When Gisela knows better... | Gewitter im Kopf Fanfiction

Kapitel 20

Betend, dass sie rangehen würde, hielt ich mir den Hörer ans Ohr und lauschte dem Tuten, bis ich schließlich von ihr begrüßt wurde.

„Kannst du bitte herkommen?", hauchte ich in das Mikrophon meines Handys.
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P.o.v. Tim

Da ich nicht weit weg von ihrer Wohnung war, dauerte es nicht lange, bis ich Amber schon auf mich zukommen sah. Ich hatte mich mittlerweile mühsam auf eine Bank geschleppt. Immer noch tat mir alles weh, auch meine Atmung und mein Herzschlag hatten sich nicht vollständig beruhigen können. Wenigstens hatte ich für den Moment aufgehört, wie ein kleines Mädchen zu heulen.

Als Amber mich ebenfalls sah, begann sie schon fast zu rennen. Das brachte mich ein klein wenig zum Schmunzeln und zeigte mir noch einmal deutlicher, was für eine gute Freundin sie war. Kaum war sie bei der Bank angekommen, ließ sie sich neben mir fallen und umarmte mich, noch bevor jemand irgendwas gesagt hatte. Dankbar klammerte ich mich an sie und musste erneut mit den Tränen kämpfen.

„Du siehst echt kaputt aus", stellte sie besorgt fest, als wir uns wieder voneinander lösten. Hässlich, fett und unsportlich würde es wohl eher beschreiben, kaputt war ich jedoch auch. Ich seufzte und sah auf den Boden. „Ist es wegen Jan?" Unfähig zu sprechen zuckte ich bloß mit den Schultern, obwohl sie damit ins Schwarze getroffen hatte. Ich tat dies alles schließlich nur für ihn. Er sollte mich nicht so abstoßend finden wie ich es tat.

Sie fasste es wohl richtigerweise als ein Ja auf, da sie einfach weiterfragte: „Was machst du eigentlich hier?" Wieder antwortete ich nur mit einem Schulterzucken. „Du bist komplett verschwitzt, bist du gelaufen?" Diesmal nickte ich zögerlich, woraufhin sie mich verwirrt ansah. „Seit wann machst du Sport?", fragte sie. Es war wahrscheinlich absolut nicht böse gemeint, doch mein Beziehungs-Ohr aktivierte sich, wodurch es für mich klang, als würde sie sich über mich lustig machen. Als würde ich nicht so aussehen, als hätte ich jemals in meinem Leben etwas körperlich Anstrengendes getan.

„Bin viel zu fett", nuschelte ich, während ich ein paar Kieselsteinchen auf dem Boden genauestens analysierte. Sie waren dunkelgrau, hatten ungefähr die Größe des Fingernagels an meinem kleinen Finger und erinnerten mich von der Form her an Eier. Meine Betrachtung wurde durch einen leichten Schlag gegen meinen Oberarm unterbrochen. „Sag mal spinnst du? Du bist doch nicht fett!", rief Amber beinahe empört, als hätte ich damit sie beleidigt. Erneut folgte ein Schulterzucken meinstersets. „Welcher Vollidiot redet dir bitte so einen Quatsch ein?" Tja, dieser Vollidiot wäre wohl ich. Und vielleicht noch Gisela.

Amber seufzte, nachdem ich ihr dieses Mal gar keine Antwort gegeben hatte. Sie sah auf ihre Uhr, tippte dann kurz auf ihrem Handy herum und befahl mir dann, aufzustehen. Auf mein „Warum?" reagierte sie nicht, sondern packte mich an der Hand, um mich hochzuziehen. Bestimmt zerrte sie mich hinter sich her, während ich damit zu kämpfen hatte, dass meine Beine nicht nachgaben. Irgendwann gab ich es auf zu fragen, was sie vorhatte, da die einzige Antwort, die ich von ihr bekommen hatte, ein „Wirst du schon sehen" gewesen war.

Schließlich befanden wir uns bei ihrer Wohnung, doch wir gingen nicht in das Gebäude hinein, sondern zu Ambers Auto. Will sie mich jetzt etwa entführen? Nach ihrer Aufforderung stieg ich auf der Beifahrerseite ein und schnallte mich an. Während der Fahrt war es unangenehm still, weshalb ich schließlich einfach das Radio anmachte.

„Tim, wach auf!", hörte ich dumpf eine Stimme und spürte, wie an meiner Schulter gerüttelt würde. Verwirrt und verschlafen sah ich mich um und stellte fest, dass ich in Ambers Auto eingeschlafen war und diese mich auch geweckt hatte. „Wo sind wir?" „Am Flughafen, wir holen jetzt Leonie und Jan ab." Mein Hirn brauchte eine Weile, um diese Information zu verarbeiten, doch als ich realisiert hatte, was dies bedeutete, spürte ich die Aufregung.
Ich würde ihn endlich wiedersehen.

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Sou Leude, ich habs auch mal wieder geschafft, ein Kapitel zu schreiben! Diesmal eines aus dem Zug c:
Habt noch einen wunderschönen Tag <3