Home again

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Mary Lous Sicht

Unruhig und hibbelig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her und wartete darauf, dass die Pasagiere des so eben gelandeten Flugzeugs durch die Glastüre vor mir kamen. Sehnsüchtig hatte ich auf diesen Tag gewartet. Heute würde endlich mein Freund Phil aus Dallas zurück kommen. Er war ein aufstrebender Eishockeyspieler der jede Menge potenzial mit sich brachte und seit zwei Tagen stand endlich fest, dass er nun als National Hockey League Spieler galt. Unsere ganze Stadt hatte bereits damit gerechnet, dass er als Profieishockeyspieler zurück kehren würde. Auch in meinen Augen hatte er das verdient. So ein Aufstieg war mit viel Arbeit verbunden.

Die Türen öffneten sich und mit der ersten Person die den Durchgang überquerte stand ich bereits auf.
"Mary Lou, warte doch mal" mein Vater versuchte mich zurück zuziehen, doch genau in diesem Moment erkannte ich ihn. Phil Jack.
Ich rannte los um mich kurz darauf in seine Arme zu werfen.
"Du hast es geschafft!" flüsterte ich in sein Ohr und ließ nur kurz von ihm ab um ihn zu küssen. Eigentlich wollte ich ihn nach Texas begleiten, aber er war dagegen gewesen. 'Da sind nur Männer, Lou. Die einzigen Frauen sind da Mütter und Großmütter.' hatte er mir damals gesagt. So viel bedeutet hatte mir diese Aussage jedoch nicht. Ich hatte ihn jetzt wieder für mich und wenn er nach Buffalo zu den Sabres gehen würde, würde ich ebenfalls dort zu studieren anfangen. Ich hatte angebote von vielen Universitäten bekommen, wollte mich aber für die entscheiden die am nähesten an seiner Mannschaft lag. So konnten wir zusammen bleiben und das wollten wir unbedingt.

Nachdem ich auch seine Eltern begrüßt hatte und er meine, saßen wir nun alle gemeinsam in dem großen Van seines Vaters, Glen Jack.
"Ich bin so stolz auf dich" ich legte meinen Kopf auf seine Schulter, während er meine Hand hielt.
"Naja, es hätte besser kommen können" seine Stimme war gleichgültig.
"Wie meinst du das?"
"Es gibt viel bessere Teams die mich mehr mach oben bringen könnten. Chicago, Los Angeles, Edmonton, Vegas. Dort sind gute Spieler. In Buffalo muss ich mich wieder nach oben arbeiten" lustlos schaute er auf die Straße.
"Du solltest trotzdem dankbar für die Chance sein" ich strich ihm über seinen Arm nach oben.
"Außerdem waren nicht alle großen Eishockeyspieler gleich solche Profis" mischte sich Glen mit ein in unser Gespräch.
"Trotzdem hatten einige Spieler ein besseres Sprungbrett"
"Kämpfen mussten sie dafür trotzdem, Schatz. Du schaffst das schon ich glaube an dich" auf meinen Mutzuspruch bekam ich jedoch keine vernünftige Antwort mehr. Das einzige war ein tiefes Grummeln und ein Schulterzucken.

Am Abend saßen wir gemütlich im Garten der Jacks um noch mit Freunden seine NHL Aufnahme zu feiern. Es wurde gegrillt, gelacht und an jeder Ecke ein Bier auf den zukünftigen Eishockeyspieler getrunken der aus Alberta stammte. Ich wusste das wir das miteinander schaffen konnten. Eine goldene Zukunft lag vor uns.

Wir sind BuffaloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt