Ein leises Knarren weckt mich und schlaftrunken blinzle ich in die Dunkelheit des fensterlosen Zimmers. Die Luft im Raum ist beinahe unerträglich stickig und der ekelerregende Geruch von Schweiß hängt in der Luft. Doch meine Aufmerksamkeit gilt den kleinen Gestalten, die sich flüsternd auf mich zubewegen.
"Louis?", piepst eine hohe Kinderstimme und ohne eine Antwort zu geben hebe ich die Decke an und die zwei Jungen und das kleine Mädchen schlüpfen dankbar zu mir ins Bett.
"Elia konnte schon wieder nicht schlafen", flüstert das Mädchen, das den Namen Olivia trägt und gerade erst ihren neunten Geburtstag gehabt hat, in mein Ohr, als sie sich dicht neben mich legt, doch Elia, der sich an meine Brust kuschelt gibt ein empörtes Geräusch von sich.
"Das stimmt nicht, Arthur hat mich einfach geholt, damit wir wieder zu dir gehen können", wispert der Elfjährige und ich seufze leise.
"Das ist doch egal, wer wen hierhergebracht hat. Ich habe schon mit euch gerechnet, also macht euch keinen Kopf und versucht noch ein bisschen zu schlafen", erwidere ich und der zwölfjährige Arthur quetscht sich links neben mir und Olivia in eine einigermaßen gemütliche Position.
Seit acht Tagen, die ich nun schon wieder hier bin, kommt das Trio nun schon zu mir und verbringt die Nächte bei mir im Bett. Irgendwie suchen sie wohl bei mir Schutz, obwohl auch ich sie nicht vor den schlimmen Dingen bewahren kann, die sie am nächsten Tag wieder erwarten werden.
Ich gebe mein Bestes, um ihnen etwas von ihrer Last zu nehmen, bringe Freier, die eigentlich sie wollen, dazu sich mit mir zufrieden zu geben, doch manche wollen eben wirklich ein Kind und da kann ich nicht viel ausrichten.
"Louis?", erhebt Elia die Stimme und ich gebe ein zustimmendes Brummen von mir.
"Werden wir immer hier sein?"
"Ich weiß es nicht", antworte ich wahrheitsgemäß und mit belegter Stimme, denn der Gedanke, dass der kleine Bub mit den goldenen Löckchen sein Leben im Bordell fristen muss, ist der blanke Horror, doch leider ist das am wahrscheinlichsten.
Wenn er es überhaupt bis ins hohe Alter schafft, kann er irgendwann vielleicht gehen, wenn er Dan und seinen Leuten nicht mehr von Nutzen ist, auch wenn ich das nicht glaube, da er vielleicht etwas verraten würde umd das vermutlich zu riskant wäre. Doch die meisten Kinder und Jugendliche aus diesem Business sterben ohnehin früher oder später an Infektionen oder gehen an Drogen zugrunde.
❦❦❦
Am nächsten Morgen habe ich schon zwei Freier hinter mir, weshalb mein Po höllisch brennt, und im Moment eigentlich nichts zu tun, doch als ich aus dem Gemeinschaftsraum ein hohes Quietschen vernehme bin ich sofort auf den Beinen und als ich die Tür öffne, erblicke ich einen älteren Mann, der eine weinende Olivia hinter sich herzieht.
"Hey!", rufe ich und er hebt wütend den Blick.
"Was willst du denn?", schnauzt er mich an und in jenem kurzen Augenblick der Unachtsamkeit, reißt sich das braunhaarige Mädchen los, rennt zu mir herüber und versteckt sich schluchzend hinter mir.
"Ich habe für die Schlampe bezahlt!", zischt der Mann und funkelt mich zornig an, doch ich erwidere seinen Blick unerschrocken.
"Muss es denn wirklich ein Kind sein?", frage ich betont ruhig und lege schützend einen Arm auf Olivias Schulter. "Lassen sie das Mädchen in Frieden und kommen sie mit mir in das Zimmer hier, sie können mit mir eine Menge mehr Spaß haben. Ich weiß zumindest, was ich tue."
Unschlüssig huschen seine Augen zwischen mir und ihr hin und her, doch es dauert nur Sekunden, bis er schließlich bereitwillig nickt und erleichtert lasse ich Olivia los, ehe ich von ihm gefolgt zurück in mein Zimmer gehe und die Türe schließe.
"Also, dann zeig mal, was du draufhast", fordert er mit rauer Stimme und öffnet seine Hose, erwartungsvoll, die Lippen zu einem Grinsen verzogen.
Ich gebe mich stumm den Tränen und der Verzweiflung hin, als er von mir einen geblasen bekommen möchte und schreie, als er mich auf dem Bett vergewaltigt, was ihn nur noch mehr anzustacheln scheint.
Mit zusammengekniffenen Augen liege ich auf der stinkenden Matratze und konzentriere mich auf meine Atmung, blende sein Keuchen aus und verbanne mein Bewusstsein mit aller Gewalt voll und ganz in eine Fantasiewelt, in der ich gerade nicht diese Qualen durchleben muss.
Dementsprechend bemerke ich auch eine ganze Zeit lang nicht, dass der Perverse gar nicht mehr über mir ist, doch als es langsam zu mir durchdringt, öffne ich blinzelnd die Augen und blicke direkt auf die durch meine Tränen verschwommene Uniform eines Polizisten, der vor mir in die Knie gegangen ist.
"Es ist alles in Ordnung, wir haben die Situation unter Kontrolle. Sie sind in Sicherheit", dringt seine Stimme wie durch einen Wattebausch langsam und verzerrt zu mir durch.
Verwirrt starre ich ihn an, möchte etwas sagen, doch aus meinem Mund gelangt kein Laut, weshalb ich mir meine Worte für später aufhebe und so erleichtert nach Luft schnappe, dass mir beinahe schwindlig wird.
Beamte sind hier, ich bin gerettet. Ich und alle anderen.
Immer mehr wird mir das Ausmaß dieser Wendung bewusst und meine Sicht wird zunehmend klarer, weshalb ich mich nervös im Zimmer umsehe.
"Das ist er, lasst Styles herein", sagt der Polizist vor mir in diesem Moment bestimmt zu seinem Kollegen, der den Freier in seiner Gewalt hat, was mein Herz vor Aufregung wie wild klopfen lässt.
Harry hat mich gefunden.
-
Harry to the rescue. Wie er das wohl gemacht hat?
Bis dann x
Maybe[900 Wörter]
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Only the Brave || larry stylinson fanfiction
FanfictionEin ehemaliger Prostituierter. Ein Küchenjob. Ein ungelebter Traum. "Naja, ich denke nicht, dass das von alleine auf einmal wieder verschwindet und du plötzlich den Mut hast mit jemandem Geschlechtsverkehr oder etwas in der Art zu haben. Vielleicht...