Kapitel 13

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Vielleicht war es dumm, da noch nicht feststand, ob Jan wirklich in Tim verliebt war. Aber sein und Giselas Verhalten war mehr als merkwürdig, irgendetwas musste ja dahinterstecken.
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P.o.v. Jan

Auch heute schaffte ich es nicht wirklich, mich abzulenken, obwohl ich den Tag geplant hatte. Wir unternahmen gerade eine Geschichtstour durch London, welche mich eigentlich sehr interessierte. Meine Gedanken schweiften jedoch ständig ab zu dem Traum, den ich diese Nacht hatte. Er hatte von Tim gehandelt, welcher mich, während wir eng aneinander auf der Couch saßen, plötzlich geküsst hatte. Begründet hatte er es grinsend mit den Worten: „Wenn Gisela das darf, darf ich das auch!" Ich war verwirrt gewesen, doch konnte nicht abstreiten, dass es mir gefallen hatte. Bevor ich irgendwie reagieren konnte, hatte jedoch mein Wecker geklingelt und dem Traum ein Ende gesetzt.

Warum träumte ich soetwas? Und noch viel wichtiger: Warum hatte ich im Traum solche Glücksgefühle gehabt? Sogar nach dem Aufwachen waren diese noch ganz leicht vorhanden gewesen. Ich schüttelte den Kopf, versuchend, die Gedanken damit wegzubekommen.

Trotzdem gelang es mir nicht, mich auf die Erzählungen unseres Tour Guides zu konzentrieren, da Leonie gerade wie ein kleines Kind jammerte, wie müde sie doch wäre und dass sie bald nicht mehr laufen könnte. Ich versuchte sie zu ermutigen und versprach ihr, dass es nicht mehr lange dauern und wir danach essen gehen würden. Ob es geholfen hatte, wusste ich nicht, aber sie hörte zumindest auf sich zu beschweren. Und ich schaffte es, die Gedanken an meinen Traum für den Rest der Tour zu verdrängen und erfuhr noch jede Menge Neues ober die Geschichte Londons.

Für den Nachmittag hatte ich eigentlich eine Fahrradtour an der Themse geplant, aber da Leonie jetzt schon so fertig war und es auch aussah, als könnte es jederzeit regnen, entschieden wir uns spontan, in ein Schwimmbad zu gehen. Zum Glück war dort nicht allzu viel los, weshalb wir schnell zwei Liegestühle fanden, die wir besetzten. Ich konnte es kaum abwarten, endlich ins Wasser zu springen und ein paar Runden zu schwimmen, während Leonie auf ihrer Liege blieb, um sich noch ein wenig auszuruhen. Als ich in das angenehm kühle Nass eintauchte, fühlte ich mich direkt ein wenig leichter und befreiter. Ich liebte es zu schwimmen, vor allem nach anstrengenden Tagen oder wenn ich den Kopf freikriegen wollte. Bei jedem Schwimmzug fühlte es sich an, als würde die Last nach und nach weggeschwemmt werden.

Nachdem ich einige Längen geschwommen war, setzte ich mich an den Beckenrand, um kurz zu verschnaufen und danach noch 2-3 anzuhängen. Währenddessen fiel mein Blick auf einen jungen Mann, welcher die ganze Zeit neben mir geschwommen war und jetzt aus dem Becken stieg. Er war relativ groß, hatte etwas längere, blonde Haare, die ihm tropfend ins Gesicht hingen und einen muskulösen Körperbau. Ich schätzte ihn auf Mitte 20. Warum genau konnte ich nicht sagen, aber irgendwie schaffte ich es nicht, meinen Blick von ihm zu lösen. Er sah gut aus, keine Frage, aber irgendetwas an ihm faszinierte mich auch. Als er sich sein Badetuch schnappte, welches er neben dem Becken aufgehangen hatte, sah er plötzlich in meine Richtung und schien bemerkt zu haben, dass ich ihn beobachtet hatte. Er grinste mich an und kam auf mich zu.

P.o.v. Tim

Wie auch schon die letzten Tage stand ich vor dem Spiegel und starrte mein Spiegelbild unzufrieden an. Auch wenn ich unter den Videos oder meinen Instagram Bildern immer wieder las, wie hübsch ich doch wäre, konnte ich diesen Worten keinen Glauben schenken. An mir war einfach nichts besonders, nichts, dass mich von anderen hervorhob. Noch dazu nahm ich gefühlt jeden Tag mehr zu, obwohl ich schon weniger aß. Je öfter und länger ich mich so betrachtete, desto wahrer wurden Giselas Worte für mich. Ich fühlte mich immer dicker und hässlicher. Und langsam störten mich diese ganzen Kommentare unserer Zuschauer, auch wenn sie noch so lieb und als Kompliment gemeint waren. Denn derjenige, dem ich eigentlich gefallen wollte, sagte mir immer wieder das Gegenteil. Zwar tat er dies nicht absichtlich, doch irgendwo musste sein Tourette es ja herhaben. Und die Tatsache, dass er eventuell wirklich so denken könnte, tat unfassbar weh.

Mir stiegen Tränen in die Augen und ich fasste den Entschluss, an meinem Körper arbeiten zu müssen. Ich wollte wenigstens wieder die Figur zurück, die ich vor unserem YouTube Kanal hatte. Also schnappte ich mir meinen Laptop und googelte, wie ich möglichst schnell abnehmen konnte.

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Was denkt ihr, will dieser Junge von Jan?
Und was haltet ihr davon, dass Tim abnehmen will?
Tell me your thoughts c:

Ich hab btw das letzte Kapitel schon fertig geschrieben und bin irgendwie hyped darauf, es hochzuladen :D Aber es dauert noch ein bisschen, bis die Fanfiction vorbei ist, falls sich jetzt jemand Sorgen gemacht haben sollte.
Habt noch einen schönen Morgen Mittag oder Abend!

When Gisela knows better... | Gewitter im Kopf Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt