Es ist mir unmöglich zu sagen, wie lange wir auf der Couch gelegen haben, ohne auch nur ein Wort zu sprechen.
Doch es fühlt sich viel zu schön an, ihn jetzt noch einmal bei mir zu haben, als dass ich mir über etwas Belangloses wie Zeit Gedanken machen möchte."Das war ein ganz großer Fehler", brummt Harry in mein Ohr und streicht mir zart über die Schulter. "Ich schwöre dir, dass ich mich für dich entscheiden würde, wenn ich könnte."
"Das bringt mir nichts", wispere ich und sehe ihn unsicher an. Er liegt neben mir auf dem Rücken und starrt mit zusammengezogenen Augenbrauen gedankenverloren zu mir.
Keiner von uns sagt ein Wort und die Stille erdrückt mich beinahe. Wie sehr wünsche ich mir doch, dass das mit uns alles einfach ist. Dass er keine Frau und keine Stieftochter hat und sich einfach auf mich einlassen könnte, denn ich habe noch nie so für einen Menschen gefühlt, wie ich es bei ihm tue. Alles was ich will ist, ihm vertrauen und bei ihm sein zu können. Doch selbst wenn wir die Probleme mit seiner Familie nicht hätten, würde sich ein Zusammensein dank Harrys Art und meiner Vergangenheit als schwierig gestalten.
"Du hast mich dazu gebracht dich so zu mögen und verlangst wirklich von mir, dich von heute auf morgen zu vergessen?", hauche ich und klettere auf ihn, was er mit einem leisen Seufzen quittiert.
"Louis, was wird das?"
"Ich küsse dich", flüstere ich gegen seine Lippen, lege meine dann ganz sachte auf seine und vergrabe meine Hände in seinen langen Haaren.
Nach kurzem Zögern erwidert er den unschuldigen Kuss und schlingt seine Arme um meine Hüfte um mich fester an ihn zu ziehen, was mich meinen ganzen Körper für einen Moment versteifen lässt und nachdem ich erkannt habe, dass mir nichts passiert, zum Prickeln bringt.Mein Herz überschlägt sich fast so schnell klopft es in meiner Brust und ich weiß, dass er das gerade sehr gut wahrnimmt, doch er soll meiner Meinung nach ruhig wissen, was er mit mir anstellt.
"Ach du Schreck", ertönt es plötzlich vom Flur und Harry und ich drehen gleichzeitig den Kopf überrumpelt in die Richtung, aus der Robins Stimme gerade gekommen ist. Harrys Stiefvater steht vollgepackt mit Einkaufstüten in der Tür zum Wohnzimmer und sieht ziemlich erschrocken aus, was ich ihm nicht verdenken kann.
"Um Himmels Willen, nimm die Finger von Louis!", entfährt es Anne, die nun auch den Kopf zu uns hereinsteckt, um zu sehen, was ihren Mann so überrascht hat. Harry setzt sich etwas ungelenk auf, wodurch ich jetzt mit gespreizten Beinen auf seinem Schoß sitze und vor Scham gar nicht weiß, wohin ich schauen soll, obwohl zumindest Anne schon von uns gewusst hat.
"Ich meine es ernst, lass ihn sofort in Ruhe. Mit dir muss ich sowieso noch ein ernstes Wort reden, ich bin unfassbar enttäuscht von dir", zischt sie wütend und zeigt anklagend mit dem Finger auf ihren Sohn.
"Es ist von mir ausgegangen, es ist nicht Harrys Schuld", verteidige ich ihn kleinlaut.
Anne schüttelt bloß den Kopf und sieht uns tadelnd an, bevor sie Robin aus dem Raum zieht und ich wenig später hören kann, wie sie in der Küche die Einkäufe verstauen. "Wenn du nicht nach spätestens fünf Minuten aus meiner Wohnung verschwunden bist, dann kannst du was erleben, Harry."
"Fuck", flucht dieser und lässt seine Stirn auf meine Schulter sinken. Sein Atem prallt gegen meinen Körper und beschert mir eine Gänsehaut und ich wickle beiläufig eine Locke seines braunen Haars um meinen Zeigefinger.
"Wie sehr magst du mich?" frage ich, obwohl das bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt ist, aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass das meine letzte Chance ist, um ihm diese Frage zu stellen.
Er hebt wie in Zeitlupe den Blick und gibt mir einen schüchternen Kuss auf die Lippen, der mein Herz beflügelt, ehe er mit einem leichten Lächeln meine Hand aus seinen Haaren zieht.
"Ich mag dich lieber als den Rest der Welt", flüstert er und schiebt mich sanft von sich hinunter, um aufzustehen und sich wieder anzuziehen. "Es tut mir leid, dass es zwischen uns nichts wird."
"Aber wieso nicht?", erwidere ich mit brüchiger Stimme, auch wenn es mir klar ist, und all die Glücksgefühle von vorhin sind wie weggefegt.
"Louis, sieh mich nicht so traurig an", bittet er und schenkt mir ein betrübtes Lächeln. "Ich habe es dir doch schon gesagt."
"Aber-", beginne ich panisch, werde jedoch von einem weiteren Kuss auf meinen Lippen unterbrochen.
"Mach es nicht schwerer als es ist. Du bist wundervoll und ich wünschte ehrlich ich könnte dich auf Händen tragen und den Platz an deiner Seite einnehmen, aber das liegt leider nicht im Bereich des Möglichen. Lass es uns heute und hier beenden."
"Ich will es nicht beenden, Harry!", widerspreche ich und sehe ihm verzweifelt dabei zu wie er mir liebevoll über die Wange streichelt.
"Mach es mir nicht so schwer", murmelt er und küsst mich ein allerletztes Mal flüchtig, bevor er mit schnellen Schritten die Wohnung verlässt, ohne sich von Anne und Robin zu verabschieden.
Unfähig mich zu bewegen sitze ich auf dem Sofa und starre in die Luft.
War das wirklich das letzte Mal? Soll es das jetzt einfach gewesen sein? Nie mehr Harrys Nähe, keine Zeit mehr zu zweit, kein Kuss und keine Berührung?
Ist es so leicht für ihn, mich aufzugeben?"Oh, Louis, was hat er nur wieder getan? Was hat er gesagt?", dringt Annes Stimme dumpf zu mir durch und sie wischt mir die Tränen aus dem Gesicht, von denen ich bis eben nicht einmal bemerkt habe, dass sie begonnen haben zu fließen.
-
Ich weiß echt nicht mehr, was ich zu meiner Geschichte sagen soll.
Bis demnächst
Maybe[947 Wörter]
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Only the Brave || larry stylinson fanfiction
Hayran KurguEin ehemaliger Prostituierter. Ein Küchenjob. Ein ungelebter Traum. "Naja, ich denke nicht, dass das von alleine auf einmal wieder verschwindet und du plötzlich den Mut hast mit jemandem Geschlechtsverkehr oder etwas in der Art zu haben. Vielleicht...