Ich glaube in mir zerbricht gerade alles.
Meine ganze Hoffnung. Meine ganzen Gedanken. Mein elendiges Herz, dessen Mauern eingerissen werden. Ich bin wie erstarrt. Ich möchte weinen, schreien, mich übergeben. Ich möchte in die Knie gehen, ich möchte auf dem Boden aufkommen um mich endlich rühren zu können. Aber ich kann nicht. Um mich herum bebt die Halle. So laut und rasend, dass ich glaube selber sterben zu müssen. Sie erfreuen sich oder sie sind genauso still wie ich. Ich habe keine Ahnung. Von nichts. Meine Sicht verschwimmt unter den Tränen, als weitere Autos einfahren- sie sehen alle so schrecklich hingerichtet aus, aber er kommt nicht. Es ist als hätte die Welt da draußen ihn verschluckt. "Es tut mir leid, Mädchen." Das ehrliche Mitleid in Sebastians Stimme macht es nur so viel schlimmer. Er selbst wirkt getroffen so leise wie seine Stimme war. So vorsichtig, wie die Worte über seine Lippe kamen. Ich falle. Oh und wie tief ich falle. Seine Hand schiebt sich auf meinen Rücken, während seine Hand die mein von dem Geländer zu nehmen versucht. Ich habe das Gefühl, wenn ich jetzt loslasse, würden meine Beine wirklich unter mir nachgeben. Einfach einknicken. Ich spüre sie nicht mehr. Ich spüre nichts mehr.
"Wir gehen." Ich möchte mich erneut dagegen wehren. Ich muss ihn sehen! Wenn er hier ankommt, wenn er diese halle noch betreten wird, dann wird es sein letzter Schritt gewesen sein. Sein letzter Atemzug, wenn ich ihn küsse. Ich fühle mich so schwach, bemerke nicht einmal die Tränen die meine Haut entlang rinnen. "Scheiße, er wird nicht kommen!" Ich reagiere weiter nicht. Ich möchte nicht reagieren. Das ist nur ein Traum. Ein verdammter scheiß Traum! Er wird kommen- damit ich ihm beim sterben zuschauen kann. Ich möchte das nicht. Ich kann das nicht. Es fühlt sich an als würde ich auf dem Grund des Bodens angekommen sein- und er ist nicht da. Hätten wir nicht gesagt wir fallen zusammen? Wir schlagen zusammen auf? Wo ist er? Waren seine Worte leer? Arme schlingen sich um meinen Körper, lassen mich bemerken wie ich zittere, wie meine Hände von der Metallbrüstung abfallen. Wie ich zu Boden ringe, während Sebastian mich oben zu halten versucht. Er murmelt. Er redet die ganze Zeit irgendwas. Er sagt was. Ich verstehe nichts. Ich kann nicht. Ich bekomme keine Luft. Ich habe solche Schmerzen, dass sie mich so sehr verschlingen. als würde ich nun in den Flammen stehen. In dem Wasser ertrinken. Fallen während sich das Seil um meinen Hals schlingen. Springen und aufkommen. Bluten.
"Komm." Seine Hände nehmen die meine von seiner Schulter die ich in sein Shirt gegraben haben muss, ehe er mich von sich zu lösen versucht. Mein verschleierter Blick gleitet unmittelbar über seine Schulter, als Sebastian sich anspannt. Als er mir einen Blick widmet, als die Alle ruhig wird. Als selbst die Musik immer weiter in den Hintergrund gerät. Als ich auf sein Grau treffe. Als ich seine Augen sehe. Unter den massen des Blutes, dass sein Gesicht bedeckt. Meine Finger greifen abermals nach Sebastians, um sie von mir zu lösen, meine Bewegungen sind fahrig, hektisch, unkontrolliert. Meine Lippen verziehen sich regelrecht zu einem Lächeln, als ich wieder an die Brüstung renne und drüber springe, als meine Füße auf dem Asphalt aufkommen und ich ihm entgegen renne. Als ich meine Arme um seinen Nacken schlinge. Als ich meine Lippen auf seine presse. Als ich sein Herzschlag an meinem spüre. Als ich voller Tränen meine Finger über sein Gesicht fahren lasse- als würde er nur eine Einbildung sein. Als würde er nicht hier sein. Aber er ist es.
"Ich dachte du wärest tot." Schluchzend umfasse ich sein Gesicht. Es ist so viel Blut und Dreck über seine Haut gezogen, dass ich automatisch nach Wunden suche. Aber ich finde keine. Es ist nicht sein Blut. "Wie konntest du sowas nur tun, Alarith?!" Wütend- so unfassbar verwirrt bohren ich meine Finger in seine Haare. Seine Finger gleiten von meiner Hüfte, über meinen Rücken, sodass er mich wieder an sich zieht und ich meinen Kopf in seine Halsbeuge lege. Ich spüre wie ich langsam ruhiger werde. Wie das Adrenalin nachlässt. Wie ich einfach nur noch stumm weine und die Erleichterung, sowie die Angst jeden Winkel befüllt. Ich bin so fucking zerrissen.
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The Beauty and the Criminal
ChickLit•Abgeschlossen• "So sehr wie du dein Äußeres vor der Welt versteckst, so sehr verstecke ich mein Innerstes." Das Leben der 22-Jährigen Studentin besteht aus nichts anderem, als aus den Schulden ihres Ex, seitdem er spurlos verschwunden ist. Sie sel...