Nathans Sicht
Nervös lief ich in meinem Wohnzimmer auf und ab. Lucas hatte abgesagt, das heißt ich würde den Abend mit Mary Lou alleine verbringen, was ich seit meiner plötzlichen Eingebung mehr als beängstigend fand. Wir hatten seitdem keine Zeit mehr alleine verbracht, immer wenn wir uns gesehen hatten war jemand dabei. Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr, es waren noch mehr als zwei Stunden bis sie hier auftauchen würde. Ich entschloss mich dazu noch fix unter die Dusche zu springen.
Im Schlafzimmer ließ ich die Klamotten von meinem Körper gleiten und lief wie Gott mich schuf rüber ins Badezimmer. Ich drehte das Wasser auf und warf einen Prüfenden Blick in den Spiegel meine Schulter war von dem Check immer noch grün und blau, aber sie schmerzte nicht. Als ich wieder an das verhängnisvolle Spiel dachte, verdrehte ich die Augen. Es war einfach übertrieben mich deswegen eine Woche vom Training auszuschließen. Ich sprang unter die Dusche und das warme Wasser ließ mich meinen Ärger schnell wieder vergessen.
In einer frischen Boxer stand ich vor meinem Kleiderschrank und wusste wirklich nicht was das richtige Outfit für einen Abend mit Mary Lou war. Ich entschloss mich für ein Hemd in einem hellen Stahlblau. Ich krempelte meine Ärmel gekonnt hoch und überlegte dann kurz eine Anzughose vom Bügel zu nehmen, doch irgendwie kam mir das zu seltsam vor, deswegen entschied ich mich doch für eine dunkle Jeans. Wieder band ich meine Armbanduhr um und warf dabei einen Blick hinauf, es war immer noch eine Stunde bis zu ihrer Ankunft. Ich stöhnte auf, ich hatte wirklich gedacht das ich länger gebraucht hätte.Resigniert ließ ich mich aufs Sofa fallen und starrte in den Himmel. Pünktlich zum Wochenende war das Novembergrau von einem postkartenblauen Himmel abgelöst worden. Wieder seufzte ich. Es fühlte sich irgendwie falsch an rum zu sitzen und auf Lou zu warten. Deswegen entschied ich mich dafür schon mal den Tisch zu decken.
Der große Tisch im Esszimmer war komplett leer, deshalb suchte ich zuerst eine weiße Tischdecke. Ich stellte bereits die Teller und die Gläser, beim Besteck hielt ich mich gekonnt zurück, da ich noch nicht wusste was es geben würden. Doch irgendwie war mir der Tisch immer noch zu leer, selbst noch als ich eine Kerze aus dem Wohnzimmer hingestellt hatte. Durch Zufall viel mein Blick raus in den Garten Richtung Nachbargrundstück. Über die hohe Mauer rankte eine Rose und eine einsame Blüte in tiefem Rot hing noch an ihr.
Ich schob die Terrassentür auf und lief auf Socken quer durch den Garten. Ich drehte mich dreimal nach allen Seiten, ob mich auch ja keiner sah. Dann schnitt ich die Rose mit einem Küchenmesser vom Stiel. Schnell eilte ich wieder ins Haus und warf nochmal einen prüfenden Blick in den Garten. Alles ruhig. Als nächstes stand ich vor einem neue Problem, ich besaß nicht eine Vase. Stattdessen nahm ich ein schmales Longdrinkglas aus dem Schrank. Ich stellte die einsame Rose auf den Tisch und war wirklich zufrieden, auch wenn das fehlen einer richtigen Vase einen Makel darstellte.
Mir blieb allerdings keine Zeit mehr mir weiter Gedanken zu machen, denn genau in diesem Moment klingelte es an der Tür und mein Herz begann augenblicklich zu rasen.
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Wir sind Buffalo
RomanceTeil 4 der 'Wir sind...' Reihe. Lou und Nate haben eigentlich nicht viel gemeinsam bis auf Phil Jack einen aufmüpfigen jungen Eishockeyspieler. Sie studiert in New York und er spielt Eishockey bei den Buffalo Sabres. Im Grunde würden sich die beiden...