Kapitel 4

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Auch wenn ich wusste, dass er kein Mitleid wollte, tat er mir verdammt leid, da er es aufgrund seiner Krankheiten nicht einfach hatte. Ich wünschte, ich könnte ihm wenigstens eine abnehmen.

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P.o.v. Tim

"Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund für die Panikattacke eben?", fragte ich meinen besten Freund, welcher seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt hatte und verständlicherweise geschwächt war. Ich merkte, wie er zögerte, ehe er nickte. Da er daraufhin aber nichts mehr sagte, wusste ich, dass er nicht darüber reden wollte. "Wenn du bereit bist, es mir zu erzählen, kannst du das gerne jederzeit tun. Du weißt, ich bin immer für dich da", erinnerte ich ihn, während ich meinen Arm um ihn legte. "Vielen Dank, das weiß ich wirklich zu schätzen", nuschelte er, ehe er gezwungen wurde, ein paar Beleidigungen zu rufen und mit den Armen zu zucken. Gerade als ich dachte, er hätte sich wieder beruhigt, hob er seinen Kopf und kam mir ruckartig näher. Kurz vor meinem Gesicht stoppte er, verzog sein Gesicht, was mir kurz fast schon Angst machte. Aus Reflex wollte ich ihn schon wegdrücken, als seine Lippen auf meine trafen. Das passierte so plötzlich, dass ich es erst realisierte, als er sich wenige Sekunden später wieder von mir löste und aufsprang. Mein Herz schlug heftig gegen meine Brust und ich spürte ein angenehmes Kribbeln im Bauch. War das gerade wirklich passiert? "Fuck...", murmelte Jan, "es tut mir leid, ich... ich kann mir das auch nicht erklären, warum ich diesen T..." Ich unterbrach seine Entschuldigung, indem ich ebenfalls aufstand und meine Hände auf seine Schultern legte. "Hey, beruhig dich! Du.. kannst ja nichts dafür, auf was für Ideen Gisela so kommt", versuchte ich ihn zu beruhigen, obwohl es weh tat, das auszusprechen. Es war eben wirklich nur Gisela gewesen und nicht Jan...

Jan sah kurz hoch, dann wieder zu Boden. "Ist das denn nicht schlimm für dich? Ich meine, das ist ja doch schon sehr nahe und... wenn mein Tourette dass jetzt vielleicht öfter macht, willst du irgendwann vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben, weil dir das zu viel wi..." Wieder ließ ich ihn nicht ausreden, da ich merkte, wie ihm eine Träne über die Wange lief und ich ihn in den Arm nahm. Beruhigend strich ich dem Kleineren über den Rücken.

"Jan, du bist mir unglaublich wichtig und ein Teil meiner Familie. Niemals würde ich dich wegen irgendeinem Tic im Stich lassen. Es ist vielleicht.. ungewohnt, aber auf jeden Fall angenehmer als das Beißen", versuchte ich ihn aufzumuntern. Dass ich mir wünschte, dass er das nicht nur tourettebedingt tun würde, verkniff ich mir jedoch. Und auch, dass ich mich eigentlich über diesen Tic freute, auch wenn er es eben nicht aus eigener Überzeugung tat. "Danke für alles, Tim, ich wüsste wirklich nicht, was ich ohne dich tun sollte. Arsch! Hey, Ich liebe dich." Sofort spürte ich wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch, welches sich in meinem ganzen Körper ausbreitete. Um mir nichts anmerken zu lassen, antwortete ich nur mit einem schmunzelnden "Ich dich auch, Gisela" und drückte Jan ein wenig fester an mich. So standen wir eine Weile da und ich genoss es in vollen Zügen. Vor allem, weil Gisela in diesem Moment sehr ruhig war. Ich musste mir nun wirklich endgültig eingestehen, dass ich wohl auch romantische Gefühle für ihn empfand. Oder mich gleich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte.

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 Das Kapitel ist zwar (noch) nicht so lang, aber dafür mit bissle Cuteness :D
Das nächste wird aber länger, auch wenn ich noch nicht weiß, wann ich es hochladen werde, weil ich nächste Woche im Urlaub bin ^^
Habt noch einen schönen Morgen, Mittag oder Abend!

When Gisela knows better... | Gewitter im Kopf Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt