ƈԋʅσɾσf̴σɾɱ

2.2K 262 178
                                    

Den Rest des Tages bekomme ich frei und bin darüber mehr als froh, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich nach dem Gespräch mit Harry noch irgendwie in der Küche zu gebrauchen gewesen wäre.

In meinem Kopf dreht sich alles um ihn und darum, dass er mir gesagt hat, dass er mit mir zusammen wäre, wenn es seine Situation zulassen würde. Dass auch er Gefühle für mich hegt, stimmt mich trotz der Aussichtslosigkeit des Ganzen positiv.

Als ich das Krankenhaus mitten während meiner Schicht verlasse, kommt mir jedoch augenblicklich etwas seltsam vor, was meine Laune wieder etwas abflauen lässt, und das hat zumindest diesmal nichts mit Harry zu tun.

Ich kann nicht sagen, was es ist, aber irgendetwas ist komisch und ich komme mir beobachtet vor, als ich den Heimweg antrete, doch vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.

Auf halber Strecke bemerke ich hinter mir plötzlich einen kräftigen Mann, der mir bis vor die Haustür folgt und es kann auch nur Zufall sein, aber ich bin trotzdem unheimlich erleichtert, als ich endlich die Wohnung betrete und mich wieder sicher fühle.

Das mulmige Gefühl lässt mich allerdings nicht ganz los, weshalb ich sowohl Zayn, Niall als auch Harry diesbezüglich eine Nachricht schreibe, schließlich wohnen hier auch die Mutter und der Stiefvater des Lockenkopfs.

Den übrigen Nachmittag und Abend verbringe ich hauptsächlich mit Anne und Robin vor dem Fernseher, wo ich mich gleichermaßen mit einer Dokumentation bilde und ablenke, von Harry und von dem gruseligen Typ, der mich verfolgt hat.

❦❦❦

Die nächsten Tage geschieht nichts Nennenswertes. Harry und ich lächeln uns jedes Mal gleichermaßen verliebt als auch traurig an, wenn wir uns in der Küche über den Weg laufen und den Vorfall habe ich schon fast wieder vergessen, doch als ich an diesem Tag nach der Arbeit den Heimweg antrete, beschleicht mich wieder das Gefühl, beobachtet und verfolgt zu werden, weshalb ich einen vorsichtigen Blick hinter mich werfe und doch tatsächlich den Mann erkenne, der dieses Mal deutlich näher hinter mir ist, als letztes Mal.

Hastig beschleunige ich meinen Schritt und biege um die nächste Ecke, doch da ich diesen Weg normalerweise nicht nehme, weiß ich nach wenigen Schritten schon nicht mehr, wie ich weitergehen soll und mein Herz schlägt mir bis zum Hals, denn der Mann ist auch in die Gasse abgebogen und kommt schnell in meine Richtung.

Vielleicht mache ich mich aber auch einfach nur verrückt und der Fremde will gar nichts von mir. Abrupt bleibe ich schließlich stehen und beschließe einfach darauf zu warten, dass er an mir vorbeigeht und dann schleunigst nach Hause zu verschwinden.

Was sollte er auch von mir wollen? Ich kenne das bärtige Gesicht, die dunklen Haare und die Statur nicht, diesen Mann habe ich in meinem Leben noch nie gesehen.

Nervös tue ich also so, als würde ich interessiert ein Plakat von einem anstehenden Konzert lesen und warte mit Herzklopfen darauf, dass der Typ endlich verschwindet.

Doch je länger ich dastehe und auf den Moment warte, in dem er neben mir um die nächste Ecke biegt, desto klarer wird mir, dass dies nicht eintreten wird und er im Augenblick vermutlich hinter mir steht.

Mit verschwitzten Händen, die ich notdürftig an meiner Hose abwische, drehe ich mich langsam um und blicke direkt in die blauen Augen meines Gegenübers, der mich boshaft anlächelt.

"Das war leichter als gedacht, wusste nicht, dass die Opfer neuerdings extra stehen bleiben, um es noch leichter zu machen", sagt der Mann vor mir und mit einem Mal kommt er mir doch bekannt vor, was hauptsächlich seiner Stimme zuzuschreiben ist. "Erinnerst du dich denn nicht mehr an mich?"

"Bruno", fällt es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen und mir wird heiß und kalt gleichzeitig. Einer der Handlanger meines ehemaligen Zuhälters ist hier und das kann nur Schlechtes bedeuten. Wie haben sie mich überhaupt gefunden?

"Ganz richtig, Kleiner. Seit deiner Flucht läuft es bei uns nicht mehr so wirklich, du warst doch das Hauptaushängeschild, auch wenn wir ein paar talentierte potentielle Nachfolger haben. Dan ist seither fuchsteufelswild und du weißt doch bestimmt am besten, wie das ist. Aber ich konnte ihn beruhigen, wir haben nur eine Woche nachdem du im Royal London Hospital zu arbeiten begonnen hast, herausgefunden wo du lebst und wie deine Arbeitszeiten sind. Aber bis vor wenigen Tagen kam noch nicht der Befehl vom Boss, dich zurückzuholen. Dan hat es wohl amüsant gefunden, dir das Gefühl zu geben, sicher zu sein. Durch diese Spielerei haben wir zwar einiges an Einnahmen verloren, aber die wirst du in weniger als zwei Wochen dreimal zurückgezahlt haben. Die Kundschaft steht seit gestern Schlange. Alle warten auf eine Nacht mit dem süßen Jungen, der seit er ein Kleinkind ist nicht genug von Schwänzen bekommt."

Gehässig lacht er, während ich ihn nur wie paralysiert anstarren kann. Ich habe mich Monate in Sicherheit gewogen, dabei hatten sie immer ein Auge auf mich. Dieser Gedanke jagt mir Schauer über den Rücken. Als ich bei Zayn und Niall war, bei dem Treffen mit Harry im Kino, jedes Mal, wenn ich von der Arbeit nach Hause gegangen bin.

"Ich habe schon gesehen, dass du dir einen armen Teufel geangelt hast. Dein Chef, nicht wahr? Du kommst aus dem Hurensein einfach nicht heraus, was?", lachend zieht er ein Stofftaschentuch aus seiner Jackentasche und schüttet eine süßlich riechende Flüssigkeit aus einer kleinen Flasche darauf.

Siedend heiß fällt mir in diesem Moment wieder das Taschenmesser ein, das ich auf Harrys Geheiß hin, die letzten Tage immer mit mir herumgetragen habe, doch als ich es mit einer gehetzten Bewegung aus meiner Hosentasche ziehe, hat Bruno es mir so schnell aus der Hand gerissen, dass ich es nicht einmal ausklappen kann.

Das ist der Moment, in dem ich mich umdrehen und laufen will, so schnell es meine Beine zulassen, doch Bruno ist schneller und packt mich, zieht mich in einen Schwitzkasten, aus dem ich mich auch mit all meiner Kraft nicht befreien kann.

"Na, na, nicht so schnell, du Schwanzlutscher", lacht er und ich verfluche mich selbst dafür, in diese menschenverlassene Seitengasse gegangen zu sein. Mein ganzer Körper zittert vor Angst und ich winde mich in seinem Griff hin und her, doch er ist für mich viel zu stark. "Bereite dich schonmal darauf vor, heute richtig durchgenommen zu werden. Du hast einiges nachzuholen."

"Lass mich los!", schreie ich und trete nach ihm, doch er gibt mir einen heftigen Schlag auf den Kopf, der mich benommen blinzeln lässt und ich bekomme gerade noch so mit, dass er mir das mit Chloroform getränkte Tuch aufs Gesicht presst, ehe ich auch schon langsam abdrifte.

-

Hatte jemand den richtigen Verdacht, um wen es sich bei dem Verfolger handeln könnte? :)
Was denkt ihr, wie es jetzt weitergehen wird?

Und sollte mir nicht doch jemand wieder entfolgen: siND WIR 1,5k FOLLOWER. Ich danke euch von ganzem Herzen <3

Einen schönen Tag euch allen
Maybe

[1142 Wörter]

Only the Brave || larry stylinson fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt