Escalation

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Nathans Sicht

„Ich hab Angst“, ich konnte sie deutlich weinen hören und ebenfalls hörte ich im Hintergrund wie gegen die Tür geschlagen wurde. „Hör mir zu, Lou. Lauf nach oben geh ins Bad und schließ die Tür hinter dir zu. Ich komm so schnell ich kann.“, damit legte ich auf und wählte direkt Owens Nummer. Während ich rannte schilderte ich ihm die Situation. Schweiß rann mir die Stirn hinunter doch ich machte keine Anstalten langsamer zu werden. Meine Lunge brannte und als ich grade in meine Straße einbog, hörte ich ein hupen neben mir. Es war Owen der noch Alex und Casey dabei hatte. Ich sprang zu ihnen ins Auto und Owen heißte die Straße hinunter. Das Auto stand noch gar nicht ganz, da hatte ich die Tür bereits aufgerissen und war rausgesprungen. Vorne am Haus war alles ruhig. Ich ging an der Seite durch das Hoftor und die Jungs folgten mir. Schlagartig blieb ich stehen und Alex lief auf mich auf. Die Scheibe zum Wohnzimmer war mit einem Stein geschlagen worden. „Ruf die Polizei.“, flüsterte ich Casey zu. Langsam betrat ich mit Owen und Alex das Haus, über die knisternden Scherben der Terrassentür. „Wenn das wirklich Jack war, dann wird das Konsequenzen haben“, zischte Owen. Im Haus war alles still. „Ich hab Lou gesagt sie soll sich im Bad einschließen“, flüsterte ich und ging rasch auf die Treppe zu.
Als wir den oberen Treppenabsatz erreichten, hörte man leises fluchen. „Da lang“, ich zeigte Richtung Schlafzimmer. Leise schob ich die Tür auf. Phil Jack saß auf dem Boden meines Schlafzimmers, sturzbetrunken und mit blutigen Händen, die er anscheinend immer wieder gegen die Tür geschlagen hatte. „Du mieses Arschloch“, mein Geduldsfaden war gerissen. Jack konnte gar nicht so schnell wahrnehmen was passierte, da hatte er schon eine sitzen. „Bleib ruhig“, sagte Owen bestimmt und ich zog mich langsam zurück, während Jack immer noch verdattert schaute und einen weiteren Schluck aus der Flasche Wodka nahm, die er fest umklammert hatte. Alex und Owen eilten zu Phil hinüber und hielten ihn fest. „Du bist doch hier das Arschloch.“, schrie Phil plötzlich. „Du nimmst meine abgelegten alten. Wegen dieser Schlampe haben wir doch die Playoffs verkackt. Sie ist schuld weil sie dir mit ihrer unschluldsnummer dein Hirn vernebelt hat“, er lallte so sehr das ich ihn kaum verstand. „Sei jetzt still“, fuhr Owen ihn an und zusammen mit Alex zogen sie ihn hoch und schleiften ihn aus dem Schlafzimmer.
Leise klopfte ich an die Badtür, die über und über mit Blut verschmiert war. „Lou ich bin´s du kannst raus kommen“, ich wartete einen Augenblick, dann öffnete sich die Tür und Lou warf sich in meine Arme. Sie schluchzte immer noch leicht. „Alles wird gut“, ich strich ihr beruhigend über das Haar. „Ich glaub nicht dass Phil so was tut“, schluchzte sie. „Er war sehr betrunken.“, ich wusste selbst nicht warum ich es rechtfertigte, aber vielleicht hatte ich einfach unterschätzt wie es ihm mit dem Ausscheiden aus den Playoffs ging. Ein guter Capitan wäre für ihn da gewesen, aber aufgrund unser Differenzen waren wir uns nie sehr nahe.
Langsam ging ich mit Lou die Treppe hinunter, offensichtlich war grade die Polizei eingetroffen. „Sind die Nathan LaGuiche?“, fragte mich ein Beamter. Ich nickte „Möchten sie Anzeige erstatten wegen Einbruchs?“, fragte er weiter und meine Antwort überraschte mich wirklich. „Nein will ich nicht.“, ein  Sanitäter war grade dabei, Phils Hände zu verbinden. „Ok gut, dann gibt es für uns hier nichts mehr zu tun. Nehmt ihr ihn mit“, fragte der Beamte den Sanitäter. „Ja er hat eine leichte Alkoholvergiftung, das sollte beobachtet werden.“.
Nach fünf Minuten war das Wohnzimmer leer nur noch die Jungs waren da. Alle sahen mich immer noch fragend an „Warum wolltest du keine Anzeige erstatten?“, platzte es als erstes aus Casey heraus. „Ich wollte nicht alles für ihn beenden. Eine Verhaftung wegen Einbruchs ist nichts was der junge braucht. Es wird ein Nachspiel für ihn haben, denn das heute hat mir gezeigt, dass er nicht in der Lage ist mit uns zusammen im Team zu spielen, aber unter Umständen seine Karriere beenden ist nichts dass ich auf meinen Schultern tragen möchte.“, alle blickten zu Boden und nickten leicht und das erste Mal seit einer sehr langen Zeit, hatte ich das Gefühl zurück zu meiner Stärke gefunden zu haben.

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