Kapitel 25 - Ich bin ... was?

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Katsuki
Wir landeten in irgendeiner Bar, wo ich dann auch schon sofort an einem Stuhl festgebunden wurde. Ich hatte mich nicht gewehrt, es hatte keinen Zweck, Rin war noch bewusstlos und ohne sie würde ich nicht von hier fliehen. Zähneknirschend saß ich auf den harten Stuhl und schaute zornig auf die Personen um mich.
Sie murmelten und besprachen etwas, aber ich verstand rein gar nichts. Ich wendete mich von ihnen ab und blickte links zu mir, dort saß Rin und war wie ich gefesselt und leider auch bewusstlos. „Alter, kriege ich raus wer das von euch war ihr Bastarde, vermöbele ich euch ins Grab!", dachte ich kochend vor Wut.
Plötzlich regte sie sich leicht, tat aber dennoch so, als würde sie schlafen. Anscheinend hatte sie einen Plan, weswegen ich so tat, als hätte ich nichts bemerkt. Ein lautes Knarzen einer Tür weckte meine Aufmerksamkeit, ich drehte mich zu der Person, er war einen Kopf größer als ich, hatte rote Haare mit schwarzen Spitzen, trug ein schwarzes Hemd mit einer roten Weste, eine karierte Hose und weiße Handschuhe. Er hatte matte schwarze Augen und Augenringe übermannten sein Gesicht. Schnell wendete er sich zu der Gruppe. Er sah mir sehr bekannt aus und doch wusste ich nicht woher. Aber ich musste mich jetzt auf einen Kampf vorbereiten, schließlich mussten wir hier noch weg, diese Banausen waren mir nicht ganz geheuer.
„Ah, du bist endlich wach!"

Rin
Dumpfes Gemurmel nahm Platz in meinem Gehirn, ich hörte viele Stimmen und konnte sie nur schwer zu ordnen. Natürlich war ich schon des längeren aufgewacht und signalisierte es Katsuki, hoffentlich bemerkte er es nur. Ich hatte wegen so welchen Aktionen schon trainiert und wusste wie ich am besten reagieren sollte. Durch Hören verschaffte ich mir die Anzahl an Gegner im Raum,
ich musste feststellen das es viele waren, aber sie sprachen nur sehr leise, was es alles erschwerte. Am besten war es die Augen zu öffnen und dann zu gucken wo wir uns befanden. Ich konnte nämlich keine Außengeräusche wahrnehmen, keinen Luftzug spüren und leichten Alkohol Geruch vernehmen. Wahrscheinlich waren wir in einer Bar oder abgeschotteten Raum. Jemand anderes betrat den Raum, aber dieser sagte nichts.
Damit „erwachte" ich und hob meinen Kopf, meine Vermutungen waren richtig, wir befanden uns in einer Bar mit zwei Türen, aus der einen einer gerade kam, die andere war unser Ausgang. Sonst würde das Exit-Schild keinen Sinn machen.
„Ah du bist endlich wach!", brach der Schurke das Schweigen. Mein Blick wanderte schnell zum Sprecher, doch mein Blick stockte.
„Er ist hier... Er ist hier! Wie konnte das nur möglich sein?!!"
„Na Schwesterchen? Lange nicht mehr gesehen!", begrüßte mich mein „toter" Bruder Kuro. Ich war wirklich sprachlos, ich sah ihn nur mit geweiteten Augen an. Ich musste es kurz alles verarbeiten, mein Kopf konnte nicht einsortieren ob ich glücklich, wütend, enttäuscht oder traurig sein sollte. Alles überschwemmte mich, mein geglaubter toter Bruder lebte und hatte sich zum Bösen abgewendet. Meine Mission war somit fast zu Ende, ich hatte durch Zufall meinen Bruder gefunden, aber ich wollte nur noch seine Beweggründe wissen, warum er zum Bösen rübergegangen war.
Ich war so in Gedanken, das ich gar nicht bemerkte wie sie mit Katsuki redeten.
Ich trat erst wieder zur Realltät zurück, als in mir automatisch sich ein Schalter legte.
„Dann werden wir dich dazu zwingen! Fangen wir an mit Folter bist du freiwillig nachgibst.", schlug einer vor und ein anderer ging auf Katsuki zu. Automatisch entriss ich mich den strammen Seilen, was ganz schön nervenaufreibend war und stellte mich schützend vor Katsuki. Ich würde nicht kämpfen, denn das war mir nicht gestattet, nach der Aktion in Hosu wollte ich keinen Ärger mehr bereiten, aber ich würde  mich und Katsuki verteidigen.
„So so, die kleine will mich also davon abhalten... DANN MACHE ICH KURZEN PROZESS!", schrie er wie ein Psychopath. Er schlug mich in die Fresse, doch mir machte dieser Schmerz nichts aus, ich rührte mich nicht von der Stelle. Dann schlug er mich nochmal und nochmal und nochmal, aber natürlich fing ich an zu blocken. Er hatte angefangen mich zu treten, ein anderer warf mich dann auf den Boden und trat mir gegen den Bauch, sodass mir die Luft im Halse stecken blieb. Die Person zerrte an meinen Haaren, drehte meinen Arm so um das es schon knackste, dann ging er auch noch mit einem Messer auf mich los. Ich ließ alles über mich ergehen und schrie nur kurz mal auf. Es tat höllisch weh und mich selber verteidigen konnte ich nicht denn jetzt hielten mich 3 Personen fest.
Katsuki musste alles mit entsetzen zu sehen. Auch er wollte sich den Fesseln entreißen, bekam es aber nicht hin. Die Seile waren aber auch wirklich stramm gebunden, ich konnte mir gut vorstellen, das die Abdrücke tief auf meiner Haut saßen.
Trotzdem blieb ich weiterhin stark, solange Katsuki nicht verletzt wurde, war mir alles egal. Er war mir wichtig geworden und für ihn würde ich auch sterben.
Auf einmal wollte so ein Typ mit Ledermantel und schwarzen Haaren Katsuki mit Feuer verletzen. Mit viel Mühe stieß ich mich vom Boden ab, schubste die psychopathischen Typen an die Seite und nahm die Verbrennungen in Kauf. Dabei wehrte ich den Angriff ab und beschützte weiterhin Katsuki.
„...R-ri-n..", stotterte er und sah mich besorgt an, doch ich lächelte ihn nur an. „Alles wird gut, ich lasse nicht zu das sie dir weh tun.", flüsterte ich ihm zu und stand in Verteidigung bereit.
„Mein Meisterwerk, endlich bist du so weit!", hörte ich eine Stimme, währenddessen blockte ich weitere Angriffe.
„Meister!", rief der Händetyp und drehte sich zu einem Fernseher um. „Woher kam denn jetzt dieser Typ?", überlegte ich nur und starrte zu Kurogiri, dem Portaltypen.
„Sie ist perfekt! Tomura, sie ist nicht verletzt oder?!", fragte der anscheinende Boss scharf nach. „Wir- ich meine die anderen mussten ihr eine Lektion erteilen, Meister!", antwortete Tomura. Tatsächlich hatte er ein bisschen Angst. „ICH HATTE AUSDRÜCKLICH GESAGT IHR NICHTS ANZUTUN!!!", schrie der Mann erzürnt. „Kuro, nimm Rin ins Verhörzimmer und frag sie die Informationen über All Might aus, schließlich könnte sie in Verbindung zu ihm stehen!", befahl er meinen Bruder. „Wehe ihr krümmt ihm auch nur ein Haar oder ihr werdet das Tageslicht nicht mehr erblicken.", schüchterte ich die Schurken ein und eine schwarze Aura um mich herum umspielte alles. Fast alle schluckten heftig bei diesem Ausbruch und ich konnte schwören das der Boss, der mir bekannt vor kam, durch den Fernseher hindurch schmunzelte.
Wir gingen in ein Zimmer rein und dort war alles wie in einem schlechten Verhörzimmer aus Filmen aufgebaut. Mein Bruder schloss die Tür hinter uns und stürmte auf mich zu. Sofort sprang ich in den Abwehrmodus, doch seine Geste brachte mich völlig aus dem Konzept. Er hatte mich stürmisch und kräftig umarmt. Ich vermutete auch, dass er weinte.
„Rin-chan, es- es tut mir.. so leid!", schniefte er vor sich hin und schluchzte. Ich konnte ihm irgendwie nicht böse sein, dafür war ich zu froh, dass er immer noch derselbe war. Auch ich weinte, aber vor Freude endlich mit meinen Bruder wieder vereint zu sein. Als wir uns lösten, wollte ich unbedingt ihn mit meinen Fragen bombardieren, doch er wank ab.
„Wir haben jetzt keine Zeit zu verlieren, ich werde dir alles noch erklären. Jetzt müssen wir hier irgendwie rauskommen!", gab mir mein Bruder zu verstehen und ich nickte. „Also es gibt nur einen Ausweg, alle sind ziemlich stark und zu dritt hätten wir keine Chance, denn im Team sind sie viel überlegender.", erläuterte mir Onii-san. „Ich glaube das Rettung kommen wird, wie ich mein Lehrer und meine Klasse kenne, werden sie auf jeden fall gerade dabei sein eine Lösung zu finden."
„Dann heißt es wohl wieder abwarten und Tee trinken!", amüsierte sich mein Bruder über diese Redewendung, während ich nur den Kopf schüttelte. „Naja unrecht hast du nicht, wir werden wieder improvisieren."
Wir besprachen ein zwei Dinge noch, aber dann mussten wir auch schon wieder zurück. Ich täuschte vor psychisch fast gebrochen zu sein, mein Bruder hatte ein Macke die mit etwas Telepathie am Hut hatte, er konnte Träume und Gedanken manipulieren und so Kontakt aufnehmen, aber gleichzeitig konnte er noch das Blutsystem kontrollieren. Ich verstand den Zusammenhang zwischen diesen beiden Dingen nicht, aber er besaß so etwas und war relativ stark.
Zurück bei den anderen setzte ich mich auf meinen Stuhl, ich konnte erleichtert feststellen, dass sie den Blondschopf in Ruhe gelassen hatten, doch ich versuchte glaubwürdig rüber zu kommen, was auch gelang.
„Sie hatte nicht gelogen, sie hat keinerlei Geheimnisse.", log Nii-chan und verbeugte sich vor den Anführer. „Ich wusste auf dir ist Verlass!", rief der Boss. Nun schaltete sich auch Tomura ein, er ging auf Katsuki zu und lächelte verschmitzt.
„Also das mit vorhin tut mir wirklich leid, ich wollte dich nur bei uns in der Schurkenliga willkommen grüßen. Und da du einer von uns bist, löse ich die Fesseln.", sprach Tomura und war schnell fertig, nun gut er hatte mit seiner Macke das Seil zu Staub verarbeitet.
Sofort sprang Katsuki nach links zu mir und legte seine Hände auf meine Schultern ab. Leicht besorgt schüttelte er mich und ich klammerte mich an ihm, somit sah es sehr glaubhaft aus, das ich an der Grenze mit meiner Psyche war.
„Katsuki...", flüsterte ich nur und ich spürte einen erzürnten Blick kurz auf mir und dann eine halbe Drehung nach hinten mit den Kopf.
„Ich werde eure Dumpfbacken Liga nicht beitreten! Schließlich werde ich Top 1 Held und das noch besser als All Might.", lehnte er das Angebot ab und schlug Tomura die Hand weg.
Dabei fiel ihm auch die Hand auf dem Gesicht zu Boden, alle sogen scharf die Luft ein und traten einen Schritt zurück. Nii-san sah besorgt zu mir und gab mir ein Zeichen für potentielle Gefahr. Tomura flippte komplett aus und faselte wirres Zeug.
Aber dann hatte es geklopft und alle drehten sich zur Tür. „Lieferservice!", rief die Person und so gleich flog die Tür aus den Angeln. Und der alte Mann von Hosu flog herein und trat jeden klein. Alles lief so schnell ab, ich entriss mich Katsuki und packte meinen Bruder an die Hand und zog ihn hinter mir. Schützend stellte ich mich vor ihm, was er dankend an nahm.
„Rin-san, geh da weg!", befahl mir All Might und Katsuki wollte mich von meinen Bruder trennen, aber ich blieb standhaft.
„Nein!", rief ich und widersetzte mich einen Befehl. „Er ist mein Bruder und ihr werdet ihm nichts antuen! Er hat nichts Böses getan!", rief ich und musste gedanklich noch dazu setzen, „jedenfalls hoffe ich das für ihn, ansonsten kann er mit etwas rechnen, oh ja und wie!"
„Ich bin in Auftrag der Polizei hier untergetaucht um die Schurkenliga dingfest zu machen und gegen meine Eltern zu ermitteln, da diese in Kontakt mit der Schurkenliga stehen.", fing dann auch mein Bruder an. Erleichtert wendete ich mich zu ihm. Das war mein Bruder wie er leibt und lebt. Aber dennoch war ich geschockt, meine Eltern waren Schurken.
Auf einmal kam aus meinen Mund Unmassen von ekelhaften Schleim und dieser umgab mich regelrecht. Als es endlich verschwand, musste ich mich fast übergeben, doch es ging eigentlich dann auch wieder. Ich blickte um mich und sah das wir auf einem zertrümmerten Platz standen und alle aus der Schurkenliga schon hier waren. Katsuki und mein Bruder kamen auf meine Seite, wir drei hielten uns bereit, wahrscheinlich dürfte mein Bruder auch kämpfen. „Ich wusste von Anfang an, das du ein mieser Verräter warst!", sprach Tomura. Dann trat der Boss auf und er war All for One gewesen. Zum rechten Zeitpunkt trat dann auch All Might auf. Mir wurde aber leicht schwindelig, weswegen ich mich an Katsuki festhielt, er sah wieder besorgt zu mir. Ich musste feststellen das ich schon Blut verloren hatte, aber meine Wunden waren verschlossen, was mich entsetzte. „Wie konnten die Wunden so schnell heilen?"
Rin-chan, egal was passiert, ich wollte nur sagen das ich dich lieb habe! Jedenfalls wenn es eine Chance gibt das wir hier rauskommen oder ein Retter uns hier rettet, wirst du mit Katsuki verschwinden, ich werde dann einfach schnell abhauen, das sollte gar nicht schwer werden. Die wissen nicht das ich deren Systeme kontrollieren kann, diesen Trumpf habe ich mir aufgespart.",teilte mir mein Bruder gedanklich mit. „Aber du bist dann immer so schwach wenn du es machst! Und das noch bei so vielen Personen?! Ich glaube du spinnst!", dachte ich nur und mein Bruder musste schmunzeln. „Ich habe während meiner Abwesenheit trainiert. Aber es wird trotzdem kein Weg drum herum geben, das ich bewusstlos werde.", erklärte er mir und ich musste gedanklich seufzen.
Dann machen wir das so Onii-san, ach ich hab dich auch lieb. Es ist schön endlich dich wieder zu haben!", freute ich mich in Gedanken. „KATSUKI! RIN!", schrie Kirishima auf einmal. „Wo kommt denn der jetzt her?", dachte ich nur überrascht, aber das war unser Zeichen. Katsuki und ich setzten uns in Bewegung, während mein Bruder sich auch aus den Staub machte. Mit viel Schwung warf Katsuki mich hoch und kam mit Explosionen hinterher. Ich stieß mich noch einmal von einem Gebäude ab und streckte mich an Katsukis Hand aus. Er ergriff sie und gemeinsam landeten wie bei Kirishima.
Alles war glatt gelaufen und ich war fröhlich, das wir es rausgeschafft hatten. Plötzlich zog mich etwas an meinem Bein, ich blickte hinter mich aber es war keiner da. Das etwas zog mich stärker. Ich blickte zum Schlachtfeld und sah All for One seine Hand nach mir ausstrecken.
„Wenn das so weiter geht schaffen wir es nicht... sie werden mich für diese Aktion hier hassen...", dachte ich nur. Ich ließ die Hand von Katsuki los und rutschte fast weg.
„WAS ZUM, WAS MACHST DU DUMMKOPF!", schrie er mich wütend und verzweifelt an. Auch Todoroki sah zu mir.
„Ihr werdet noch verstehen.", sprach ich und rutschte endgültig aus Katsukis Hand. „RIN!!", schrieen alle, doch ich schenkte ihnen nur ein mattes Lächeln. Ich drehte mich und flog auf ein Gebäude zu. Ich erschuf ein Katana und ließ mich somit an der Wand abbremsen. Aber es war gar nicht nötig, denn ich wurde zu dem Schurken hingezogen.
All Might hinter mir war verzweifelt und wollte einschreiten, doch ich hob meine Hand, damit er nicht eingriff.
„Was hat das zu bedeuten?", hakte ich nun ein. Vielleicht könnte ich noch etwas auf den Grund gehen. „Wieso soll ich perfekt sein? Und was haben sie mit meinen Eltern zu tun?"
„Du bist mein! Du bist meine Tochter, Rin, du bist die perfekte Waffe gegen All Might! Du bist meine Killermaschine, Tochter!"

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