38✘Kapitel

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Es ist anders

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Es ist anders. Mehr kann ich bisher auch nicht beurteilen, aber zum ersten Mal in meinem Leben habe ich nicht das Gefühl ignoriert oder missachtet zu werden. Ganz im Gegenteil – immer wieder liegen vereinzelte Augenpaare auf mir, das Getuschel ist laut, wenn ich in der Nähe stehe und doch zu leise, um wirklich etwas zu verstehen.

Ich bin bereits dabei umzudrehen, als ich Tony entgegen laufe und ihm damit direkt in seine Arme falle. Seine Hand schlingt zeitgleich im Vorbeigehen um meinen Arm, um mich mit sich zu ziehen, was ich dann eher widerwillig mit mir machen lasse. Er wirkt gerade nicht sonderlich Gesprächig oder gut drauf, was es mir schwer macht, schließlich möchte ich gerade nichts Sehnlicheres machen, als abzuhauen. "Was soll das Tony?" Mürrisch schaue ich ihn von der Seite an, ehe er in einer verdeckten Ecke anhält und sich vor mich stellt. Seine Augen brennen sich bereits mit lauter Fassungslosigkeit in mich ein und lassen mich spöttisch meine Stirn in Falten legen. Ich kann mir bereits vorstellen worum es hier geht, immerhin war mir selbst bestens bewusst, dass meine Entscheidung zu dem Rennen zu gehen, nicht unbemerkt bleibt. Dennoch bleibe ich unwissend und verschränke stattdessen meine Arme vor meiner Brust. "Also?"

Sein Gesicht nimmt noch ein bisschen mehr Fassungslosigkeit an, wodurch ich mir nur schwer ein Grinsen verkneifen kann.

"Ist das dein Ernst? Es gibt gerade kein anderes Gesprächsthema als dich und Alarith. Und das sowohl hier, als auch in unseren Kreisen." Ich beiße mir auf meine Unterlippe. "Hier wird es nicht mehr als ein Gerücht sein. Einer war da, um besonders mutig zu wirken und ist sich nicht sicher oder ähnliches. Ich verstehe auch nicht woher die ihn hier alle kennen sollen." Tony verdreht beinahe genervt seine Augen, was mich nur noch schlecht gelaunter meine Schultern straffen lässt. "Ich wollte dich heute Morgen abfangen, um mit dir darüber zu reden, aber du warst nicht da. Stattdessen war irgendjemand anderes in deiner Wohnung und hat alles durchsucht. Gibt es dafür auch so eine tolle Erklärung?" Meine Augen werden größer, als ich die Bedeutung seiner Worte vernehme. "Durchsucht?" Hake ich dringlicher nach, was ihn schwer nicken lässt. "Ich habe keine Wertsachen und habe alles wichtige mit zur Werkstatt genommen. Ich wüsste auch nicht wer Interesse an mir haben sollte, wenn nicht irgendein zugepumpter Nachbar." Die Erklärung biete ich mir eher selbst um mich zu beruhigen. Wunderbar, dann war eben jemand in meiner Ex-Wohnung und wollte mich entweder beklauen oder mir hinterherschnüffeln. So grandios ist der Unterschied nun auch nicht mehr.

"Du bist in die Werkstatt gezogen?" Meine Stirn fühlt sich glühend heiß an. Gestern noch hatte ich gedacht, mich könnte man nicht mehr schocken oder überraschen. Der ganze Tag mit Alarith am See hat mich beruhigt. Ich war ausgeglichen und nun ist man wieder hier in der Realität und wird mit allem konfrontiert. Das Ganze beweist nur, wie aussichtslos es eigentlich ist zu rennen, sich zu verstecken oder zu ignorieren. Selbst wenn man es vergessen hat, wird man eingeholt.

"Es ist eine Scheiß Geschichte, Tony. Wie ein verrücktes Dominospiel und soglangsam werden immer mehr Steine und damit Geschehnisse ins Rollen gebracht. Meine Wohnung ist gekündigt – die Schulden waren zu hoch." Er nickt gedankenverloren. "Und das Geld das er gewonnen hat?" Natürlich weiß er davon, es würde mich nun wirklich wundern, wenn nicht. "Bereits an Sebastian abgegeben. Er möchte die gleiche Summe, statt der restlichen Summe." Seine braunen Augen fahren zu mir und lassen mich genau mit dieser Erkenntnis nicken. "Er wird wieder anfangen öfters zu fahren. Wir warten gerade eigentlich nur darauf, dass das erste Mal Gegenwind kommt."

The Beauty and the CriminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt