ႦυႦႦʅҽ

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Es dauert den ganzen Nachmittag und den halben Abend, bis ich entscheide, dass es erstmal genug mit Internet- und Handykram ist. Mein Schädel raucht förmlich und ich bin mir sicher nicht einmal die Hälfte der Informationen behalten zu haben, die Harry mir gegeben hat.

"Das wird schon, wenn man das noch nie gesehen hat ist das alles ein bisschen viel, aber glaub mir du hast das bald alles verinnerlicht. Du bist ja nicht auf den Kopf gefallen."

Zustimmend, allerdings nicht ganz überzeugt, brumme ich und erhebe mich vom Küchenstuhl, auf dem ich seit Stunden gesessen habe, um mich zu strecken und meinem schmerzenden Hintern etwas Erholung zu verschaffen.

"Na was hältst du von etwas Entspannung, das wolltest du doch, oder?", fragt der Lockenkopf verschmitzt grinsend und ich ahne Böses.

"Kommt darauf an, welche perversen Gedanken sich dein Gehirn gerade zusammenwürfelt."

Harry muss wegen meiner Antwort lachen, was ganz schön in meinen Ohren klingt, auch wenn es sich nicht viel anders anhört, als das Lachen anderer Menschen. Trotzdem ist es irgendwie nicht das Gleiche und ich lächle verstohlen in mich hinein.

"Was hältst du von einem Bad?"

"Ich möchte mich nicht schon wieder vor dir ausziehen", erwidere ich und zwinge mich stehen zu bleiben, als Harry auf mich zukommt und erst direkt vor mir Halt macht.

"Du bist aber sehr ansehnlich", murmelt er und ich kann gar nicht reagieren, so blitzartig hat er mich geschnappt und ins Badezimmer getragen, wo er mich hinunterlässt, in Windeseile die Tür abschließt und den Schlüssel hoch auf ein Wandregal legt.

"Harry, lass das", wehre ich ihn ab, als er mich anfassen will und versuche den Schlüssel zu fassen zu kriegen, doch selbst wenn ich mich auf die Zehenspitzen stelle, bin ich gut zehn Zentimeter zu klein. Wer bringt auch so hoch oben ein Regal an? "Du kannst mich nicht einfach einsperren und mich dazu zwingen sowas zu machen, wenn ich das nicht möchte. Ich kann dich anzeigen."

"Ich kann auch viel", erwidert er belustigt und lässt warmes Wasser in die weiße Wanne, die sich in einer Ecke des Badezimmers zwischen Pflanzen und dem Waschbecken befindet, laufen.

"Harry", zische ich und rüttle probehalber an der Tür, die sich keinen Zentimeter bewegt.

"Harry", äfft er mich nach und zieht sich das Shirt über den Kopf, lässt es auf den Boden fallen und macht mit seiner Hose weiter.

"Ich möchte hier raus", sage ich betont ruhig, obwohl mir langsam Panik in die Knochen kriecht.

"Ich möchte auch viel", gibt er wieder eine dumme Antwort und seine Jeans landet neben dem Oberteil. "Zum Beispiel, dass du dich nicht so anstellst und mir mal ein bisschen Vertrauen entgegen bringst."

"Schwierig, wenn du mich ungefragt packst, in einen Raum schleifst und dort gegen meinen Willen einsperrst", fauche ich und verschränke die Arme vor der Brust, in der mein Herz wie verrückt schlägt.

"Schocktherapie", lautet seine Antwort darauf, gefolgt von einem Grinsen.

"Du bist ein totaler Vollidiot", ist alles was ich darauf sagen kann und er zuckt mit den Schultern.

"Mag sein. Und jetzt komm, das wird lustig."

"Für dich vielleicht."

"Bitte, Louis. Ich mache auch die Tür wieder auf, aber nur wenn du vorher verspricht mir Gesellschaft zu leisten." Als er mich so flehend ansieht hat er mich binnen Sekunden wieder an der Angel und es nervt mich einfach nur unglaublich, dass ich bei ihm nicht "Nein" sagen und dabei bleiben kann, obwohl ich beinahe zittere vor Angst.

"Wenn dieses beschissene Bad nicht zu lange dauert, von mir aus", gebe ich mich, weit mutiger als ich mich fühle und von mir selbst, wegen meiner fehlenden Willenskraft ihm gegenüber, enttäuscht, geschlagen und werde mit einem strahlenden Lächeln belohnt, das diese Entscheidung auch nicht besser macht.

-

Naja, Harry scheint mir nicht der qualifizierteste Therapeut, aber Louis hatte ja keine große Auswahl.

Bis dann
Maybe

[633 Wörter]

Only the Brave || larry stylinson fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt