Family

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Es klingelte Sturm an meiner Tür und riss mich aus meinem wohligen Schlaf. Ich hievte mich hoch und strich mir einmal durch meine braunen Haare. Ich machte mich schlaftrunken auf den Weg zur Tür, um dieses nervige Geräusch endlich los zu werden. Ich riss die Tür und der Rückstoß als sich jemand durch den Spalt quetschte hätte mir die Tür beinahe gegen den Kopf gehauen. „Sag mal bist du noch gar nicht aufgestanden gewesen?“, ich erkannte die Stimme meines Bruders, mir viel auf Teufel komm raus nicht ein wieso er so ein Stress machte. „Hast du vergessen das wir Mum, Bill und Barry vom Flughafen abholen wollten“, da viel es mir wieder ein, unsere Mutter würde mit Anhang hier aufkreuzen. Das war eigentlich lange geplant, ich schob die Vergesslichkeit auf das ganze Fliegen und rannte hoch ins Bad. Lucas ließ ich einfach stehen. So schnell wie an diesem Morgen hatte ich noch nie geduscht. Noch das T-Shirt anziehend rannte ich die Treppe wieder herunter. Lucas lehnte am Küchentresen. „Wenn du magst kann ich auch fahren“, sagte er als ich nach meinem Autoschlüssel griff und mir noch einen Apfel aus der Obstschale griff. „Davon träumst du, das ich dich mit meinem Auto fahren lasse“, sagte ich und biss in meinen Apfel. „Ich mein ja nur dann könntest du in Ruhe deinen Apfel essen“, Lucas trottete hinter mir her. „Lass den Apfel mal meine Sorge sein“, ich drückte auf die kleine Fernbedienung  und das Garagentor fuhr hoch.

Der Schwarze Lack des Porsche Cayenne S glänzte in den Sonnenstrahlen die durch die Wolkendecke brachen. Ich schmiss den Rest meines Apfels in den Mülleimer in der Garage und stieg ins Auto. Lucas rutschte auf den Beifahrersitz. Wir mussten einmal komplett durch Buffalo, sicher würden wir eine ganze Weile brauchen, Buffalo ist zwar nicht New York City oder Los Angeles aber auch hier gab es zu den Stoßzeiten grauenvolle Staus. Und schon nach 15 Minuten führen wir auf das erste Stauende auf. Ich sah zu meinem kleinen Bruder rüber, er starrte aus dem Fenster und kaute auf seinen Fingernägeln. Eine Angewohnheit die er schon solange ich denken kann hatte. Lucas und ich waren sehr eng verbunden, seit unser Vater starb, weshalb er mir auch nach Buffalo folgte sobald er die Highschool beendet hatte. Lucas war schon immer etwas anders wie der Rest der Familie. Ich spiele Eishockey, unser Dad war Trainer und selbst unser kleiner Halbbruder Barry spielt Eishockey. Doch Lucas der interessierte sich überhaupt nicht für Sport, er vergrub sich lieber in Büchern, weshalb er auch englische Literatur studiert.

Als wir den Stau hinter uns gelassen hatten, kamen wir recht zügig voran und waren sogar überpünktlich am Flughafen. Ich lehnte mich ans Auto, während Lucas wie wild auf seinem Handy rumtippte. „Wem schreibst du denn da?“, fragte ich und machte einen langen Hals. „Ich bin neulich in ein junges Mädchen rein gerannt und hab ihren Kaffee verschüttet, wir haben uns dann noch gut unterhalten. Sie studierte auch englische Literatur und grade hat sie kreatives Schreiben bei Mr. Pittsburry. Wir lachen grade darüber das man ihn wegen seines Lispeln kaum versteht“, Lucas grinste. Ich wollte grade zu einer Antwort ansetzten, als ich meine Mutter schon von weitem Winken sah. Unauffällig wie immer. Ich zog mein Basecap tiefer ins Gesicht. Barry kam direkt auf uns zugerannt. Er fing sofort an über Eishockey zu reden. Sein Lieblingsthema mit seinem großen Bruder, weder für mich noch für Lucas Spielte es eine Rolle das er nur unser Halbbruder ist. Mittlerweile hatte uns unsere Mum erreicht und zog uns in eine Umarmung. Bill, Lucas und mein Stiefvater, schleppte sich mit den Koffern ab, ich drängte mich an Mum vorbei um ihn zur Hilfe zu eilen. „Hi Bill“, begrüßte ich ihn. „Hallo Nate, vielen Dank“, er war sichtlich erleichtert das ich ihm zwei Koffer abnahm.

Nachdem wir diese auch endlich im Auto verstaut hatten, die erste Begrüßung durch war, ging es dann endlich los Richtung Heimat. Barry der auf dem Rücksitz in der Mitte zwischen meiner Mum und Lucas saß, quasselte ununterbrochen wie ein Wasserfall und während wir den Freeway runterbrausten merkte ich wie es mir gefehlt hatte Zeit mit meiner ganzen Familie zu verbringen.

Wir sind BuffaloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt