Bad Lies

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Nathans Sicht

Ich betrat den Hotelflur auf dem mein Zimmer lag. Wir waren am späten Nachmittag in Dallas eingetroffen und morgen würde das Spiel gegen die Stars stattfinden. Eben war ich mit Casey und Owen noch auf ein Bier an der Bar gewesen.

Kaum war ich um die Ecke gebogen, hörte ich schon ein helles Frauenlachen.  Hinten einer großen Vase mit Kunstblumen, lehnte ein blondes Mädchen an der Wand und kicherte, während ein Junge ihren Hals küsste. Als ich dichter an sie ran kam konnte ich deutlich Phil Jack erkennen. Die Frau kannte ich nicht. Ich blieb stehen und räusperte mich laut. Die beiden fuhren auseinander und sofort erntete ich einen bösen Blick von Seiten Phil’s. Das Mädchen senkte den Kopf und wirkte verlegen. Phil griff ihre Hand und zog sie mit sich, an mir vorbei.

Als die beiden sich ein paar Schritte von mir entfernt hatten, ließ er ihre Hand los und gab ihr einen Klaps auf den Po, was sie erneut kichern und quietschen ließ. Keine Minute später war ich alleine auf dem gold Tapezierten Hotelflur. Ich schüttelte den Kopf und setzte meinen Weg fort.

Kaum war die Zimmertür in mein Schloss gefallen, vibriere mein Handy in meiner Hosentasche. Ich zog es hervor und lieg im Dunkeln durchs Zimmer.

>>Zeit heute Abend was zu machen? Ich mach mir schon wieder zu viele Gedanken. Lou<<

Stand auf dem Display. Ich entsperrte das IPhone, während ich mich aufs Bett fallen ließ. Kurzerhand beschloss ich sie einfach zurück zu rufen. Ich wählte die Nummer und nach dreimal klingeln hob sie ab. „Hey“, begrüßte sie mich. „Ich dachte vielleicht hast du Zeit Lucas ist ja grade in Montreal“, draußen hätte es angefangen zu regnen, was für Texas um diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich war. „Ja eigentlich sehr, sehr gern, aber wir sind grade mit dem Team in Dallas“, am anderen Ende blieb es kurz still. „Oh entschuldige, aber seit ich mit...“, wieder kurze Stille, sie brachte es nicht übers Herz seinen Namen auszusprechen „du weißt schon wen nicht mehr zusammen bin, hab ich euren Plan irgendwie nicht mehr im Kopf“, sie klang trauriger, als es dieses Dreckschwein verdient hätte. Nun gesellte sich auch noch ein schluchzten zu der Traurigkeit. „Bitte weine nicht“, sagte ich verzweifelt in mein Telefon, wenn jemand weinte konnte ich damit absolut nicht umgehen. „Ich vermisse ihn nur so sehr“, wimmerte sie. Wieder hätte ich keine Ahnung was ich darauf antworten sollte, die Wahrheit kam nicht in einer Millionen Jahre in frage, sie würde nur noch mehr weinen. „Er vermisst dich auch“, sagte ich stattdessen und hätte mir im gleichen Moment dafür eine scheuern können. „Wirklich“, ihr schluchzten hörte auf und sie schniefte einmal. Nein, er angelt sich eine nach der anderen, dachte ich aber aus meinem Mund kam ein ganz anderer Satz „Ja wirklich, ich hab heute erst mitbekommen wie er zu Alex meinte das ihm das alles sehr leid tue und er keine bessere Freundin haben könnte wie dich“, ich schlug mir die Hand vor die Stirn, warum zum kuckuck sagte ich sowas. „Okay ich muss Schluss machen bei uns ist es schon ganz schön spät und morgen ist das Spiel“, beeilte ich mich weiter zu sagen, damit nicht noch mehr lügen meinen Mund verließen. „Ok, viel Glück morgen und Danke das du so ehrlich zu mir warst“, damit legte sie auf.

Ich ließ mich ins Kissen fallen, drückte es in mein Gesicht und schrie hinein. Ich konnte das Gefühl, dass ich alles schlimmer gemacht hatte, einfach nicht loswerden.

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