pink Schimmer und den Mund offen stehen. Ich lächelte nochmal breit und setzte meine ausdruckslose Miene wieder auf. „Hey Mund zu, es zieht!"
Da fiel mir noch eine wichtige Sache ein, also ging ich zu Kirishima-kun und stellte mich vor ihm. Er sah mich verwirrt an, ich blickte ihn mit einer strengen Miene. Er schluckte nur hörbar und Schweiß brach bei ihm aus. Ich hab ihm wie bei Katsuki eine heftige Schelle gegeben. Er wollte sich schon beschweren, doch ich funkte dazwischen. „Ich hatte mit dir noch ein Hühnchen zu rupfen. Schließlich hast du dich einfach Kopf über Hals in den Kapf geschmissen und somit Nr.13 verhindert einzugreifen. Beschweren kannst du dich bei Katsuki, dem hatte ich nämlich gestern dasselbe gesagt. Du kannst von Glück reden, das ich gerade nicht mit vollen Kräften ausgestattet bin!" Dann aber zog ich ihn in eine Umarmung und fügte noch hinzu: „Aber es war voll männlich von Dir gewesen!"
Somit begab ich mich zur Cafeteria, ohne meine verwirrten, verängstigten und verträumten Klassenkameraden hinter mir. „Man hat die eine Kraft... und das soll noch nicht mal ihre komplette sein...", hörte ich noch Kirishima sagen.
Ochako, Izuku und Tenya rannten mir kurz darauf hinterher, also wartete ich auf sie. Sie unterhielten sich, wobei ich nur mit einem Ohr zuhörte.
„Warum bist du auf die Yūei gegangen und warum möchtest du Profiheldin werden?", fragte Izuku Ochako-chan. Ich trat näher zu ihnen und war erstaunt über ihre Antwort. „Wegen des Geldes?!", rief Izuku überrascht. Man merkte es war ihr sichtlich peinlich. Aber dann erzählte sie, wieso sie das macht und ich war gerührt. Ich ging auf sie zu und umarmte. „Ochako-chan, ich bin mir sicher deine Eltern werden so stolz auf dich sein! Du kannst dich so glücklich schätzen, dass sie dich dabei unterstützen.", sprach ich meine Gedanken aus und lächelte. „Wenn wir schon davon sprechen, warum willst du eigentlich Heldin werden Rin-san?", fragte Tenya und fuchtelte mit seinen Händen rum. „Aus verschiedenen Gründen, die mir auch sehr nah sind... Es kostet mich jetzt ein bisschen Überwindung euch das zu sagen, aber ihr habt es verdient zu wissen. Eine der Gründe sind meine... Eltern... Um es zusammenzufassen sage ich einfach nur, das sie mich nicht mögen und Sachen getan habe die ich ihnen nicht verzeihe. Wie meine Eltern wirklich sind, habt ihr schon einen Vorgeschmack im Krankenhaus bekommen... was mir aufrichtig leid tut, wegen ihres Benehmens. Jedenfalls will ich so gut wie es in meiner Macht steht verhindern, dass andere Menschen genauso leiden was mir widerfahren ist.", erklärte ich ausdruckslos, da wieder schlimme Erinnerungen auf mich zu kamen, dabei wurde ich unterbrochen. „Deswegen hast du die Klasse beschützt und so tödliche Schäden auf dich gezogen?", hakte Izuku nach. „Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn meiner Klasse etwas zu stößt. Wie ich dem Schurken schon sagte, lieber sterbe ich, als das euch etwas zustößt.
Nun der andere Grund hat etwas ... mit... mit... mit ... meinen Bruder zu tun...", stammelte ich zum Schluss und musste meine Emotionen zurückhalten. „Ich hatte versprochen, dass wenn ich groß bin auf die Yūei gehe... Da er auch auf die Yūei ging...",brachte ich nur heraus. „Cool! Und wo ist er jetzt?", fragte Ochako-chan freudig nach. Das wiederum ließ ein paar Tränen durch meine Fassade hindurch, ich zeigte bloß nach oben. „Eine Etage über uns?!", fragte Ochako verwirrt, was ihr aber dennoch klar wurde, was ich meinte, als sie mich sah. „Es tut mir so leid...", rief sie nur und umarmte mich hektisch. „Also hat dein Bruder dich so immer genannt, Rin-chan...", sprach Izuku sehr leise. Ich nickte als Bestätigung und riss mich wieder zusammen, auch wenn mein Herz an die Erinnerungen schmerzte.
„JUNGER MIDORIYA DA BIST DU JA, ich wollte fragen... ob du mit mir zu Mittag essen willst!", rief der einzig wahre All Might zu seinem Schützling. Wir nickten Midoriya nur zu und er machte sich mit All Might von Dannen.
„Was er wohl von Deku-kun wollte?", überlegte Ochako laut, während wir in der Schlange warteten. „Angeblich soll Izuku als einziger nach vorne geprescht sein um All Might zu unterstützen im USJ. Wahrscheinlich hat es damit zu tun.", stellte Tenya seine Theorie auf. „Ich bestätige das nur, ich war dabei gewesen. Und Tsuyu-chan hat doch auch angemerkt, das deren Macken ziemlich gleich sind.", fügte ich hinzu. Ich musste aber aufpassen nicht zu erzählen, dass es sogar dieselbe Macke war, schließlich war es ein Geheimnis, sonst hätte Izuku etwas davon erzählt. Ich hörte gar nicht mehr zu und blickte um mich, da ich mich beobachtet fühlte. Schließlich erkannte ich Todoroki, wie dieser zu uns rüber schaute. Ich blickte in seine Augen, doch er schaute nur schnell weg.
Endlich hatte ich mein Essen, ich setzte mich an einem Tisch und aß mein Essen. Ich schwelgte in Gedanken und dachte über vieles nach. Meine Gedanken wanderten zu One for All. „Oh nein, ob All Might vielleicht Gedanken hegt, das ich es weiß?! Schließlich habe ich ihn beim Angriff der Schurken mit Izuku verglichen. Ich hoffe bloß er bemerkt es nicht...", fiel mir auf und betete insgeheim.
„Rin-san geht es dir gut?", fragte eine allbekannte Stimme. „Alles in Ordnung. Setzt dich doch ruhig, Shoto-kun.", forderte ich ihn auf. Er tat was ich sagte und gemeinsam aßen wir still schweigend zu Ende, aber es war eine angenehme Stille. Wir machten uns gemeinsam auf den Weg zur Klasse. „Hey, glaubst du sie sind Geschwister?" „Hmm Zwillinge?" „Wetten das sind Bruder und Schwester!?" Ich hörte die anderen Schüler tuscheln noch weiter tuscheln, doch ihre Vermutungen waren leider inkorrekt. „Kannst du dir vielleicht einen Reim drauf machen, warum uns alle als Geschwister sehen, nichts gegen dich.", fragte ich leicht verwirrt Todoroki. „Ich denke wegen unserer Haare und unseren Augen.", antwortete er mir schlichtweg.
Ich blickte ihn von der Seite an. „Er sieht schon gut aus..."
Er war ungefähr einen Kopf größer als ich und sein Gesicht war monoton wie meins.
Das wollte ich ändern. „Shoto-kun, könntest du mir einen kleinen Gefallen tun? Könntest du vielleicht mal versuchen zu Lächeln? Ich bin mir sicher das steht dir.", sprach ich meine Anfrage schnell aus. Erst sah er mich verdutzt an, doch dann lächelte er ein klein wenig, was leider ein bisschen gezwungen war.
Auch ich musste Lächeln, denn meine Vermutung war richtig, mit einem Lächeln sah er wirklich besser aus, auch wenn es noch nicht perfekt war, aber es war ein Anfang. Seine Augen aber verrieten ihn und ich konnte einen leichten Glanz darin sehen. „Er hat nur eine Eiswand um sich gebaut, denn sein Herz versucht immer noch zu fliehen.", dachte ich nur erfreut. Wir betraten die Klasse und setzten uns auf unsere Plätze. Ich sah Izuku und winkte ihn zu mir. Er kam nervös wie immer zu mir getapst. „Hey Izuku-kun, was wollte eigentlich All Might von dir? Ich möchte nicht neugierig sein und du musst es mir auch nicht erzählen...", versuchte ich Informationen aus ihm heraus zu quetschen. Ich konnte mir schon denken worum es ging, aber das wäre nur eine Hypothese, weswegen ich Informationen brauchte. „Nicht viel nur über unsere- ...meine, genau meine Macke, über das folgende Sportfest und auch über dich...", zählte er nervös auf. Er hatte sich verplappert, doch ich ließ mir nichts anmerken und spielte sein Theater mit. „Wieso über mich?", hakte ich weiter nach. „Ähm also...", fing er an, aber wurde vom Lehrer der reinkam unterbrochen. „Ok, irgendwas stimmt nicht. Mein Gefühl sagt mir das All Might mich noch früh genug konfrontieren wird...", überlegte ich nur, konzentrierte mich aber weiterhin auf den Unterricht.

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