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Das Gespräch mit Anne hat mir unglaublich gut getan und als ich eine halbe Stunde später in Harrys altem Zimmer sitze und sehe, dass auch Zayn und Niall sich um mich sorgen und mich beide angerufen und mir eine Nachricht geschrieben haben, habe ich wirklich das Gefühl nicht alleine auf der Welt zu sein und Menschen zu haben, denen ich nicht egal bin.

Niall: heute, 16:02
Hey,
ist bei dir alles in Ordnung? Du hast nicht gut ausgesehen, als du gegangen bist. Melde dich bitte. Wenn du willst kommen Zayn und ich vorbei oder verprügeln Harry, wenn er etwas Blödes gemacht hat :)
Nialler

Zayn: heute, 16:07
Niall hat sich schon bei dir gemeldet und wir haben dich beide angerufen, aber du hebst nicht ab. Ist alles okay? Wir sind für dich da.
Schreib bald mal zurück, sonst werde ich noch krank vor Sorge.
Zayn

Mit einem Lächeln auf den Lippen tippe ich beiden eine kurze Antwort, die beinhaltet, dass es mir den Umständen entsprechend gut geht und ich erstmal verarbeiten muss, dass Harry verheiratet ist und eine Stieftochter hat und dass sie nicht vorbeikommen müssen.

Gerade als ich die beiden Nachrichten abgeschickt habe und mein Handy weglegen will, um mich etwas auszuruhen, erscheint Harrys Name auf dem Display und mir wird heiß und kalt zugleich. Er ruft mich an.

Kurz will ich den eingehenden Anruf ignorieren, doch ich schaffe es nicht und wische eilig den grünen Hörer zur Seite.

"Gott sei Dank hebst du ab", tönt es aus dem Smartphone und Harry klingt ehrlich erleichtert.

"Ich habe überlegt, es nicht zu tun, aber...", beginne ich, lasse den Satz jedoch unbeendet stehen und kaue auf meiner Lippe herum.

"Hast du noch Schmerzen in der Hand? Entschuldige bitte, ich wollte nicht so fest zupacken."

"Nein, alles gut", antworte ich mit einem Blick auf meinen Arm, der nur noch ein klein wenig gerötet ist.

"Hör zu, Louis, ich stehe vor der Wohnungstür", sagt der Lockenkopf und mein Herz beginnt wie wild zu rasen. Ich würde gerne sagen es rührt daher, dass ich total wütend bin, aber wenn ich ehrlich bin, dann liegt es daran, dass ich ihn einfach mehr mag, als ich sollte, trotz seines Verhaltens. "Würdest du mit mir sprechen? Ich komme nicht rein, wenn du mich gerade nicht sehen willst. Aber ich würde mich freuen, wenn du dir anhören würdest, was ich zu sagen habe. Bist du gerade alleine? Das Auto von meiner Mutter steht nicht vor der Tür und Robin ist um diese Zeit oft spazieren."

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich sehen möchte", erwidere ich ehrlich und erwarte von ihm überredet zu werden, wie ich es gewohnt bin, doch er seufzt nur resignierend. "Gerade auch, weil eben niemand sonst hier ist."

"Das ist dein gutes Recht. Ich habe Scheiße gebaut, das ist mir bewusst, glaub mir. Aber ich würde dir nichts tun, ich hoffe, dass du das weißt."

"Ich habe es deiner Mutter erzählt", platzt es ohne Vorwarnung plötzlich leise aus mir heraus und ich beiße mir erneut auf die Lippe, weil ich Angst vor seiner Reaktion habe.

Eine Weile ist es ganz still zwischen uns, doch es hätte noch ewig so bleiben können, denn Harrys Antwort klingt so bitterböse, obwohl es nur ein einfacher Satz ist, dass ich am liebsten vor ihm auf die Knie fallen und um Gnade winseln würde, damit er mir nichts antut. "Du hast was gemacht?"

"Es ist einfach so über mich gekommen, ich habe jemanden zum Reden gebraucht, es tut mir wahnsinnig leid", sprudelt es ängstlich aus mir hervor und ich verstärke den Griff ums Telefon, so nervös bin ich auf einmal.

"Was hast du ihr erzählt?", fragt er unerwartet ruhig, was irgendwie unheimlich ist, und ich atme tief ein und aus.

"Ich habe ihr alles erzählt. Von vorne bis hinten. Und sie hat mir gesagt, dass deine Frau Taylor heißt und du mit achtzehn geheiratet hast. Ziemlich früh. Das sind elf Jahre Ehe, die du da mit Füßen trittst." Den letzten Satz bereue ich noch während ich ihn ausspreche, denn Harry scheint so schon alles andere als begeistert zu sein.

Only the Brave || larry stylinson fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt