ԋαɳԃʂσɱҽ

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Mit geschlossenen Augen liege ich tief ein- und ausatmend auf der Holzbank und bemühe mich einzuschlafen.

Seit über drei Stunden bin ich schon alleine und versuche endlich in erholsamem Schlaf zu versinken, doch er will einfach nicht kommen. Dabei benötige ich vor dem nächsten Arbeitstag unbedingt Erholung, denn die Arbeit in der Küche ist körperlich sehr fordernd.

Mein provisorisches Bett ist nicht sehr komfortabel, keine Frage, aber ich habe beschlossen, dass ich nicht weiter im Freien schlafen und bei öffentlichen Toiletten meine Morgenhygiene hinter mich bringen will, während immer Menschen hereinplatzen können.

Es ist wahrlich ein Wunder, dass ich diesen Arbeitsplatz hier bekommen habe, wo doch mein Aussehen wirklich zu wünschen übrig gelassen hat, als ich mit dem Sozialarbeiter und meiner, mit dessen Hilfe, geschriebenen Bewerbung hier aufgekreuzt bin.

Ich habe mein Glück kaum fassen können, als ich tatsächlich die Nachricht bekommen habe, dass ich angenommen worden bin.

Und jetzt habe ich den Job, aber keine Wohnung oder wenigstens einen Ort, an dem ich geschützt vor Wind und Wetter leben kann und muss an meinem Arbeitsplatz nächtigen. Einige der Sozialarbeiter, die ich kennenlernen durfte, wollten mir helfen, aber es hat wohl vielerorts, wo sie sonst Jugendliche unterbringen, ein Platzproblem gegeben.

Zwar ist mir gesagt worden, dass ich immer wieder vorbeischauen kann und dann vielleicht etwas frei ist, doch ich will keinem anderen Menschen in einer ähnlichen Situation wie der meinen ein Dach über dem Kopf und frische, regelmäßige Mahlzeiten wegnehmen. Außerdem habe ich diese Dinge hier mehr oder weniger auch, solange mich keiner erwischt und sich fragt, was hier für ein seltsamer Obdachloser haust.

Schläfrig und müde von meinen rastlosen Gedanken gähne ich und drehe mich vorsichtig auf der Bank um, damit ich nicht hinunterfalle. Ich sollte wirklich schlafen, denn mehr als ein paar Stunden werden mir ohnehin nicht geblieben sein.

❦❦❦

Am nächsten Morgen erwache ich völlig übermüdet und fertig mit der Welt. Mein Kopf brummt und ich bekomme meine Augen fast nicht auf, so sehr wünsche ich mir ein paar weitere erholsame Stunden. Als ich es dann endlich schaffe meine schweren Lider zu heben, blendet mich das Licht im Raum so sehr, dass ich mir zischend den Arm übers Gesicht halte.

Mein Herz fühlt sich an, als würde es einen Moment aussetzen, als ich mit Entsetzen an der Uhr an der Wand gegenüber sehe, dass meine Schicht vor gut einer halben Stunde begonnen hat.

"Fuck", fluche ich panisch, rapple mich auf und bin drauf und dran loszurennen, als ich vor Schreck über meine eigenen Füße stolpere und einen spitzen Schrei austoße, als ich mit voller Wucht am Boden aufkomme und mir ordentlich den Schädel anhaue. Schon zum zweiten Mal. Wenn ich da mal keine bleibenden Schäden davontrage.

"Ich bin ganz kurz davor, in Frage zu stellen, ob Sie wirklich in meiner Küche arbeiten sollten." Harry sitzt mit verschränkten Armen auf der Bank unter seinem Spind und sieht mit ernstem Blick auf mich hinunter.

"I-ich kann das erklären", verteidige ich mich sofort und setze mich eilig auf. "Es tut mir unendlich leid, glauben Sie mir! Ich muss wohl, nachdem ich mich umgezogen habe, noch einmal eingeschlafen sein, aber das wird nie wieder vorkommen, das verspreche ich."

Verzweifelt sehe ich zu ihm auf und nach kurzem Zögern krabble ich näher zu ihm, was ihn dazu bringt, sich ein Stück nach hinten zu lehnen.

"Bitte, schmeißen Sie mich nicht raus, ich weiß das war dumm von mir, aber wenn Sie wollen kann ich, uhm... Ich kann alles machen, was Sie wollen, ehrlich, ich tue alles, aber bitte lassen Sie mir diesen Job", flehe ich und sehe ihm immer wieder bedeutungsvoll zwischen die Beine, auch wenn sich mein Magen bei dem Gedanken daran umdreht.

Aber ich werde tun was ich kann, um hier angestellt zu bleiben und wenn es etwas erfordert, was ich eigentlich hinter mir lassen wollte, dann werde ich auch das tun, in der Hoffnung mir in einigen Jahren etwas aufgebaut zu haben und nie mehr meinen Körper, für irgendetwas was ich nicht will, hergeben zu müssen.

-

Oops. Was Harry wohl sagen wird?

Was ist euer Lieblingslied von Louis' Album? Ich liebe Too Young, Defenceless und Only the Brave :)

Love ya
Maybe

[694 Wörter]

Only the Brave || larry stylinson fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt