Dispute

1.5K 54 0
                                    

Nathans Sicht

Ich hielt grade an einer roten Ampel und summte das Lied im Radio mit, das Training war zu Ende und ich war grade eine Kreuzung vom  Keybank Center entfernt. Der strömende regen hatte noch immer nicht nachgelassen, einer der Nachteile im Bundesstaat New York extrem nördlich zu wohnen. Plötzlich wurde die Beifahrertür aufgerissen und ein klitschnasser Lucas sprang hinein. „Was zum Teufel machst du?“, fuhr er mich direkt an. Ich war immer noch ganz perplex, erst als hinter mir jemand hupte fing ich mich wieder gab Gas und antwortete „sollte ich das nicht eher dich fragen? Was sollte denn diese Clint Eastwood Nummer eben? Du kannst doch nicht einfach in fremde Autos springen“, Lucas setzte die Kapuze ab und fuhr sich durch sein strubbeliges Haar. „Ich springe in keine fremden Autos nur in das meines äußerst bescheuerten Bruders.“, er klang immer noch wütend. „Was soll ich dir denn getan haben?“, fragte ich nach und hielt an der nächsten roten Ampel.

„Warum zum Henker erzählst du Mary Lou das Phil sie auch vermissen würde?“, jetzt war alles klar, die beiden hatten anscheinende auf dem Campus wieder einen Kaffeeklatsch abgehalten. „Das es ein Fehler war weiß ich selber“, gestand ich ein. Die Ampel sprang auf grün und ich gab Gas. „Und was für einer“, Lucas boxte mich am Arm, das kam so unerwartet das ich das Lenkrad Verriss und auf der linken Spur landete. Beinahe hätte ein kleiner grüner, hupender Chevrolet Aveo dran glauben müssen, doch ich kam grade noch rechtzeitig zurück auf meine Fahrbahn. Jetzt war ich auf 180 „Das Gespräch ist beendet bis wir nicht mehr fahren“, meine Stimme war ganz ruhig und auch Lucas sagte daraufhin kein Ton mehr.

Wenig später hielt ich auf einem weitestgehend leerem Walmart Parkplatz. Ich stieg aus und zog mir die Kapuze über den Kopf, nach dem beinahe Unfall eben brauchte ich dringend etwas frische Luft. Zitternd Stütze ich meine Hände auf meine Knie. Auch Lucas war bereits ausgestiegen und um das Auto herum gekommen „Hey tut mir echt leid man, das wollte ich nicht.“, entschuldigte er sich. Ich nickte nur zu mehr war ich nicht im Stande. Meine Wut hatte sich in blanke Angst verwandelt. Ich atmete tief ein und wieder aus und nach einer weiteren Minute hatte ich mich wieder gefangen. „Ich weiß das es ein Fehler war, sie anzulügen. Glaub mir das weiß ich wirklich aber wusste nicht was ich sonst tuen sollte“, ich lehnte mich an das Auto. „Wie wäre es denn mit der Wahrheit gewesen.“, Lucas würde direkt wieder lauter und auch ich hatte mich nun komplett aus meiner Angst befreit „Man sie war tot traurig und hat geweint ich war in Texas und du in Montreal. Sie hatte niemanden!“, nun wurde auch ich lauter. „Deshalb ist lügen noch lang keine Option“, Lucas funkelte mich an „Ich will hier jetzt auch nicht mit dir diskutieren“, versucht ich mich aus der Situation zu befreien. „Versprich mir nur das du es ihr nicht sagst“, schob ich hinterher. Immer noch starrte mich Lucas finster an, er schien zu überlegen. „Ok ich werde nichts sagen, aber sollte sie mich fragen, dann werde ich nicht lügen“, drohte er mir an. „Fein“, sagte ich auch immer noch wütend und stieg ins Auto. „Fein“, antwortete er noch bevor ich die Tür zu schlug. Ich drehe den Schlüssel um und fuhr davon.

Lucas ließ ich im wahrsten Sinne des Wortes einfach im Regen stehen.

Wir sind BuffaloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt