ɠαყ

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Am nächsten Arbeitstag überlebe ich mit Mühe und Not die ersten fünf Stunden.

Harry ist überall in der verdammten Küche, egal wohin ich auch gehe, und das obwohl sie so groß ist. Ich weiß nicht ob Gott, oder wer auch immer das hier alles im Griff hat, sich einen Spaß mit mir erlaubt oder ob ich einfach vom Pech verfolgt bin.

Zayn und Niall habe ich gestern noch per Anruf alles was vorgefallen ist erzählt und die beiden sind noch schlechter auf den Lockenkopf zu sprechen, als sie es ohnehin schon immer sind.

Und zum ersten Mal, seit ich ihn näher kennengelernt habe, ist es mir egal, wenn nicht sogar recht.

Harry hat mein Herz entzwei gebrochen und der Schmerz in meiner Brust ist kaum auszuhalten.
Das Schlimmste an der Sache ist, dass es ihm egal zu sein scheint. Er verhält sich wie immer, wenn nicht sogar ein wenig freundlicher und besser gelaunt als sonst, und würdigt mich keines Blickes.

Als es dann Zeit für die Mittagspause ist, treibt mein Pech die ganze Sache auf die Spitze. Eine von Haaransatz bis Fußsohle gestylte, blonde Frau, die zugegebenermaßen umwerfend aussieht, betritt die Küche, schiebt ihre Sonnenbrille auf die Nasenspitze und sucht die Küche mit ihren blauen Augen ab, während sie ihren flauschigen Mantel zurechtrückt und eine nackte Schulter hervorblitzen lässt.

"Darling!", flötet sie, als Harry sich gemächlich auf sie zubewegt und ihr einen kurzen Kuss auf die Wange haucht. Doch das reicht ihr augenscheinlich nicht, denn sie schlingt ihre schmalen Arme um seinen Hals und drückt ihm einen dicken Schmatzer auf die Lippen, wodurch er von ihrem knallroten Lippenstift ein leichtes Hellrot auf den seinen trägt.

"Ich bin auf bei der Arbeit, wir sind nicht alleine", erinnert er sie und wirft einen Blick über die Schulter, denn alle Angestellten haben ihre Tätigkeiten eingestellt um Harrys Frau unter die Lupe zu nehmen. Schließlich hat sie noch nie jemand zu Gesicht bekommen.

Und jetzt wo ich sie sehe, kann ich verstehen, dass ich auf der Strecke bleibe. Sie ist atemberaubend, aus dem Ei gepellt und hat eine traumhafte Figur. Selbstverständlich kann ich da nicht mithalten.

Es verwundert mich zunehmend, wie er an jemandem wie mir überhaupt Gefallen finden konnte, wenn er so etwas zu Hause sitzen hat. Es gibt da draußen bestimmt Männer, die für so ein Prachtweib töten würden.

Ihr Blick wandert über alle Anwesenden und bleibt an mir hängen, was mein Herz unbehaglich schnell klopfen lässt. Sie hat eine Ahnung, wer ich bin, da bin ich mir sicher.

"Ist er das?", zischt sie laut genug, dass ich es von meinem Platz bei der Geschirrspülermaschine noch wahrnehmen kann.

Harry sieht zu mir herüber und sagt nichts auf ihre Frage, doch das scheint ihr Antwort genug zu sein, denn sie beachtet das Schild, das ein Weitergehen unbefugter Personen untersagt, nicht weiter und stolziert auf mich zu.

Auch dass uns alle anderen genau beobachten scheint ihr gänzlich Schnuppe zu sein, denn sie baut sich direkt vor mir auf und stemmt die Hände in die Hüften. Mit zu Schlitzen verengten Augen mustert sie mich von Kopf bis Fuß und ich werde unter ihrem lodernden Blick ganz klein.

"Pass mal auf, du Hure", faucht sie so leise, dass uns keiner der Anwesenden hören kann. "Ab jetzt lässt du die Finger von meinem Ehemann. Was bildest du dir eigentlich ein, dass du einen verwirrten, verheiratet Mann verführst und das ohne schlechtes Gewissen. Und dann verlangst du auch noch von ihm, bei dir zu bleiben und seine Frau zu verlassen? Ich lasse mir von dir keine Ehe zerstören, die schon über ein Jahrzehnt anhält, und meine Familie wirst du auch nicht außeinanderreißen, hast du verstanden?"

"J-Ja, aber-", erwidere ich mit zitternder Stimme, doch sie fällt mir augenblicklich ins Wort.

"Nichts 'aber'. Das wars kapiert? Sonst sorge ich dafür, dass du deinen Job schneller los bist, als du schauen kannst. Misch dich nicht in unser Leben ein."

Ich nicke einfach nur noch, weil ich weiß, dass es nichts bringen würde, mich zu verteidigen und ihr zu sagen, dass ich gar nichts mit ihrem Mann anfangen wollte, sondern er mich dazu gedrängt hat. Wie sollte ich denn wissen, dass er verheiratet ist und ich mich in ihn verlieben würde?

-

Was denkt ihr?

Habt einen schönen Tag
Maybe

[710 Wörter]

Only the Brave || larry stylinson fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt