Aidan
„Ich brauche Alkohol", sagte ich, als ich Chase' Zimmer betrat.
„Alkohol? Ich bin dein Mann!" Chase legte das Buch zur Seite, drückte sich bereitwillig von der Couch hoch, ging zu dem kleinen, goldenen Wagen, der in all unseren Zimmern stand, und goss mir einen Whisky ein. Er selbst nahm sich natürlich einen Scotch und ich warf mich erschöpft auf die Couch.
„Und?", fragte er, als er sich zu mir setzte. „Bereust du es schon, mit der Mistratte eine Beziehung eingegangen zu sein?"
„Nenn sie nicht ständig so. Sie ist keine Mistratte." Ich trank einen großen Schluck Whisky und ließ meinen Kopf in den Nacken fallen. Mir brummte der Schädel. Mit Beverly zu diskutieren war ein ständiges Vor und Zurück. Wir bewegten uns einen Schritt vor und fünf zurück. Ich wusste nicht, wie lange ich das noch aushalten würde. Und vermutlich hatte ich mir auch keinen Gefallen damit getan, Fabiana zu erwähnen, aber ich wollte, dass Beverly darüber nachdachte, was sie mir mit ihrem Handeln antat. Was sie uns antat.
„Sie denkt, ich will was von Trish. Dass ich verliebt in sie bin. So ein Blödsinn." Ich rieb mir die Schläfen.
„Die Ratte hat wirklich Komplexe sondergleichen", bemerkte Chase stirnrunzelnd. „Warum denkt sie, dass jeder in Trish verliebt ist?"
„Bei dir kann ich es noch verstehen", erwiderte ich. „Du schläfst immerhin mit ihr."
„Ich schlafe mit vielen Frauen", entgegnete er, trank einen Schluck Scotch und stieß einen wohligen Seufzer aus. „Ich sag dir was, Alter, vergiss die Kanalratte und such dir eine ihrer Schwestern aus. Ich kann dir ein paar empfehlen, wenn du willst."
Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Ein großzügiges Angebot, aber... Du hast nicht zufällig schon getrunken, bevor ich hier hergekommen bin, oder?"
Er verdrehte die Augen. „Ich meine es ernst. Der Mistkäfer ist es nicht wert, dass du ihm ständig hinterher rennst. Soll sie ihre Mistkugel doch alleine den Berg raufrollen." Er hatte definitiv schon ein paar Gläser intus. Chase sah nie wirklich betrunken aus, aber manchmal sagte er Dinge, die einem Menschen in nüchternem Zustand nicht einmal einfallen würden. „Beverly ist wie ein instabiles Atom."
„Ein instabiles Atom?", hakte ich amüsiert nach. Gedanklich war ich immer noch bei dem Mistkäfer der seine Mistkugel in der Gegend herumschob.
„Ja. Aber manchmal erinnert sie mich auch an Ingwer. Hey, willst du eine Runde Schach spielen?" Bevor ich eine Antwort geben konnte, hatte er sein Glas beiseite gestellt, war aufgestanden und aus meinem Sichtfeld verschwunden. Während er das Brett und die Figuren aus seinem Schrank herauskramte, versuchte ich immer noch eine Verbindung zwischen Beverly und Ingwer herzustellen. Ingwer war scharf, aber das hatte Chase mit Sicherheit nicht gemeint. So betrunken hätte er gar nicht sein können.
„Warum erinnert sie dich an Ingwer?", fragte ich schließlich, als mir die Ideen ausgingen.
Er kam zurück und legte die Sachen auf den Couchtisch. „Naja, ich hasse Ingwer", meinte er schulterzuckend, woraufhin ich nur die Augen verdrehen konnte.
„Du hasst Bev nicht."
„Hab ich auch nie gesagt. Ich hab gesagt, dass ich Ingwer hasse und der Mistköter mich daran erinnert."
Ich rollte mit den Augen. „Du verwechselst Wut mit Hass. Wie immer."
„Und du verwechselst Liebe mit Sex, mein Freund", erwiderte er. „Wie immer."
Als ich nichts darauf gab, sondern nur mürrisch meine Figuren aufstellte, hielt Chase inne und betrachtete mich ungläubig. Ich musste ihn nicht ansehen, um zu wissen, dass sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. „Sekunde. Wann hattet ihr das letzte Mal Sex?"
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Wicked Game (Band 3)
Paranormal„Wenn wir uns unser Leben aussuchen könnten, wären wir auch nicht glücklicher." *** Einen Zauberspruch schreiben, der einen Zauberer mit Phönixblut in den Adern töten kann. Nichts leichter als das, wenn man eine ausgebildete Hexe mit Jahrhunderte la...