10✘Kapitel

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Er thront wie ein verdammter Gott in der Ecke des Clubs

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Er thront wie ein verdammter Gott in der Ecke des Clubs. Scheint genau in meine Augen zu schauen, trotz dessen das ich meinen Rücken ihm zugewandt habe. Und ich schaffe es nicht mich umzudrehen. Ich schaffe es nicht meine Beine dazu zu bewegen, ihm entgegen zu schauen- ihn mir nicht nur einzubilden, wie seine Kapuze in seine Stirn fällt, seine Tattoos sich wie eine Vorahnung auf seinem Körper, gar seinem Hals hinauf schlängeln und seine angespannten Adern verdeckt.

Jedoch nicht seinen verspannten Kiefer. Selbst wenn seine Augen eine Ruhe ausstrahlen, eine gefährliche Ruhe, eine Ruhe die das Unbehagen meinen Hals hinaufkriechen lässt, so erkennt man die flackernde, zürnende Hitze in ihm.

Er steht mit dem Whiskeyglas in seiner Hand auf und verschwindet aus meinem Sichtfeld. Dennoch weiß ich ganz genau das er mir näher kommt. Als würden seine Schritte mein Herzklopfen sein. Als würde sich nur sein Geruch zu mir durchkämpfen. Als würde mein Körper instinktiv darauf reagieren wie nah er mir kommt und bereits ist. Glas wird auf dem Tresen abgestellt, dann ertönt Stille. Eine Stille, die mich umdrehen lässt. Eine Stille die mich in seine Augen schauen lässt.

Ich schlucke hart, als er sich auf den Tresen abstützt und seine Augen nicht von denen meinen nimmt.

"Was machst du hier?" Ich würde vor meiner eigenen Stimme zusammenzucken, wenn ich nicht geahnt hätte, dass sie kratzig und schwach wirkt. Ronnys Angebot anzunehmen erteilt mir bereits nun eine gehörige Portion Bauchschmerzen. Alarith' Mundwinkel zuckt ein Stück nach oben, ehe er sein Glas hebt und mir die offensichtliche Leere zeigt. Seufzend greife ich nach dem Whiskey und fülle es ihm nach, jedoch trinkt er nicht. Viel eher nickt er auf mein ebenso leeres Glas und lässt mich dieses ebenso füllen, welches ich anschließend in meine Hand nehme, ihm zu proste und erneut in einem Schluck leere.

Er hingegen nimmt einen wesentlich kleineren Schluck und beobachtet mich über dem Rand des Glases, als würde ich jeden Moment... ausbrechen. Ich verstehe meinen Gedankengang selber nicht.

"Also?" Hake ich eindringlich nach. Wieder reagiert er nicht auf meine Frage, beziehungsweise auf meine anfängliche Frage, viel eher schaut er über seine Schulter und lässt seinen Blick ruhig durch den Club gleiten. "Wer war das, Mädchen?" Meine Augenbraue zuckt ein Stück nach oben, als ich Ronny in eine der Nischen sehe, wie er sich mit einer Gruppe Männern unterhält, ehe ich wieder zu ihm schaue. "Stellst du mir nach?" Widerwillig erhebt sich meine Stimme. Er macht mich unruhig. "Ich kann auch zu ihm hingehen- er wirkt deutlich offener, als du." Tatsächlich macht Alarith Anstalten aufzustehen, wodurch meine Hand nach vorne schnellt und ich ihm einen wütenden Blick zuwerfe. Zumindest so wütend wie es eben geht. Die Berührung lenkt mich ab, lässt mich die Hitze des Alkohols nicht mehr mit den tobenden Blitzen unterscheiden können. "Er ist mein Kollege, wenn du es genau wissen möchtest."

Erneut zuckt sein Mundwinkel. Dieses Mal nur spöttischer, während er meine Finger von seinem Arm nimmt und sie locker in seiner Hand hält. Die Berührung wie sanft und leicht er über meine Knöchel streicht, wie anmutig er meine Haut berührt, lässt mich schwindelig werden. "Sehr genau sogar. Ich mag es nicht wie er dich angeschaut hat." Seine Lippen hauchen über meine Hand und lassen mich keuchend nach Luft schnappen. Diese Berührung, alleine seine Lippen zu spüren, ist so intensiv. Meine Beine wackeln, mein Blick brennt. "Wie schaut er mich an?" Flüstere ich heiser. Er ist mir so nah, dass er es verstanden hat was ich über mich gebracht habe. Trotz des vernebelten Verstandes, scheine ich noch perfekt provozieren zu können. Wenigstens ein Lichtblick.

The Beauty and the CriminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt