Beverly
Ich sag doch. Ein Dollar Abzug für jede dumme Entscheidung und ich wäre meine Millionen längst los.
Chase wird mich schon nicht sterben lassen.
Oder?
Nein, er würde mir nachlaufen, falls der Kerl mir tatsächlich folgen sollte.
Ich ging durch den Regen ein bisschen in den matschigen Straßen herum, die aus plattgetretener Erde und Steinen bestanden, und bog schließlich hinter eine Hausecke ab, doch als ich weiter ging, musste ich feststellen, dass ich in einer Sackgasse gelandet war. Aber noch bevor mein Herz überhaupt die Gelegenheit hatte, wegen der schweren Schritte, die sich mir näherten, in Panik zu geraten, hörte ich hinter mir etwas poltern. Ich fuhr herum und atmete auf, weil Chase den Unbekannten gegen die Wand stieß und ihm ein Messer an die Kehle drückte.
Er würde dich nicht draufgehen lassen, versuchte ich mir selbst zu versichern, um meinen rasenden Puls zu beruhigen. Niemals.
„Warum beobachtest und verfolgst du sie?", fragte Chase scharf, während ihm die blonden Strähnen nass in die Stirn fielen.
Der Namenlose linste auf das Messer. „Würde es dir was ausmachen, dieses Ding an den Hals eines anderen zu halten?" Er kam keinesfalls von hier. Sein Akzent war nicht annähernd so schwer zu verstehen, wie der, der meisten Leute aus Cork oder Kerry. Chase drückte eine Spur fester zu und der Kerl hielt den Mund.
Mit Unbehagen näherte ich mich den beiden. Chase funkelte mich genauso an, wie Aidan es bei Addie tat, wenn er sie mal wieder aus der Scheiße boxen musste.
„Eine Sackgasse? Wirklich? Das ist ein völlig neuer Level an Dummheit!", schimpfte er.
Ich warf die Arme in die Luft. „Woher hätte ich das denn wissen sollen? Ich hab keinen Röntgenblick."
„Was hättest du denn gemacht, wenn ich euch nicht gefolgt wäre?" Es war eine rhetorische Frage, aber bevor er sich wieder an den Unbekannten wenden konnte, der mich mit seinem Blick fixierte, liefen Aidan und Trish um die Ecke und Chase begann erneut vor sich hin zu fluchen.
„Um Himmels Willen, reise ich mit Dreijährigen?! Hab ich euch nicht gesagt, dass ihr warten sollt?"
„Du sagst auch regelmäßig, dass du zu trinken aufhören wirst", entgegnete Trish unbeeindruckt.
„Aber da weiß jeder, dass ich es nicht ernst meine." Nun wandte er sich wirklich an den Stalker. „Ich frag nur noch einmal." Er nickte zu mir. „Was willst du von ihr?"
„Eigentlich hab ich mich nur gefragt, wie dumm eine Hexe sein kann, in den Zeiten, in denen wir leben, mit einer solch intensiven Magiespur einfach frei in der Gegend rumzulaufen." Er betrachtete mich mit finsterer Miene und ich schluckte. Mein Herz geriet ins Stolpern und am liebsten hätte ich Chase gebeten, den Jungen jetzt sofort umzubringen. Ihm die Kehle durchzuschneiden, seine Leiche zu verstecken und sein Blut vom Regen davonwaschen zu lassen.
„Du... Woher weißt du, dass ich eine Hexe bin?"
Chase, Aidan und Trish schienen genauso erschrocken über diese Tatsache.
Der Mann lachte verachtend auf. „Machst du Witze? Du leuchtest wie ein brennender Christbaum, dich könnte ich kilometerweit sehen. Ziemlich unklug. Was für ein Zauber hat das bewirkt?"
Ich schloss einen Moment die Augen und schüttelte den Kopf. „Wovon zum Teufel sprichst du?"
Der junge Mann sah mich vollends verwirrt an, als ich hinzufügte, noch nie gezaubert zu haben.
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Wicked Game (Band 3)
Paranormal„Wenn wir uns unser Leben aussuchen könnten, wären wir auch nicht glücklicher." *** Einen Zauberspruch schreiben, der einen Zauberer mit Phönixblut in den Adern töten kann. Nichts leichter als das, wenn man eine ausgebildete Hexe mit Jahrhunderte la...