Zielstrebig führt Harry mich zu dem Restaurant Sargeant's Mess, welches sich in der Nähe des Tower of London befindet, und wir suchen uns einen Platz, der leider weder im Freien noch an einem Fenster ist, weil fast alle Tische besetzt sind.
"Hast du schon draußen etwas gesehen, was dich angesprochen hat?", fragt er und ich versuche mich zu erinnern, was dort auf der blauen Menütafel gestanden hat.
"Ich glaube, ich hätte gerne den Cheeseburger", erwidere ich und erhalte einen ungläubigen Blick von ihm.
"Es gibt hier doch so tolle andere Sachen, willst du wirklich nur einen Burger?"
"Ja, ich habe... ähm, erst einmal oder so einen Burger gegessen und habe da wirklich Lust drauf."
Schulterzuckend nimmt er meinen Wunsch zur Kenntnis und als ein Kellner zu unserem Tisch kommt bestellt er zweimal Cheeseburger, ein Achtel Wein und ein Glas stilles Wasser."Du weißt aber schon, dass du nachher noch Autofahren musst", spiele ich auf den Alkohol an und ein Grinsen schleicht sich auf Harrys Lippen, das mir nicht ganz geheuer ist.
"Ich trinke das Wasser, der Wein ist für dich. Damit wirst du ein bisschen lockerer."
Harry hat also schon Pläne für den weiteren Verlauf des Tages, doch die sagen mir nicht ganz zu. Erstens würde ich gerne Herr meiner Sinne bleiben und zweitens bin ich mir nicht sicher, ob wir am offiziellen Tag zwei unseres Unterfangens schon etwas Intimes wagen sollten.
"Also, ich weiß nicht...", starte ich einen lahmen Versuch, ihm das auszureden, der natürlich nicht fruchtet.
Andererseits ist seine Intention dahinter wahrscheinlich nur, so schnell wie möglich voran zu kommen, um die Sache abschließen zu können, bevor es zwischen uns zu seltsam wird. An sich ist das ja auch in meinem Interesse und solange er mir nicht gleich den Schwanz in den Arsch treibt, bin ich offen dafür etwas auszuprobieren. Besser gesagt, ich werde offen dafür sein, wenn ich etwas angetrunken bin, denn im Moment bin ich mäßig begeistert.
"Wir fangen langsam an", verspricht Harry, als uns das Essen vor die Nase gestellt wird und ich meinen Rotwein bekomme und er sein Leitungswasser, das mir viel lieber wäre.
"Ich dachte du kaufst Minderjährigen keinen Alkohol", murmle ich, als ich den ersten Schluck des bitteren Getränks nehme und das Gesicht angewidert verziehe. Wein ist wirklich nicht mein Fall.
"Den Umständen entsprechend habe ich diesen Grundsatz heute außer Acht gelassen", sagt er und beißt beherzt in seinen Burger, der ihm immerhin besser zu schmecken scheint, als mir mein Stimmungsmacher.
Damit beschäftigt diesen, so schnell wie nur irgend möglich, hinunterzustürzen, übergehe ich den Fakt, dass Alkohol auf leeren Magen eine böse Mischung ist und auch wenn ich die ersten paar Minuten nichts merke, schießt mir der Alkohol wenig später um so stärker in Körper und Geist.
Schwer damit beschäftigt mein Mittagessen zu kauen beobachte ich die Menschen um uns herum und kann mich, als ich einen Hund sehe, dessen Nase unglaublich plattgedrückt ist, nicht beherrschen und muss laut loslachen. Eigentlich weiß ich gar nicht warum, denn er ist zwar irgendwie ein bisschen hässlich aber auch ganz niedlich, wie er da hechelnd darauf wartet, dass sein Frauchen einen Happen ihres Essens fallen lässt.
Trotzdem finde ich den Anblick des Tiers so zum Brüllen, dass ich genau das tue. Ich kugle mich vor Lachen, doch Harry scheint das nicht peinlich zu sein. Er grinst nur wie bescheuert vor sich hin und starrt angestrengt auf seinen Teller, um nicht ebenfalls in mein Gelächter einzustimmen, weil ich vermutlich gerade ein ziemlich komisches Bild abgebe.
Unseren restlichen Aufenthalt im Restaurant lache ich schallend, reiße die dümmsten Witze und rede unglaublichen Unfug, auf den der Lockenkopf enthusiastisch eingeht, was mich an die Nacht nach dem Barbesuch erinnert, an dem ich mich gerne genau so verhalten hätte, es aber anstandshalber unterlassen habe.
Doch jetzt führe ich mich auf wie der letzte Hofnarr und biete so Harry und allen Anwesenden ein ziemlich peinliches Kabarett.
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Was Harry sich wohl für den restlichen Tag überlegt hat?
Ich habe gestern Abend eine Dokumentation über Queen geschaut und war selten so emotional ergriffen. Zu sagen, dass ich mir gewünscht hätte, Freddie Mercury live zu sehen, wäre untertrieben. Eine völlig belanglose Information für euch, aber irgendwo musste ich das loswerden :)
Auf bald
Maybe[701 Wörter]
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Only the Brave || larry stylinson fanfiction
FanficEin ehemaliger Prostituierter. Ein Küchenjob. Ein ungelebter Traum. "Naja, ich denke nicht, dass das von alleine auf einmal wieder verschwindet und du plötzlich den Mut hast mit jemandem Geschlechtsverkehr oder etwas in der Art zu haben. Vielleicht...