When Gisela knows better... | Gewitter im Kopf Fanfiction

Kapitel 15

Ich zögerte kurz und erzählte ihr dann von Ryan. Auf einmal wirkte sie nicht mehr ganz so begeistert, sagte aber nichts dagegen. Und so kam es, dass wir uns wenige Stunden später auf den Weg zu dem vereinbarten Club machten.
<><><><><>

P.o.v Jan

Etwas nervös aktivierte ich das Display meines Handys, um zu gucken, wie spät es war. In 10 Minuten waren wir mit Ryan vor dem Eingang des Clubs verabredet, bei dem wir gleich ankommen würden. Ich beschleunigte meinen Gang trotzdem etwas, um ja nicht zu spät zu sein und ihn warten zu lassen. „Renn doch nicht so, es ist nicht mehr weit!", rief Leonie genervt und hastete mir hinterher. Ich verdrehte nur die Augen, behielt mein Tempo jedoch bei. Als das Gebäude in unserem Sichtfeld war und die Parkbank davor, bei der wir uns treffen wollten, noch leer war, atmete ich erleichtert durch.

Auch wenn ich normalerweise nicht unbedingt ein Club-Gänger war, freute ich mich auf den Abend. Ganz im Gegensatz zu Gisela, wie es schien. Ständig ließ sie mich rufen, ‚ich hätte keinen Bock auf die Scheiße' oder ‚ich würde nach Hause wollen', was mich zusätzlich aufregte. Denn ich sah vor allem jetzt eine gute Chance, den Grund, weshalb ich hier in London war und meinen Traum von dieser Nacht zu vergessen. Vielleicht würde Gisela mit dem Tic aufhören, wenn Ryan und ich uns näherkommen würden? Bei ihm schien ich zumindest nicht die schlechtesten Chancen zu haben.

Wir setzten uns auf die besagte Bank und ich sah noch einmal auf meine Uhr. Noch fünf Minuten. „Und warum mussten wir uns jetzt so beeilen?", fragte Leonie nicht wirklich besser gelaunt. „Du weißt, dass ich es hasse, zu spät zu kommen. He, außer im Bett!" Sie verdrehte die Augen und ich merkte ihr an, dass sie gerne noch etwas gesagt hätte, sie es sich jedoch verkniff. Dafür war ich ihr echt dankbar, da ich absolut keine Lust auf Streit hatte.

Circa jede halbe Minute checkte ich die Uhrzeit; auch mein Tourette zeigte deutlich, wie unruhig ich war. Ich schob es auf Vorfreude, wobei ich mir das selbst nicht so ganz glaubte. „Sag mal, was ist denn los mit dir? Stehst du so krass auf diesen.. wie hieß er? Ray?" „Ryan", korrigierte ich sie, wobei Gisela noch ein ‚liebevolles' „Der Wichser" hinzufügte. „Und nein, tu ich nicht. Er ist mir einfach nur sehr sympathisch. Er is'n Arschloch, Bombe!" Weiter kamen wir nicht, denn in dem Moment kam er gerade auf uns zu und grinste mich an. Beim Aufstehen wäre ich erstmal durch einen Tic fast wieder umgekippt, was mich noch ein bisschen nervöser machte. „Wow, everything okay?", fragte er lachend. Ich nickte nur, woraufhin er mich zur Begrüßung für meinen Geschmack ein wenig zu fest an sich drückte. Ein wenig überfordert erwiderte ich die Umarmung, bis er sich nach einer gefühlten Ewigkeit, welche grade mal wenige Sekunden gedauert hatte, wieder von mir löste und sich zu dem Mädchen neben mir wandte, welches mittlerweile ebenfalls aufgestanden war. „Hi, you must be Jan's friend. I'm Ryan", stellte er sich vor und wollte sie wohl auch umarmen. Leonie jedoch sah ihn nur mit ihrem typisch kritischen Blick an, hielt ihm ihre Hand hin und grummelte ihren Namen. Etwas verdattert schüttelte Ryan ihr die Hand, welche sie jedoch schnell wieder wegzog. Ich warf ihr einen wütenden Blick zu. Musste sie sich jetzt so aufspielen? Sie war doch sonst nie so. Was bitte war los mit ihr?

Sie ignorierte mich jedoch und eine unangenehme Stille trat ein. Wir kommunizierten bloß mit Blicken, mein wütender, Leonies ignoranter und Ryans verwirrter. Doch ich wurde mehr oder weniger von Gisela gerettet, welche plötzlich brüllte: „Ehh, ihr seid voll scheiße!" Ich erwischte ein winziges Schmunzeln auf Leonies Gesicht, ehe sie ein „Du auch" murmelte. „What did you say?" fragte Ryan mich und schien erleichtert, dass endlich wieder geredet wurde. „It seems like my Tourette thinks you two are shit", übersetzte ich meinen Tic für ihn. Er lachte und fasste sich dramatisch an die Brust, als hätte ich ihm damit sein Herz gebrochen. Auch ich lachte kurz auf und war verdammt froh, als er vorschlug, hineinzugehen und uns einen Drink zu holen, was wir daraufhin auch taten.

<><><><><>
Hey Leudis, ihr seid toll, vergesst das nie <3